Essential Puricifation Records
Bewertung: 3/6 → okay!
Songs: 9
Spieldauer: 62:42
In Zeiten in denen Alben mit einer Spieldauer von wenig mehr als dreißig Minuten den Markt schwemmen, ist die über einstündige Spielzeit von STELLAR MASTER ELITE auf alle Fälle eine willkommene Abwechslung. Wie der Albumtitel vermuten lässt, scheinen wir uns in die tiefen Sphären der Psyche zu begeben. Aber kann die rheinland-pfälzische Band das auch vermitteln und eine Stunde musikalischer Dichte erzeugen?
Tatsächlich trifft die Aussage „ganz schön abgespaced“ selten so gut auf ein Album zu, wie nun auf das dritte Werk von STELLAR MASTER ELITE. Das lässt sich wiederum an ganz bestimmten Anteilen der Musik festmachen, denn die Grundstruktur des Albums bewegt sich demgegenüber ganz klassisch im Black-/Doom-Bereich. Die Band arbeitet vielfach mit Synthesizern und Samples und schafft so einen geradezu hypnotischen Zustand. Man fühlt sich somit übergreifend in Kubricks Meilenstein „A Space Odyssee“ hinein katapultiert, was dem Album einen starken Charakter verleiht.
Das Quartett aus Trier beginnt allerdings überaus schleppend und die Melodien bauen sich nur sehr langatmig auf. Auch in den nachfolgenden Songs wird zum Teil eine brachiale Entschleunigung vorgenommen um eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen. Ein stimmungsvolles Abdriften ist also allemal drin, geht aber leider auch schnell in Ermüdung über, da die Zwischensequenzen einfach zu lange dauern. Mit gelungenen Songs wie „The First Principle“ wird der Hörer zwar auch schnell wieder wachgerüttelt, aber leider überwiegt eine erdrückende Trägheit. Ganz und gar hervorragend ist allerdings das vierzehnminütige Stück „Eternalism“, das sowohl kraftvolle Rhythmen bieten als auch sterile Leblosigkeit entwickeln kann.
Zusammenfassend hätten bei diesem Album letztendlich doch die durchschnittlichen 45 Minuten ausgereicht um die Idee zu vermitteln. Die Zwischensequenzen sind schlichtweg allzu ausgedehnt und könnten ohne weiteres stark gekürzt werden. Dass der Charakter des Albums nicht unbedingt überzeugen kann, ändert allerdings nichts daran, dass STELLAR MASTER ELITE ohne Zweifel ihr Handwerk verstehen. Im Fazit ist das Interesse an der Band definitiv geweckt und sie stechen klar aus dem Pulk von 0815-Bands heraus.
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