Revolt! – Fäulnis, Arroganz, Funeral Procession, Deathronation, Sacrifized @ Bambi Galore, 1.10.2017

Bambi Galore, HamburgEin neuer Monat startete und im Hamburger Bambi Galore vereinten sich zwei Mini-Touren, um einen musikalischen Sonntagabend für ca. 150 Gäste zu gestalten. Die traditionsreiche Revolt-Reihe bot diesmal fünf Bands für 15 Euro an der Abendkasse und der Querschnitt hätte nicht besser abgestimmt sein können. Von atmosphärischen Post-Metal über klassischen Black- oder Death-Metal gab es auch noch ein paar Thrash-Metal-Töne von einem starken Package zu hören.

Den Anfang machten dabei die Bad Segeberger Sacrifized. Die rechtSacrifized 2017 @ Bambi Galore junge Band spielt Black-Thrash-Metal, der auch schon gut 30 Jahre alt sein könnte, mit dem Unterschied, dass man eben 2017 angekommen ist. Die aktuelle EP nennt sich „Dialectic Confused – Cult Of The Damned“ und davon werden sämtliche Songs gespielt. Das Schlagzeug ist dabei leider vom Sound her ein wenig zu dominant, sodass sich die groovenden Elemente nicht so ganz durchsetzen. Aber das stört kaum, es wird bereits gebangt und sogar ein Moshpit entsteht. Der Sänger und Basser der Band brüllt zu dem, dass Hamburg mal richtig in Fahrt kommen soll. Das trifft den Nagel auf den Kopf! Sacrifized ist ein richtig starker Opener, der einfach nur Spaß macht und das Einzige, was man hier noch erwartet hätte, wäre zum Abschluss das Venom Cover „Black Metal“. Doch auch ohne dies war es ein super Start.

Funeral Procession 2017 @ Bambi GaloreDüster geht es mit Funeral Procession weiter. Ohne Ansagen betritt die Band die Bühne und nach einer kurzen Intro geht es mit dem ersten Stück los. „Heavenlie Aeons Grimlie Torne Apart“ ist ein Song, der sich zum einen durch den kalten kratzenden Sound des Sängers auszeichnet, zum anderen aber auch durch die abrupten Breaks. So starren viele im Publikum erstmal noch ein wenig gespannt, was da wohl kommen mag. Was folgt sind Songs wie „Doom“, „Behold The Stars Fall From The Heavens“ und „Blood Of The Elder“. Musikalisch erinnert das einen sehr an Black Metal Anfang der 2000, dennoch ist es sehr erfrischend mal wieder ein Black-Metal-Konzert, mit Blut, Nieten und Corpsepaint zu erleben, das ohne Kutten und Kapuzen auskommt. Und neue Sachen gibt es auch, denn in die Setlist haben sich zwei neue, derweil noch unbekannte Songs eingeschlichen. Zum Ende wird dann nochmal das Tempo angezogen, bis der Sänger einfach von der Bühne geht und nach einem längeren instrumentalen Outro auch der Rest der Band sich verabschiedet.

Damit ist dann Platz für Deathronation. Und der Name deutet es bereits an – es gibt Deathronation 2017 @ Bambi GaloreDeath Metal! Gespielt wird lupenrein und solide, nur merkt man, dass es im Publikum leerer wird. Warum? Gute Frage, denn musikalisch gibt es hier nichts auszusetzen. Ein bisschen unglücklich ist die Tatsache, dass man die Gitarrensoli an einigen Stellen nicht so recht hören kann, erst wenn man weiter weg von der Bühne steht, kommen diese richtig durch. Dennoch ist hier handwerklich alles gut gemacht, es werden Songs vom aktuellen Album „Hallow The Death“ gespielt und nach zwei Black Metal Konzerten, war das eine schöne Abwechslung. Nach nicht mal 30 Minuten ist hier aber schon wieder Schluss und die nächste Band darf ran.

Womit wir beim ersten Headliner am Abend wären. Arroganz haben so eben ihre neueArroganz 2017 @ Bambi Galore Scheibe „Primitv“ veröffentlich. Somit ist es keine Überraschung, dass an diesem Abend vorwiegend neue Songs präsentiert werden. Was dem geneigten Fan schnell auffällt, ist, dass die Band mehr experimentiert, vor allem auch mit ruhigeren Passagen in den Songs, anstatt einfach nur auf die Zwölf zu hauen und rohen Black-Death aufzutischen. Das heißt aber nicht, dass es nun gediegen bleibt. Nein, immer wieder gibt es die Momente bei denen man erst langsames Gezupfe an den Gitarren vernimmt und dann kracht ein richtiges Inferno über einen ein und die Black-/Death-Walze kehrt zurück. Vereinzelt kann man auch noch kleine Basssoli vernehmen und am Ende kann man einfach nur sagen, dass Arroganz sich auf der neuen Scheibe weiterentwickelt haben und definitiv auch ein bisschen Doom mit eingeflossen ist.

Fäulnis 2017 @ Bambi GaloreZum Abschluss gibt es dann den zweiten Headliner Fäulnis. Der Frontmann Seuche betritt in gewohnter Montur (weißer Baumwollachselshirt mit einem Blazer und Hosenträgern) und barfuß die Bühne, damit dann skuriller Post-Black-Metal folgen kann. Man merkt von der ersten Sekunde an, welche Leidenschaft bei dem Sänger oder besser gesagt welche Abgefucktheit über gesellschaftliche Themen hier rübergebracht werden soll und das nimmt man ohne Zweifel ab. Ansagen, wie dass man ein Album auf einem „Kacklabel“ rausgebracht habe unterstützt das nur und wie bereits gesagt, das kommt bei einem Großteil des Publikums gut an, denn Geschmackssache bleibt es alle mal. Leider ist der Gesang zu Beginn zu leise und somit kommen die Schreie manchmal nicht stark genug rüber. Für Fans gibt es eine bunte Mischung aus neuen Songs aber auch alten Stücken zum Beispiel von der EP „Kommando Thanatos“. Dazu wirbelt der Sänger über die Bühne und immer wieder stimmt das Publikum in den Gesang mit ein. Somit geht ein gelungener Abend zu Ende, bei dem man zwar ein wenig den Sound bemängeln könnte, sonst aber einfach alles gepasst hat und für jeden Anwesenden etwas dabei war.

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