Shining „III/Angst“

Avantgarde Music
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit:
Songs: 0

Wie eine säurezerfressene Mutation der alten Katatonia zu Zeiten von ?Brave Murder Day“ kommen SHINING daher und beschwören in 6 langen Songs den Selbstmord, die Leere und die Zerstörung. Bedrückende Gitarrenwände, aus deren Hintergrund von Zeit zu Zeit Fetzen von verborgenen Riffs aufzusteigen und wieder zu verschwinden scheinen, kranke Monotonie, eine Stimme zwischen Rottweiler und Heulsuse und ein Bass, der langsam und bedächtig über dem Chaos schwebt, bieten einem gewissen Hellhammer die
Gelegenheit, durch sein filigranes Getrommel das Ganze noch schlimmer bzw. besser zu machen. Die sehr dynamischen und selten vorhersehbaren Kompositionen bieten Raum für Überraschungen und Spannungsbögen, wie man sie eher selten zu hören bekommt. Die Lyrics sind teils auf Schwedisch, aber Titel wie ?Mörda Dig Själv“ und ?Submit to Self-destruction“ lassen bezüglich ihres Inhalts eigentlich keine Fragen offen. In ?Till Minne Av Daghen“ ist schließlich ein Harpsichord zu hören, das über sturmgepeitschten Wellen thront und den Wasserleichen ins Meer gestürzter Selbstmörder ein Ständchen bringt. Im Hinblick auf die Dynamik und Emotionalität erinnern die Stücke ein wenig an Primordial, wenn auch mit einer völlig anderen Ausrichtung. Eine Schublade ist nicht so leicht zu finden – SHINING sind irgendwo zwischen Black Metal und depressivem Gothic Metal angesiedelt, aber bitterer, hässlicher und gemeiner als beide zusammen und haben durchaus einen eigenen Stil. Das akustische Äquivalent einer Badewanne voller Blut. Der Soundtrack für den letzten Tag eines beschissenen Lebens.

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