The Sixth Incubator „Inphonoir“ 4/6

cudgel
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 65:30
Songs: 0

Wie schon beim letztjährigen Debüt liefern uns T6I bzw. deren zwei kreative Köpfe Chris Mummelthey und Stefan Schunke hier eine sehr eigene, bizarre Interpretation des Death Metals. Soll heißen: neben tiefer gestimmten Gitarren und noch tieferem Gurgelgesang gibt es wieder eine aus dem Gesamtsound nicht wegzudenkende Elektro-, EBM-, Industrialkomponente. Konsequent und zielstrebig wird damit die einmal eingeschlagene Marschroute weiter verfolgt. Allerdings scheint mir, dass die bereits auf dem Erstling nur spärlich vorhandenen Grindelemente jetzt fast gänzlich verschwunden sind. Täusche ich mich, oder sind die Songs kompakter geworden? Sind, trotz der Industrial-typischen maschinenkalten Grundstimmung des Albums, einige der Lieder vielleicht sogar ein kleines bißchen „tanzbar“? Wie auch immer, steht ihnen jedenfalls gut zu Gesicht. „Inphonoir“ ist ein authentisches Album mit Ecken und Kanten. Irgendwo faszinierend und abstoßend zugleich. Band & Album verwirren, verstören, geben sich unberechenbar und agieren fernab jeglicher Metal-Mainstream-Autobahnen. Coole Scheibe! Überhaupt nicht cool finde ich allerdings die Verwendung von Songs, die so bereits auf dem Debüt zu hören waren. Da diese in keinster Weise gekennzeichnet sind, merkt man das nur, wenn man die erste CD gegenhört. Was soll der Scheiß? In diesem Zusammenhang kommt es auch nicht sonderlich gut, dass es auf „Inphonoir“ keine Tracklist gibt. Statt dessen muss man sich die Songreihenfolge von der Homepage (www.The-sixth-dimension.com) runterladen. Wenn man es nicht besser wüßte, könnte man so was als klassische Eigentore einer Anfängerband abtun. Aber genug gemeckert, etwas neben der Spur liegende Death Metal Freaks, die auch ne Portion „loops & programming“ vertragen, können hier ruhig mal reinhören. Schaden tut’s bestimmt nicht… Die letzten beiden Lieder der CD gehören übrigens MY COLD EMBRACE, einer Death Metal-Band aus dem Kasseler Untergrund (www.MyColdEmbrace.de), denen so die Möglichkeit gegeben wird, sich zu präsentieren. Eine sehr sympathische Aktion.

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