Spyder Baby „Let Us Prey“ 4/6

Blind Prophecy Records/ Plastic Head Distribution
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 46:01
Songs: 14

Könnt ihr euch ‘ne Mischung aus Skinny Puppy, Ministry, White Zombie, Die Krupps und den Misfits vorstellen? So oder so ähnlich klingt nämlich „Let Us Prey“, das Debüt des Chicagoer Soundtüftlers Stevie Banch. Punkige Rotzigkeit trifft auf metallische Breitwand-Riffs und kaltes Industrial-Flair. Das Ganze ist dabei so ohrenfreundlich gehalten, dass sogar Fans von Mainstream-Kram wie Marilyn Manson daran Gefallen finden könnten. Anhänger der Death SS-Scheiben ab „Panic“ sollten ebenfalls ein Ohr riskieren. Für die Charts ist der Kram aber immer noch etwas zu punkig und zu dreckig. Gerade ein Thrash-beeinfußter Track wie „Bitter“, der ganz stark nach neueren Ministry tönt, könnte wohl kaum im Radio gespielt werden. Der eben genannte Song wurde übrigens von Al Jourgensen mitproduziert, was die nicht ganz unauffälligen Ministry-Anleihen wohl erklärt. „Watch You Die“, „Lips Of Red“ und „Raining When I Go“ ballern ebenfalls recht heavy und wecken Erinnerungen an die Hochzeiten des Industrial Metals. Ganz witzig kommt der Track „Sex Action“, der wie ein Industrial-Glam-Rock-Frontalzusammenstoß wirkt. Diesen heftigen Nummern stehen düster-bedrohliche Momente wie „The Worms“ gegenüber. „The Worms“ hätte auch prima in einem Tim Burton-Animationsfilm Verwendung finden können. Die Textzeile „Pray for the dead and the dead will pray for you, simply because they have nothing else to do“, welche aus dem Traditional „The Hearse“ stammt, ist einfach zuuu köstlich.
Ab und zu verliert die Scheibe etwas an Schwung, was aber nicht allzu schlimm auf die B-Note drückt, da man es immer rechtzeitig schafft, die Kurve zu kriegen und wieder Fahrt aufzunehmen. Insgesamt ist dem Herrn Banch ‘ne feine Scheibe gelungen, die sicher einiges an Aufmerksamkeit erhalten wird.

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