Satariel Interview

Nach dem beachtenswerten ‘Lay Lust Lilith’ kehren die Schweden mit einem absoluten Melodic Death/Thrash/Doom Metal Hammer Album auf die Bretter, die die Welt bedeuten zurück. Mit ungebändigter Spielfreude, großem Abwechslungsreichtum und originellen Songs eroberten sie mein Herz und Ohr im Sturm. Rob, der Drummer, erklärte sich auch alsbald bereit mir Frage und Antwort zu stehen.

Wo sind Deiner Meinung nach die größten musikalischen Unterschiede, wenn Du ‘Phobos And Deimos’ mit dem vorangegangenen Album ‘Lady Lust Lilith’ vergleichst?
Beide Alben decken ein großes musikalisches Spektrum ab. Mit dem Hauptunterschied, daß wir auf ‘Lady Lust Lilith’ jedes Genre, von dem wir beeinflußt waren in alle Songs, in jeden einzelnen, gequetscht haben. Auf ‘Phobos And Deimos’ haben wir versucht, die Songs individueller zu gestalten, so daß sie sich voneinander unterscheiden. Es gab auf dem ersten Album auch mehr Black Metal Einflüsse, und es ging grindiger nach vorne. ‘Phobos…’ ist heavier, und eventuell auch etwas melodischer, aber natürlich immer noch brutal.

Bist Du mit dem Ergebnis Eures neuen Albums zufrieden? Was hättet Ihr besser machen können?
Ich glaube nicht, daß ich allzuviel an dem Album ändern wollen würde, ich bin sehr glücklich damit. Die Zusammenarbeit mit Daniel Bergstrand und Örjan Örnkloo war exzellent, und ich denke, daß die Produktion des Albums perfekt zu den Songs, die wir hatten, paßt. Was meine eigene Leistung an den Drums angeht, gibt es noch einige Kleinigkeiten, bei denen ich denke, daß ich sie hätte besser machen können, aber alles in allem bin ich zufrieden.

Was kannst Du mir über die Philosophie und die Menschen hinter Satariel sagen?
Wir sind fünf wirklich gute Freunde mit etwas verschiedenen musikalischen Geschmäckern. Wir versuchen diese Einflüsse in Satariel zu kombinieren und Musik zu machen, die wir selbst hören wollen, und das ganze dann mir Pär´s wirklich dunklen und drückenden Texten zu krönen. Wir sind alle im Jahre 1977 geboren, außer Mike G, der 1974 geboren wurde. Derzeit sind wir über ganz Schweden verteilt, was es wirklich schwer und teuer macht, zu proben, aber es funktioniert derzeit ganz gut.

Woher stammt der Bandname und was er bedeutet er?
Der Name ist der Kabbalah entnommen, wo er eine dunkle und rätselhafte Macht repräsentiert. Übersetzt würde er soetwas ähnliches wie ‘Der Verhüllte’ (engl.: the concealed – Anm. D. Verf.) bedeuten.

Ihr wurdet von Candlemass und Memento Mori Sänger Messiah Marcolin unterstützt. Hat er irgend einen Einfluß auf das Songwriting, den Sound oder was auch immer gehabt? Was war seine Rolle?
Er war eigentlich nur ein Gastsänger (ein einzigartiger!) auf dem Album, aber er hat seine Gesangsmelodien in zwei der Tracks selbst geschrieben, deshalb wird er als Co – Komponist im Booklet aufgeführt.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, ihn auf dem Album auftauchen zu lassen, und wie habt Ihr ihn bekommen?
Wir haben frühzeitig geplant, einen Gastsänger auf dem Album zu haben, und wir wollten einen, von dem wir alle Fans sind. Unser erster Gedanke war Blackie Lawless, aber das stellte sich als zu schwierig heraus. Wir bekamen über das Plattenlabel Black Mark die Telefonnummer von Messiah in die Hände, und Pär rief ihn an und fragte, ob er interessiert sei. Zuerst war er nicht allzu gewogen, aber wir schickten ihm trotzdem eine Proberaumaufnahme von ‘Holy Trinity’, und zu unserer großen Begeisterung sagte er dafür zu! Als er dann ins Studio kam, gefielen ihm die anderen Songs so sehr, daß er sich auch noch an zwei weiteren beteiligte.

Besteht die Möglichkeit, daß er Euch auch auf Tour begleitet?
Nicht auf Tour. Candlemass hat sich wieder formiert, und er ist auch noch in einer neuen Ambient Band namens ‘Requiem’, er ist denke ich zu beschäftigt! Aber vielleicht wird er in der Lage sein, uns bei einigen Einzelauftritten in seiner Heimatregion zu unterstützen. Es wäre wirklich cool as hell.

Wie würdest Du die Musik Satariels beschreiben? Was macht sie einzigartig und herrausragend?
Ich weiß nicht, ob ich es wage, sie einzigartig zu nennen, aber auf jeden Fall originell. Ich denke es ist die Kombination der Einflüsse aus all der unterschiedlichen Musik, die wir alle hören, die den Satariel Sound ausmacht. Pär´s Fähigkeit, seinen Gesang zu variieren ist meiner Meinung nach ebenso wichtig, das macht alles noch interessanter.

Woher nehmt Ihr Eure Inspiration, und was sind Eure musikalischen Einflüsse? Ich könnte mir vorstellen, daß ihr einige Einflüsse von Strapping Young Lad habt und natürlich vom Oldschool Doom Metal.
Du hast sowohl mit den Doom Metal, als auch mit den Strapping Young Lad Einflüssen recht; wir haben uns für die Zusammenarbeit mit Daniel Bergstrand entschieden wegen seiner Arbeit auf dem Strapping Young Lad Album ‘City’. Was die anderen Einflüsse angeht, so kann ich sagen, daß Mike D. (Bass) ein totaler Gore – Grind Maniac ist, Magnus (Gitarre) hört neben dem Metal auch GOA – Trance und derlei Zeug, während sowohl Mike G. (Gitarre) und ich sowohl Fans von Depeche Mode, als auch von Bad Religion sind. Das ist eine sehr interessante Mischung.

Kannst Du die einzelnen Songs auf ‘Phobos And Deimos’ kommentieren?
Ich werde nur die Musik kommentieren, denn Pär´s Texte sind sehr persönlich, und um ehrlich zu sein – Ich verstehe sie nicht alle.

Sodomy Eve – Ein stampfender, straight – forward Death/ Black Song.
Coffin Gateways – Ein schnelles, thrashiges Stück mit einem Gänsehaut Refrain. Scheint der Lieblingssong vieler Hörer zu sein.
Stranger World – Vielleicht der progressivste Track des Albums, ein heavy motherfucker. Der Chorus klingt sehr nach Strapping Young Lad, nachdem ihm Daniel Bergstrand seine persönliche Note verliehen hat.
The Claim – Brutalität! Ein wirklich agressives Stück, und einer der besten Live Songs.
Betrayer Love – Klingt ganz anders, als die Version auf der Promo CD, die wir 2000 aufgenommen haben. Ein melodischer, Midpaced Track.
The Sun is Grey – Ebenfalls ein thrashiger Song, gewürzt mit einigen großartigen Messiah Gesängen im Refrain.
Holy Trinity – Der am stärksten Doom Metal beeinflußte Song, mit einem sehr klassischen Heavy Metal Riff als Basis und einem großartigen, melodischen Refrain.
Death Come Cover me – A short thrash blast from hell!
Zenithal Man – Ein sehr simpler, straight – forward Heavy/ Death Track mit einem gewissen Black Sabbath Vibe.
Doveshooter – Der heavieste Song auf dem Album, in dem Pär´s krankeste Gesänge auf Messiahs melodische treffen.
Greater than God – Ein wirklich alter Track, an den wir uns plötzlich erinnerten, als wir bereits im Studio waren, und den wir beschlossen aufzunehmen. Er hat einen wirklich catchy Refrain, und den arrogantesten Text bis heute.

Wie wichtig sind die Texte für Satariel?
Ich würde sagen sehr wichtig. Auch wenn sie vielleicht schwer zu verstehen sind, tragen sie großartig zur Tiefe und Atmosphäre der Musik bei. Ich denke sie passen perfekt zu den Songs, und das ist sehr wichtig, finde ich.

Woher stammt das Artwork?
Pär hat das gesamte Artwork gemalt, inklusive der Logos, außer dem Frontcover selbst. Das stammt von Marco von Hammerheart, und basiert auf dem Konzept von Phobos und Deimos, durch zwei Dämonen bildhaft gemacht.

Das Album wird via Hammerheart Records veröffentlicht. Wie seid Ihr in Kontakt mit ihnen gekommen, und was sind Eure Erwartungen und Hoffnungen bezüglich des Deals?
Nachdem wir aus dem Vertrag mit Pulverized Records rausgekommen sind, die unser Debüt Album herausgebracht haben, haben Pär und Magnus eine Promo aufgenommen, die wir an ein paar Labels verteilt haben. Hammerheart stand ganz oben auf unserer Liste, und wir waren sehr glücklich, von ihnen einen Vertrag zu bekommen. Bis jetzt haben sie unsere Erwartungen erfüllt, und noch mehr. Wir werden noch mindestens ein Album mit ihnen machen, und hoffentlich wird es genauso gut promoted wie dieses.

Welches war die beste Erfahrung, die Du mit Satariel gemacht hast, und welches die schlechteste?
Ich denke die besten Zeiten sind gerade jetzt, es passiert derzeit sehr viel. Wir haben jede Menge Live Auftritte, auch in den kommenden Monaten, und eventuell werden wir auch bald auf Tour gehen. Live zu spielen ist der Grund, für den wir dies alles hier tun, es läuft also alles sehr gut momentan.
Die schlechteste Erfahrung müssen wohl die Zeiten kompletter Tatenlosigkeit gewesen sein, als nichts passierte. Wir haben nie in Erwägung gezogen, uns aufzulösen, aber wir hatten einen wirklichen Mangel an Motivation.

Ich habe gehört, Ihr sucht derzeit nach einem neuen Management.
Das stimmt. Wir hatten eine Abmachung mit Sure Shot Worx unterzeichnet, aber sie haben absolut nichts für uns getan. Am Ende haben sie noch nicht einmal auf unsere e-mails geantwortet. Also haben wir beschlossen, uns anderweitig umzusehen, und überdenken derzeit einige Angebote. Wir wollen einfach nur ein Management, das in der Lage ist, ein paar Auftritte für uns zu organisieren und dergleichen.

Wie sieht es mit der nahen Zukunft Satariels aus? Gibt es konkrete Pläne für eine Tour, ein Video, was auch immer?
Keine konkreten Pläne, nein. Wir diskutieren gerade über eine Tour, aber noch ist nichts bestätigt. Wie ich bereits sagte, haben wir in den nächsten Monaten viele Einzelauftritte, allerdings nichts außerhalb Schwedens. Im Dezember werden wir eventuell zurück in die Dug-out Studios gehen, um das Nachfolgealbum zu ‘Phobos And Deimos’ aufzunehmen. Für dieses Album werden wir versuchen ein Video zu produzieren.

Wenn Du die Möglichkeit hättest, eine Allstar Metal Band zusammenzustellen, wie würde das Line up aussehen und warum?
Ed Warby (Gorefest) am Schlagzeug, denn er ist wohl mein Lieblings Death Metal Drummer. Hör Dir nur das ‘False’ Album an.
Danny Lilker (SOD, Brutal Truth etc) am Bass, einfach nur weil er ruled.
James Hetfield (Metallica) an der Rhythm Guitar und den Backing Vocals, denn er ist der beste aller Zeiten.
Dave Murray oder Adrian Smith an den Lead Guitars… denn ich liebe die Gitarrenarbeit bei Maiden.
Ich würde David Vincent (Morbid Angel) growlen lassen, denn er ist mein Lieblings Death Metal Sänger. Und ich würde wahrscheinlich entweder Blackie (WASP) oder Dee Snider (Twisted Sister) den melodischen Gesang überlassen.
Ich habe zwar nicht den Hauch einer Vorstellung, wie das klingen würde, aber sei gewiß, daß ich in der ersten Reihe stehen werde und mir das Hirn aus dem Schädel bange!

Die letzten Worte gehören Dir.
Vielen Dank für das großartige Interview! Leute checkt ‘Phobos And Deimos’, wenn Ihr das nicht eh schon getan habt! Hoffentlich sehen wir uns auf Tour. Up the irons!

Interview aus Eternity #21

www.satariel.com

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