Shroud Of Satan – Of Evil Descent 4/6

Sol Records

Bewertung: 4/6 → Find ich gut!

Songs: 6

Spieldauer: 36:42

Raubeinig. Kreativ. Atmosphärisch. Irgendwo auch ganz klassisch und vor allem eins: Black Metal. All das gibt die Buchstabensuppe nach dem ersten Hördurchlauf von Shroud of Satans neuem Full-Length-Album „Of Evil Descent“ her und es lohnt sich, das Ganze mal näher unter die Lupe zu nehmen.

Erneut haben die Mecklenburger ein sehr ansprechendes Cover zu bieten und als weiterer Pluspunkt kann der Einstieg ins neue Album vermerkt werden: „Prelude“ dudelt nicht nur vor sich hin (wobei auch dies sehr stimmungsvoll), sondern hat gen Mitte noch so einige Überraschungsmomente zu bieten.

Man startet also gut gelaunt ins neue Werk des Trios und „Last Glimpse oL Light“ bekommt sofort das Prädikat Anspieltipp. Der Song macht ordentlich Stimmung, schlägt auch mal aggressiv um sich und begeistert mit der solide abgestimmten Mischung aus räudig-rotzigem Gesang sowie sich langsam steigernden Melodieparts. Der erste Eindruck zieht sich definitiv durchs ganze Album, denn die tragende, wiederkehrende Melodik lässt einen langsam in angenehme Trance abdriften – nur um einem dann mit teils abrupten Umbrüchen auf die Nase zu hauen. Größtenteils klassisch bleiben Shroud of Satan bei den Vocals und das ist in experimentellen Zeiten des Genres auch mal angenehm.

Gen Mitte lässt die Spannung allerdings so langsam nach und die Songs rieseln an einem vorbei, fordern lautstark nach mehreren Hördurchläufen um zu zünden; Wiedererkennungswert größtenteils Fehlanzeige. Wobei sich bezüglich Wiedererkennungswert zumindest bei „Dark Vision Beyond“ definitiv korrigiert werden muss. Zunächst wird irritiert zur Anlage geschaut, ob sich nicht durch Zauberhand Mgłas „Groza“ von selbst eingelegt hat. Womöglich haben Shroud Of Satan sich für den Beginn ihres Songs ein etwas zu großes Beispiel an den Polen genommen, aber schnell bekommt das Stück wieder den typischen Shroud Of Satan Charakter und wir können erleichtert aufatmen.

Ein letztendlich würdiges Ende findet das Album mit dem animierenden Song „Unlight Prism“, der mit vorherrschenden Keyboardklängen wie eine Hommage an das Vorgängeralbum daherkommt.

Nein, bei „Of Evil Descent“ wird trotz beträchtlicher düster-schleppender Atmosphäre definitiv niemand einschlafen. Shroud Of Satan halten ihr Niveau problemlos, trauen sich auch mal neue Pfade einzuschlagen und werden somit zu einer Band, die es im Auge zu behalten gilt.

http://shroudofsatan.de/