The Told „Sedated Solace“ 4/6

Eigenproduktion
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut
Songs: 13

„Fahrstuhlmucke ist abgesagt!“ So lautet der Schlachtruf von THE TOLD in der Bandbeschreibung auf der Homepage. Und beim anhören von SEDATED SOLACE bekommt man den Beweis dafür. „Mind Manipulation“ startet als Opener dann auch mit melodischem Stampf Rhythmus im Midtempo. Kein überkrasser Oberhammer aber ein solider Einstieg, der Lust auf mehr macht. „Side by Side“, der zweite Song, fängt etwas sehr harmlos an, wird dann aber ab der Hälfte, was ungefähr 2 Minuten entspricht, laut und wuchtig. Die Gitarren drücken und Sänger J.R. Lee lässt passendes Geschrei vom Stapel. Hier gibt es mehr Metal als Rock zu hören. „Evil’s Black Mask“ gibt dann etwas mehr Gas, drosselt sich kurz zur Strophe und nimmt dann wieder fahrt auf. Das ganze nochmal und wir sind beim Chorus der sich erbost und grimmig gibt. Auch hier regiert der Metal und lässt die Haare fliegen.

Danach schwingt das Pendel in die andere Richtung. „Caged“ stimmt eher ruhige, leicht melancholische Töne an. Auch das später folgende „Irony“ schlägt in diese atmosphärische Kerbe. Hypnotischer Gesang bei letzterem und zarte Gitarrenlaute steigern sich bis der bitter-süße Zorn im Refrain seinen Weg nach draußen bahnt. „Sick“ ist zwar musikalisch nicht total krank, aber ein interessanter Brocken. Hier wird metallisch geshreddet, überhaupt die Gitarrenarbeit bei diesem Song ist klasse mit zahlreichen Spielereien und kleinen Läufen. Daniel Brühl (nicht verwandt mit dem Schauspieler) und Alex Steinbach leisten hier sehr gute Arbeit. „Six Feet Under“ ist dann deutlich progressive Rock-lastiger als die bisher gehörten Songs sowohl instrumental als auch im Gesang. „Aftermath“ ist ein einminütiges Zwischenstück bevor es mit „Your Reflection“ endgültig in den Prog Rock geht. Mit „Solace“ beendet ein knapp 14 minütiges Progmonster dann auch das Album bei dem noch mal deutlich die Einflüsse anderer Bands herauszuhören sind.

Insgesamt kommen THE TOLD eher im Rock- als im Metalgewand daher. Dream Theater, Cynic, Led Zeppelin und andere Prog Rock Größen klingen immer wieder durch. Dabei ist die Gesangsstimme von Herrn Lee erfreulicherweise nicht zu hoch, sondern im angenehmen Mittenspektrum, dabei durchaus vielfältig. Schnell – langsam, laut – leise, langezogen, shout, alles dabei. Die Töne sitzen immer und passen auch immer zum Instrumentalen. Das Album gewinnt auch von Lied zu Lied an progressive Elementen und so bleibt die CD auch bei längerem und mehrmaligem Anhören interessant. THE TOLD spielen eine gelungene Mischung aus Rock und Metal in immer wieder eingestreuten Progressive Anteilen, ohne sich in verkopftem Songwriting oder überlangen Wirrungen zu verlieren. Was SEDATED SOLACE allerdings abgeht ist ein richtiger Kracher, keiner der Songs ist über alle Maßen hervorragend. Dennoch hat die Band aus dem Saarland ein ordentliches Debüt-Album vorgelegt.

Wer die Band live erleben will kann das am 5.11 in Otzenhausen.

Tracklist:
01. Mind Manipulation
02. Side by Side
03. Evil’s Black Mask
04. Caged
05. Sick
06. Irony
07. Six Feet Down
08. Goodbye
09. Aftermath
10. Your Reflection
11. Beat You Down
12. On TV
13. Solace

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