Ritual Carnage „I, Infidel“ 3/6

Osmose Productions
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 35:07
Songs: 12

Das Allererste, was einem auffällt, wenn man die neueste Platte der amerikanisch/japanischen Thrasher RITUAL CARNAGE einwirft, ist der im Vergleich zu den Vorgängerscheiben stark veränderte Gesang. Neuert Schreihals am Mikro? Fehlanzeige!! It’s still Danny fuckin’ Carnage on vocals!! Überraschung? Aber hallo!! Dannyboy hat seine coole Death/Thrash-Stimme ad acta gelegt und quiekt jetzt wie Sweety, das Jamba-Küken aus der Handyklingeltonwerbung. Das hört sich zunächst grausam an, aber spätestens nach zwei Durchläufen von „I, Infidel“ hat man sich an das Gequake gewöhnt. Mir persönlich gefiel der Gesang auf dem RITUAL CARNAGE-Debüt „The Highest Law“ am besten. Der neue „Stil“ (Ähem…) ist zwar auch ganz ok, kann aber in keinster Weise mit den Vocals auf den drei Vorgängerscheiben mithalten. Sowas nennt man wohl „Einen Schritt in die falsche Richtung tun“. Danny hat seinen Gesang ja stets von Album zu Album verändert, aber diesmal ist der Sprung wesentlich größer als jemals zuvor. Die Songs auf „I, Infidel“ sind die technisch besten, die RITUAL CARNAGE je fabriziert haben. Hauptsongwriter war diesmal Saitenhexer Eddie, wodurch die Tracks um einiges anspruchsvoller geworden sind. Streckenweise fackelt die Band ein musikalisches Feuerwerk ab, daß sich wirklich gewaschen hat. Leider bleibt auch nach zig Durchläufen kaum etwas davon hängen, was mich bei RITUAL CARNAGE wirklich erstaunt hat, da die Jungs bisher immer extrem eingängiges Ohrenfutter abgeliefert haben. „I, Infidel“ hingegen ist sperrig ohne Ende und macht es dem Hörer nicht gerade leicht. Nach zahlreichen Umdrehungen im CD-Player bleibt also festzustellen, daß die Band diesmal keine großkalibrigen Kracher Marke „Servant Of The Black“, „Succumb To The Beast“, „Awaiting The Kill“ oder „Escape From The Light“ am Start hat. Der Titeltrack und das hochtechnische „Do Not Resuscitate“ lassen zwar kurz aufhorchen, aber mit den oben genannten Knallern kann kein Song des neuen Albums mithalten. Der Sound der Scheibe ist kräftig und druckvoll, aber für meinen Geschmack etwas zu klinisch und steril. Fazit: „I, Infidel“ ist ein sehr gut gespieltes Album mit gewöhnungsbedürftigem Gesang, welches mit vielen guten Ideen, aber ohne echte Höhepunkte daherkommt. Im direkten Vergleich geht das letzte Album der „Erzfeinde“ von RITUAL CARNAGE, nämlich SABBAT (Japan), als klarer Sieger durch die Ziellinie. Ich muß zugeben, daß ich ein wenig enttäuscht bin… www.osmoseproductions.com
http://www.osmoseproductions.com/RITUALCARNAGE/RC1.htm

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