The Sixth Incubator „Live Reincarnation Ground-Zero“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 44:23
Songs: 0

Auf 500 Stück ist dieses gute Teil limitiert. An sich ja nichts Außergewöhnliches für eine Eigenproduktion, wären da nicht die Namen „Incubator“ und „Chris Mummelthey“, die einen aufhorchen ließen. Und in der Tat: Chris, Ex-Sänger und Gründungsmitglied der deutschen Avantgarde-Death Metal Truppe Incubator stellt hier (zusammen mit seinem Alter Ego Stefan Schunke, zuständig für alle Instrumente, Produktion und Programmierung) sein neues Projekt vor. Das er sich dabei nicht nur musikalisch in der Tradition und Nachfolge seiner ehemaligen Band sieht, macht er ja schon unmißverständlich in der Namengebung deutlich. Wie außerdem zu erfahren ist, werden, da man keinen Wert auf Promotion legt, keine Magazine mit CDs bemustert (außer dem Legacy), und weil man nur die wahren Fans und keine „von der Industrie manipulierten Puppen“ erreichen will, gibt’s auch keine Interviews (außer mit dem Legacy). Das sind zwar etwas seltsame Ansichten bzgl. der Lesegewohnheiten des nicht-manipulierbaren, mündigen Teils der Death Metal Fans (Lesen die alle das Legacy? Mein Gott, wer liest dann das hier???), aber gut, mal sehen, wie lange er das durchhält. Musikalisch geht das ganze aber durchaus in Richtung der alten Inkubatoren: heftiger und brachialer Death Metal, gepaart mit einem guten Schuß Elektronik/Industrial, zusammen ergibt das ein intensives Album mit düsterer, steriler, kalter, um nicht zu sagen beklemmender Atmosphäre. Vor allem die mächtige Stimme beeindruckt ob ihrer Vielseitigkeit: von Sprechgesang („Weihnachten“) bis hin zu tiefem Gegrunze thront sie über allem, kontrolliert, dirigiert. Ein virtuos simuliertes „Live-Konzert“ (man tut auf der ganzen Scheibe so, als spiele man „live“, kein schlechter Gag). Überhaupt ist das Bemühen um Innovation und Abwechslung, weg von den ausgetrampelten Pfaden, überall und jederzeit spürbar. Erstklassig auch Produktion und Aufmachung der CD (vom fetten Legacy-Logo auf der Rückseite mal abgesehen). Kein typisches Death Metal Album also. Inwiefern sich das Teil mit den neueren Incubator vergleicht, kann ich nicht sagen, da ich mit deren Schaffen nicht wirklich vertraut bin (hab nur ‘ne olle Kassette, vom Kumpel überspielt, mit den ersten beiden Alben der Band). Mir gefällt es aber ganz gut, trotz oder auch gerade wegen der doch recht hohen Industrial-Anteile. Wenn ihr euch ein Exemplar sichern wollt, dann gehen korrekte 10,- Euro an The Sixth Incubator, Postfach 1217, 23752 Oldenburg. Immer noch Fragen? Dann kauft euch das Legacy…

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