Song By Song: Fragments Of Unbecoming über „Perdition Portal“

Fragments Of Unbecoming - Perdition PortalFRAGMENTS OF UNBECOMING haben sich kürzlich mit ihren grandiosen Album „Perdition Portal“ (VÖ: Mai 2018, Apostasy Records) zurück gemeldet. Dieses mächtige, melodische Death Metal Meisterwerk wirkt trotz gebotener Abwechslung wie aus einem Guss und kann den Hörer sofort in seinen Bann ziehen.
Sänger Sam verrät uns mehr über die einzelnen Songs von „Perdition Portal“:

– Dismal –

Der Song ist bereits kurz nach den Aufnahmen zu „All Light Swallowed“ (7“ EP/ Split) im Herbst 2014 entstanden. Als Opener ist „Dismal“ perfekt für das neue Album, da der Song sämtliche musikalischen Facetten von FRAGMENTS OF UNBECOMING widerspiegelt. „Dismal“ vereinigt majestätische Melodien mit Brutalität und schwarzer Eleganz.
Thematisch handelt der Song vom Leiden an der Welt und ihren Unzulänglichkeiten, wie die nicht endend wollende absurde Gier des Menschen, die die Welt in den Abgrund führt.

– Towards The Leaden Sky –

Ein grandioser Song, der gitarrentechnisch an manchen Stellen an die guten alten Dissection erinnert. „Towards The Leaden Sky“ ist eine Anti-Utopie und thematisiert gesellschaftliche Isolation und Desillusionierung.

– Golgotha –

Ein finsterer midtempo-Nackenbrecher, bei dem man einfach ordentlich headbangen und mitgrooven muss. Der Song ist Old School und modern zugleich.
Thematisch steht hier „Golgotha“ parabolisch für die Menschheit als groteske Dornenkrone der Schöpfung mit all ihren Absurditäten.

– Shadowfathers –

Eine fette blackend Death Keule voller Grimm und mit hymnenhaftem Chorus. In dem Song wird ein Menschheitstypus beschrieben, den man in allen Episoden der Menschheitsgeschichte wiederfindet; Demagogen, populistische Agitatoren, Autokraten, die es zu verstehen wissen, wie man wankelmütige Menschen instrumentalisieren kann, um letztendlich ihre eigenen egozentrischen Machtinteressen zu verfolgen.
Wo man sich umschaut, immer wieder fallen Menschen auf solche stumpfen Rattenfänger herein und hinterfragen nicht diese perfide, stinkende Fassade.

– Perdition Portal –

Der Titeltrack des Albums, der einen recht eigenen finsteren Twist hat. Die düstere Atmosphäre, die diesem Song innewohnt, bohrt sich sofort beim ersten Hören in die Gehörwindungen. „Perdition Portal“ ist eine absolut fette Death Metal Granate und bietet neben pechschwarzen, melancholischen Passagen eine Menge Rhythmus, Groove und Geschwindigkeit.
Inhaltlich wird eine rite de passage beschrieben, ein ewiger Kreislauf des Werdens und Vergehens und umgekehrt. Ein sehr persönlicher Song.

– Treacherous Grounds –

Das Lied vereinigt technische Rohheit mit melodischer Finesse und hat einen Hammerschlusspart, der für Gänsehautatmosphäre sorgt. Thematisch handelt „Treacherous Grounds“ von Enttäuschung, und Entfremdung, Irren und Suchen mit einer klaren Aufforderung, trotzdem das eigene innere Feuer zu entfachen und sich neu zu begeistern. Unter der Asche lodert es.

– Abyssphere –

Der Song ist eine fiese Black/Death/Thrash Metal Nummer. Volle Fahrt voraus, immer weiter hinab in den Schlund.
Menschen neigen dazu, Ängste blind zu projizieren und es stellt sich hier die Frage, zu welchem Verhalten Menschen in Anbetracht ihrer Existenzängste fähig sind. Die Menschheitsgeschichte hat gezeigt, dass Menschen und Kulturen auf völlig irrationale, groteske Weise immer wieder die gleichen Fehler begehen. Die Tragödien unserer Vorfahren wiederholen sich, als ob Vergangenheit auf fatalistische Weise nur zum Nachmachen da sei. Man sollte sich mehr den eigenen Ängsten stellen, statt davor zu fliehen. „Go ahead and face your fear!“

– All Light Swallowed –

Das ist der älteste Track auf dem Album, der bereits kurz nach dem Erscheinen von „The Art Of Coming Apart“ im Winter 2013 geschrieben wurde und auf der Imperial Anthems No. 16 im Jahre 2015 auf rotem Vinyl via Cyclone Empire veröffentlicht wurde. Der Song wurde eigens für das neue Album mit kleinen musikalischen Veränderungen und in einem neuen Soundgewand im Vergleich zu der Version auf der 7“ komplett re-recorded.
Thematisch handelt „All Light Swallowed“ davon, wie der Geist der Aufklärung – das Licht – zu verschwinden droht, wenn man sich jetzt nicht besinnt. Willkommen auf dem Planet der Affen.

– Morbid Divinity –

Der kürzeste, schnellste und direkteste Song auf dem aktuellen Album, der den geneigten Hörern ordentlich mit 250 bpm die Ohren durchbläst. Messerscharfe Blastbeats werden hier mit hymnenhaften melodischen Interludes aufgelockert. Straightness und Dynamik waren uns hier wichtig.
Morbid Divinity ist ein Antikriegs-Song, der thematisch eine Absage an autoritäres Heuchlertum erteilt, mit dem auf völlig absurde Weise unsinnige Kriege begründet werden.

– Calamity Choir –

Die Nummer ist der würdige Rausschmeißer auf dem neuen Album.
Der Song handelt allgemein vom Älterwerden und den existenziellen Fragen und Gefühle, denen man als alternder Mensch ausgesetzt ist. Der Song vereint epische Melodie mit melancholischem Groove und bildet den Abschluss des Albums. Das Lied birgt einige klassische Heavy Metal Elemente und Überraschungen, wie beispielsweise Chorgesänge, die hier zum ersten Mal auf einem Album von uns zum Tragen kommen. „Calamity Choir“ ist ein Song für den melancholischen Ausklang mit Ohrwurmcharakter.

 

Fragments Of Unbecoming

 

Mehr:

Album anhören bei bandcamp.
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Mehr zu Fragments Of Unbecoming beim Eternity.