SHORT CUTS: Legion of the Damned, Abysmal Dawn, Black Crucifixion

Legion of the Damned "Malevolent rapture", Abysmal Dawn "From ashes", Black Crucifixion "The fallen one of flames/Satanic zeitgeist", Black Crucifixion "Hope of retaliation"

Kennste ein Album, kennste alle – ein für viele Bands zutreffendes Argument passt auch bei Legion of the Damned – aus dem hämischen Blickwinkel betrachtet. Andererseits muss ja an den Holländern was dran sein, sonst würden nicht so viele Fans auf deren Musik abfahren. Irgendwie treffen sie mit ihrer Art des biestigen Death/Thrashs, dem Wechsel von High-Speed-Nackenzerfetzern und unwiderstehlichen Midtempo-Riffmonstern als auch den giftig-kratzigen Vocals von Maurice einen Nerv, der immer wieder nach mehr schreit. Mehr ist in diesem Fall der Re-Release vom 2006er Debüt „Malevolent rapture“ (Massacre Records), das erweitert um eine Handvoll Bonustracks (vom 2002er Occult-Album “Rage to revenge”) dem letztes Jahr freiwillig aus dem Leben geschiedenen Ex-Basser Twan (nur auf “Malevolent rapture” dabei, aber davor auch für Occult aktiv) gewidmet. Für Leute, denen die CD noch fehlt, eine Chance die Diskographie der Band zu komplettieren. Die es bereits schon haben, werden mit den erwähnten Bonus-Tracks + Bonus-DVD sowie alternativem (Wende)-Cover zum erneuten Kauf gelockt. (4/6)

www.legionofthedamned.net

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Ich habe nicht zwingend auf eine Re-Release des 2006er Abysmal Dawn-Albums “From ashes” gewartet. Aber es scheint ja Bedarf gegeben zu haben, sonst würde Relapse die CD im Februar ja nicht wieder (angereichert um drei 2004er Demo-Tracks) auf den Markt gebracht haben.

Die in Los Angeles beheimateten Death Metaller rödeln meist ungestüm, zeigen aber auch, dass sie massige Midtempo-Bögen spannen können und auch ein Händchen für Akzente im Death Metal-Einerlei haben. Langfristig fehlen mir jedoch die Argumente für eine klare Empfehlung. “From ashes” ist solide Stangenware, die spätestens im Angebotsverkauf seine Interessenten finden dürfte. (3/6)

www.myspace.com/abysmaldawn

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Krasser können die Gegensätze der beiden Black Crucifixion-Releases (jeweils Soulseller Records), die letztes Jahr auf den Markt kamen, kaum sein. Fraglich ist generell, wer den Kram kaufen soll. Nach meiner Ansicht wird hier zu vodergründig mit einer angeblichen Pionierrolle der Band Anfang der Neunziger kokettiert und dem Fakt geworben, dass hier zeitweilig mal jemand von Beherit mitgelärmt hat. Apropros Lärm: die Zusammenstellung “The fallen one of flames/Satanic zeitgeist” ist unfassbarer Lärm. Ich geb mir hin und wieder ja mal puristischen, minimalistischen Black – aber das was hier als Wiederveröffentlichung eines Demos von 1992 und eines Live-Mitschnitts von 1991 scheppert, ist schlimm. Musikalisch zwischen Black, Noise und Ambient mit einer Soundqualität, die jeder Beschreibung spottet. Bei Live-Mitschnitt schaffen es die Finnen sogar, Venom’s “In league with satan” zu verhunzen. Finger weg! Einen Punkt gibt es für den Mut oder besser die Dreistigkeit, diesen Dreck zu veröffentlichen. (1/6)

“Hope of retaliation” ist da schon aus anderem Holz. Stilistisch vom einfach gehaltenen Black etwas entfernt, widmen sich Black Crucifixion nun mehr einer gefälligen Black/Dark-Mischung, die Atmosphäre hat und in Teilen sogar mitreißt. Leider sind nur drei Stücke neu (+ eine Art Interlude), der Rest wird mit fünf Live-Stücken aufgefüllt, die Soundtechnisch deutlich besser sind als der Kram auf der anderen CD. Ich frag mich nur, wie sehr man eine Band ausschlachten will, die es eigentlich nur auf eine reguläre CD, eine EP und ein Demo gebracht hat. (3/6)

www.paasto.com/bc/

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