Salacious Gods „Piene“ 3/6

Folter Records
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 41:59
Songs: 10

Nun ist es schon mehr als zehn Jahre her, dass sich diese niederländische Formation (damals noch unter dem Namen Profanatica) gründete, um ihren hasserfüllten Black-Metal in die Welt zu entsannen. Es dauerte dann tatsächlich ungefähr vier Jahre, bis man erstes Material von den Jungs zu hören bekam. „The Slumbering Silence“, der Titel des ersten Demos,
unterscheidet sich zum mir vorliegenden neuen Release allerdings erheblich. Damals zählte man zu seinen Einflüssen Samael, Tiamat, Kreator und Cemetary- die Klasse der eben genannten Formationen konnte man jedoch nie ansatzweise
erreichen, was sicherlich daran lag, dass man auch überhaupt nicht nach einer von diesen klang-, heute möchte man wie Bathory und Nocturnal Breed klingen, was meiner Meinung nach auch nicht ganz gelingt, an und für sich aber auch kein Problem darstellt, denn ich kann mir ehrlich gesagt keine Symbiose aus diesen beiden Kapellen vorstellen. Salacious Gods spielen
heutzutage einfach nur derbe schnellen Black-Metal, der in Geschwindigkeit und Aggressivität wohl kaum zu überbieten ist. Doch leider macht das nicht alles in diesem Genre aus; der Hörer, und ich hoffe ich spreche da nicht nur für mich, verlangt einfach eingängige und gleichzeitig nicht langweilende
Passagen, welche auf einen Höhepunkt hinarbeiten, der als Krönung auch mal einen Ohrwurm hinterlassen kann. Das ist hier leider beinahe gar nicht der Fall; man setzt tatsächlich fast ausschließlich auf Geschwindigkeit, die auch bei den wenigen leicht trashigen Passagen ausnahmslos beibehalten wird.
Ich bin nun nicht unbedingt ein Freund von unnötigem Ballast, doch ich denke, was 1998 fast noch hätte als Bombast bezeichnet werden können (ich übertreibe hier wohl wieder ein wenig), und damit spreche ich das Keyboard an, ist heute einfach zu selten im Einsatz- nämlich gar nicht. Es gibt einfach manchmal Situationen, die es erlauben würden, ein paar softe
Keyboardtöne als Untermalung einzufügen. Leider „knallts“ die ganze Zeit hindurch, was eine derartige Unternehmung beinahe unmöglich macht. Was die Geschwindigkeit angeht, hat man im Verhältnis zum damaligen Stil sicher eine Weiterentwicklung durchgemacht, doch was die Kreativität und die Gestaltung der Songs betrifft, hängt man immer noch im Jahre 1998 fest.
Leider sind mir die letzten Alben der Band nicht bekannt, doch in ihrer neuesten Veröffentlichung sind sie zu selten in der Lage mitreißende Passagen zu erzeugen; was ich immer gerne als Höhepunkte bezeichne, kann ich somit nur bedingt finden. Die Parts, bei denen die Gitarren clean zum Einsatz kommen, sind leider auch Mangelware- dies könnte durchaus zu ein
wenig mehr Abwechslung führen. Was ich bei den Titeln beziehungsweise Texten recht auffallend finde, ist die Tatsache, dass auch Niederländer in ihrer Heimatsprache singen können, was ich zuvor noch bei keiner Kapelle der Herkunft bemerken konnte. Worüber man da wie irre kreischt, ist daher auch nur zu erahnen. (als könnte man da sonst je was verstehen) Würde man hier den Begriff Speed-Black-Metal ins Spiel bringen, hätte man wahrscheinlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Wer auf schnellen kompromisslosen Knüppel-Black-Metal abfährt, der kann hier ohne Bedenken zugreifen- „Zartbeseitete“ sollten die Finger von dem Teil lassen. Ob ich jetzt wohl auch dazu gehöre? www.folter666.de
www.salaciousgods.com

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