Resurrected Interview

Diese ‘alten’Duisburger Death Metal Veteranen dürften ja mittlerweile schon jedem Fan brutalen Death Metals amerikanischer Prägung bekannt sein, zumal sie bereits mit ihrem letzten Album ‘Fairless To The Flesh’ in aller Munde und auch mit einem Interview im Eternity #12 vertreten waren. Mit dem neuen kompromisslosen Output ‘Butchered In Excrement’geht es nun in die nächste Runde, getreu ihrem Bandnamen des ‘Wieder-Auferstehens“. Höchste Zeit also, sich ein weiteres Mal bei den Jungs umzuhören, was mir bei einem so sympathischen und redefreudigen Gitarristen wie Thomas Granzow auch nicht weiter schwergefallen ist.

Hi Thomas! Wie geht’s euch denn so, gibt’s was Neues? Wie ist eure Release-Party zum neuen ‘Butchered In Excrement’ Album verlaufen?
Hallo Sandra, hier läuft alles rund soweit. Die Releaseparty war eine super Party, wir haben bis fünf Uhr morgens gefeiert und noch ein bißchen gejammt. Unser Auftritt war zwar etwas pannenbehaftet, was die technische Seite anging, aber es war halt eine Party und den wenigsten ist es aufgefallen, außer dass Carsten mein Gitarrenkabel aus dem Amp gerissen hat, haha…

Mich hat das neue Album ziemlich vom Hocker geblasen und würde es auf jeden Fall als weitere Steigerung betrachten, nicht nur was die Qualität der Songs betrifft, sondern vor allem auch deshalb, da ihr diesmal einen weitaus besseren, druckvolleren und klareren Sound aufweisen könnt. Stimmst du dabei mit mir überein? Wie seid ihr mit eurem Drittwerk zufrieden?
Wir sind mit unserem neuen Album sehr zufrieden. Was den Sound angeht, stimme ich vollkommen mit Dir überein, wir haben mit J. Kell einen externen Engineer engagiert, der den nötigen Abstand zum Material und musikalisch zu allen Stilrichtungen hat. Er produzierte neben uns auch schon FETISH69, FROWN und die EMIL BULLS, um mal auf seinen ‘härteren’Sektor einzugehen. Jay hat wirklich einen guten Job abgeliefert, zeigte mit uns die nötige Geduld und erwies sich auch sonst als absolut cooler Mensch. Wir würden gerne wieder mit ihm arbeiten. Was die Songs angeht haben wir uns sicherlich auch gesteigert und unseren Stil verfeinert.

Erzähl uns mal was zu den einzelnen Songs! Woher habt ihr das Intro und das ‘Zwischenstück’zu ‘Macabre Fuckfest’entnommen? Erzähle uns auch mal was es mit ‘Ophidicism’auf sich hat, worum geht es in diesem Ritus und warum wird er praktiziert? Stammen alle Ideen zu den Texten von Carsten?
Das ‘Intermezzo’vor ‘Macabre Fuckfest’stammt von einem Streifen aus Carstens umfangreicher Porno-Sammlung, der Schinken heißt ‘Cherry Poppers’. Da wir uns über die Szene auf der Tour mit Fleshgrind letztes Jahr schon königlich amüsiert hatten und es gut zum Song passt, musste es halt mit drauf. Den Fleshgrind Jungs fällt bestimmt ein Ei aus der Hose, wenn sie das Intro vor dem Track hören.
Bei ‘Ophidicism’ geht es um ein altägyptisches Ritual, wobei einer Frau oder einem ‘Knaben’zur Erotisierung eine Schlange oder ein Aal ‘eingeführt’wird. Das hat die alten Ägypter wohl ziemlich horny gemacht, haha. Was Sexualität angeht, war der Mensch ja schon immer kreativ. Wer weiß, was die Ägypter damals noch so alles auf der Pfanne hatten – Not macht wohl erfinderisch, und der Vibrator war da wohl noch nicht entwickelt. Aber der Ritus scheint dich ja auch brennend zu interessieren…
Die textlichen Ergüsse stammen alle von Carsten, das ist strikt reglementiert; er mischt sich nicht in die Songs ein und wir lassen die Finger von den Lyrics… Auch die Songtitel sind allein seine Sache.

Du sagtest einmal, dass eurer Sänger fast nur Textfragmente benutzt, die wenigen Stücke, die ganze Texte beeinhalten, jedoch auch mal in den Booklets abgeduckt werden sollten. Bisher ist dies aber noch bei keinem eurer Alben der Fall, heisst das Carstens Ergüsse sind kranker als je zuvor?
Du wirst lachen, ich weiß noch nicht mal worum es im Detail in den Texten geht. Er hat auch diesmal wieder häufig Fragmente benutzt, die sich um den Songtitel drehen und dabei zusammenhängende Refrains entworfen. Die zusammenhängenden Lyrics hat er aber nie Preis gegeben, da sie hauptsächlich seine persönlichen Erfahrungen widerspiegeln und auch sonst sehr persönlicher und ‘intimer’Natur sind. Ich möchte ihm das aber auch nicht nehmen und sagen: ‘Hey, schreib mir gefälligst den Scheiß mal auf damit wir das abdrucken können’; Wenn er meint, das Zeux muss in den Druck, dann wird das auch gemacht, ansonsten lassen wir´s halt.

Ihr weist im Booklet erneut darauf hin, dass ihr keine ‘Hilfsmittel’wie Harmonizer oder Pitch Shifter bei den Vocals benutzt. Wird euch dies oft vorgeworfen und seid ihr der festen Überzeugung, dass der Metal generell von solchen ‘Hilfsmittel’absehen sollte oder ist dies hier und dort und in bestimmten Spielarten gerechtfertigt ? Wo hört der Spaß für euch auf?
Wir drucken dieses Statement jedes Mal ab, da es immer noch ungläubige Arschlöcher gibt, die nach den Gigs zu Carsten gehen und ihm vorwerfen, einen Harmonizer benutzt zu haben – diese Spinner. In Weimar kam sogar mal so ein Typ auf die Bühne und lief dem Mikrokabel hinterher, machte dann aber ein ziemlich sparsames Gesicht, als bis zur Stagebox nichts dazwischen kam. Es ist Carsten aber mittlerweile zu blöd, jedes Mal unplugged herumzugrunzen, nur um es so einem Typen nach der Show zu zeigen. Soll der doch seinen Kopf in den eigenen Arsch stecken, haha. Dass man generell vom Harmonizer absehen sollte, halte ich aber für Käse. Wenn er bewusst und vordergründig als Effekt eingesetzt wird, wie z.B. bei Illdisposed, ist das cool und voll in Ordnung. Es geht mir nur gegen den Strich, wenn so ein Stümper so ein Teil benutzt und dann behauptet, das wäre auch noch alles echt; aber diese Typen hat man recht schnell entlarvt.

‘Butchered In Excrement’ ist nun schon euer zweites Album, welches ihr über Perverted Taste herausgebracht habt. Inzwischen dürftet ihr euch ja beim Falk ‘eingelebt’ haben. Wie hat sich das Verhältnis zu Perverted Taste mittlerweile entwickelt? Über wieviele Alben läuft euer jetziger Vertrag – habt ihr vor, dort auch in Zukunft zu bleiben?
Wir kommen mit Perverted Taste ziemlich gut klar, das Verhältnis ist eher freundschaftlich. Sie haben in der Vergangenheit und aktuell einen sehr guten Job abgeliefert. Sie sind mit ‘Butchered In Excrement’auch sehr zufrieden wie es aussieht. Unser aktueller Vertrag mit ihnen läuft noch über ein weiteres Album, was dann kommt werden wir sehen. Wir werden nach Ablauf des Vertrages abchecken, ob´s noch weitere attraktive Angebote für uns gibt, mein absoluter Traumpartner wären Relapse Rec. Aber ich kann mir auch durchaus eine weitere Zusammenarbeit mit Perverted Taste vorstellen.

Obwohl Resurrected mittlerweile eine ganze Reihe an Veröffentlichungen hervorgebracht haben und sich auch einen recht guten Bekanntheitsgrad erspielen konnten, halten sie immer noch ihre ‘Underground-Position’aufrecht. Wie siehst du euren Standpunkt innerhalb der Metalszene und wo würdest du sagen, befindet sich Resurrected mittlerweile, bist du mit der jetzigen Situation zufrieden?
Wir sehen uns eigentlich tief im Underground verwurzelt, alles andere zu behaupten wäre vermessen. Wir sind eine Death Metal Band amerikanischer Prägung, und das Publikum für solche Musik ist nicht besonders groß, was uns aber auch nicht stört, denn diese Art von Musik ist die für die wir leben. Wenn uns irgendwann keiner mehr hören will, dann machen wir halt allein für uns weiter, wen interessiert´s? Mit unserer jetzigen Situation und dem Status den wir erreicht haben bin ich mehr als zufrieden, ich hätte nie gedacht, irgendwann überhaupt mal ‘ne CD rauszubringen geschweige denn drei. Und dass man die auch noch im Supermarkt um die Ecke kaufen oder bestellen kann, schlägt dem Faß den Boden aus. Als wir letztes Jahr auf dem Milwaukee Metal Fest spielen durften, hätte mich beinahe an den Rand eines Herzinfarktes gebracht, haha. Nee, mal im Ernst – wenn es jetzt noch besser wird, ist das ja schon fast unglaublich.

Was Live-Gigs angeht seid ihr immer recht aktiv gewesen, vor allem in eurer Region. Bands um Austauschgigs zu organisieren, gibt es in der Umgebung ja auch genug, fallen euch trotzdem ein paar Formationen ein, die euch besonders interessieren, und mit denen ihr schon immer mal etwas zusammen machen wolltet, es aber bisher versäumt habt? Steht demnächst irgendetwas tourmäßig in Planung?
Boah, da gibt es sicher so einige Bands, mit denen wir schon gerne was machen würden. Sinister wären da z.B. ganz oben auf der Liste, zumal Aad ein großer Fan von uns ist und einer der ersten war, der die neue Scheibe haben wollte. Ich denke mal, dass da früher oder später was laufen wird. Auf ‘ne Show mit Krisiun hätte ich auch schon riesig Bock. Mit einer Tour sieht’s momentan jedoch beschissen aus, die letzte geplante mit Deeds Of Flesh und Fleshgrind musste ja gecancelt werden, und jetzt fange ich an der Fachhochschule an zu studieren, da muß ich erst mal schauen, wann da Platz für ‘ne Tour wäre. Wir werden vielleicht im Herbst ein, zwei kleine Wochenendtourneen bestreiten, mal sehen was daraus wird. Momentan sieht´s auf dem Livesektor sowieso beschissen aus, hoffentlich kommen mal bald ein paar VERNÜNFTIGE Angebote rüber.

Ihr habt auch bereits mit Fleshgrind eine kleine ‘Europa-Tour’bestritten, die euch unter anderem in die Tschechei geführt hat. Außerdem hattet ihr letztes Jahr die Möglichkeit in Chicago zu zocken und auf dem großen Milwaukee Metal Fest in den Staaten vertreten zu sein, wer hat euch dies ermöglicht? Erzählt mal wie’s war in Milwaukee, werdet ihr dies als bisher schönstes Resurrected-Live-Erlebnis in Erinnerung halten?
Die US-Reise hat uns unser Ami Label UNITED GUTTURAL RECORDS ermöglicht, die wollten uns schon ein Jahr früher in den Staaten haben. Chicago haben wir ja leider nicht spielen können, der Gig war am Ankunftstag, das wäre eine zu große Strapaze gewesen. Wir waren alle tot vom Jetlag, unser Drummer Fischi ist sogar im Club in komatösen Schlaf verfallen, da er den ganzen Flug eine Scheißangst hatte und kein Auge zubekam. Der ist im ‘Smiler Coogans’echt vom Sofa gefallen im Backstageraum und hat’s im schlafenden Schädel nicht mal mitbekommen, haha. Also haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die Show an dem Abend sausen zu lassen. Aber es war uns eine Lehre: Plane nie eine Show unmittelbar nach einem Flug. Tags darauf ging es ja dann nach Milwaukee, erst mal nur zum zugucken, denn wir waren am Tage darauf am Samstag dran. Der Gig selbst in Milwaukee war ziemlich chaotisch, da dort angesichts von 150 Bands alles sehr schnell gehen musste und wir auch noch fünf Minuten Verspätung hatten. Man wollte uns schon vom Billing nehmen, aber Steve von Fleshgrind, der Schuld an der Verspätung war, hat ein bißchen mit dem Stagemanager geschäkert und dann ging es doch noch los. In der Halle war nichts los als wir starteten, allerdings nach den ersten Riffs kamen die Amis förmlich gerannt und der Laden war schnell rappelvoll. Offenbar bringt man dort europäischen Bands dieselbe Haltung entgegen als wenn nach Deutschland eine Ami Band kommt. Wir sind dort sehr gut angekommen und mussten nachher auf furchtbar viele Fotos mit drauf. Es war schon eine sehr intensive Erfahrung für uns.

Wie sieht es für die Zukunft mit Resurrected aus? Arbeitet man bereits an neuem Material und wenn ja, wie sieht es aus? Bereits bei den Vorgängeralben meintest du, dass sie sich zumindest von den Geschwindigkeiten kaum noch toppen lassen, kann man trotzdem gespannt sein? Und ist sonst etwas Interessantes für die Zukunft geplant?
Wir stricken gerade an zwei neuen Songs für das nächste Album, das Ganze klingt bereits sehr vielversprechend. Wir werden unseren Stil weiter verfeinern und intensivieren. Das Tempo von ‘Faireless To The Flesh’ werden wir sicher nicht toppen, das wollen wir auch nicht, da wir damals zu sehr in die Grindecke gedrängt worden sind, was uns gar nicht passte, da wir definitiv eine Death Metal Band sind. Die Prämisse lautet, noch amerikanischer zu klingen und noch powervollere Songs zu schreiben; und wie es sich momentan anhört, sind wir auf dem besten Weg dorthin. Du darfst also weiterhin gespannt sein. Wir werden neues Material bei unseren kommenden Liveshows bereits präsentieren, wir waren noch nie Freunde davon, mit dem Zeug hinterm Berg zu halten, bis die Platte komplett und auf dem Markt ist; schließlich sehe ich uns immer noch hauptsächlich als Live-Band. Darüber hinaus ist nun die Live-Split mit Fleshgrind endlich in trockenen Tüchern. Wenn nichts weiteres dazwischen kommt ist das Gerät Ende September/Anfang Oktober zu haben. Wollen wir hoffen, dass uns der Pannengott diesmal verschont, aber er mag uns ja sonst auch so sehr.

Was von den bisherigen Aufnahmen ist heute noch erhältlich und was habt ihr sonst noch an Merchandise anzubieten? Habt ihr mal daran gedacht ein Video zu drehen und z.B. einen Clip auf die nächste CD zu bringen oder kommt dies für euch nicht in Frage?
Von den Demos und der 7’‘Bloodline’ ist nix mehr da, ich habe schon Mühe, den Kram für mich zusammenzuhalten. Die Alben sind noch alle zu kriegen, zumindest auf CD, ich weiß aber nicht wie es mit den limitierten Pictures aussieht. T-Shirts haben wir gerade im ‘Butchered…’ Layout neu machen lassen, die sind der absolute Killer geworden. United Guttural hat in den Staaten absolut coole ‘Raping Whores’ Shirts neu aufgelegt, und zwar als Hoodies und normale Shirts. Wir haben nur selbst jeweils ein Exemplar bekommen, soviel ich weiß sind es die einzigen in Europa. Wer davon eins ergattern will, sollte sich beeilen und schnellstens unter http://www.unitedguttural.com eins ordern. Wir wollten übrigens für diese Platte schon einen Multimediatrack mit einem Livevideo haben, allerdings suckte mal wieder alles, weil keine vernünftige Liveaufnahme da war; entweder war der Ton scheiße und das Bild gut oder umgekehrt; aber niemals passte alles zusammen. Für die nächste Scheibe will ich das unbedingt dabei haben, und wenn wir da mal eine amtliche Videoausstattung incl. Videomensch mieten müssen, scheiß’ drauf.

Bist du eigentlich ein reiner Death Metal Fanatiker oder hörst du dir auch Sachen aus der Grindcore Szene an? Worin unterscheiden sich deiner Meinung nach beide Stile, wenn du alleine den mentalen Charakter dessen betrachtest?
Ich bin eigentlich kein echter Grindcore Fan, ich mag zwar die Brutal Truth Sachen, aber mit den meisten anderen Geschichten kann ich nichts anfangen. Beide Stile unterscheiden sich für mich darin, das Death Metal auf seine Art intensiver und brutaler ist, Grindcore hat für mich einen gewissen Fun- und Punkfaktor, der meistens die Brutalität missen lässt. Wie auch Punk ist Grindcore meist politisch angeeckt, was im Death Metal nicht der Fall ist und da auch nichts zu suchen hat. Ich bin aber auch kein reiner Death Metal Fanatiker, sondern kann auch mit anderen Stilen wie Jazz oder normalem Metal wie z.B. WASP sehr gut Leben.

‘Faireless To The Flesh’ wurde noch in eurem eigenen Morbid Sound Studio aufgenommen, warum habt ihr inzwischen nach Dortmund zum Prolog Studio gewechselt? Und wie läuft die Sache mit dem eigenen Studio, im Prinzip könntet ihr damit doch hin und wieder einige Undergroundbands aus der Umgebung unterstützen und nebenbei auch noch ein bißchen die Bandkasse aufbessern, oder?
Das Equipment im Morbid Sound Studio war für die Anforderungen von ‘Butchered In Excrement’ nicht ausreichend, die Produktion von ‘Faireless…’ hat auch sehr an meinen Nerven genagt, da ich einen guten Mix zu Gunsten eines beschissenen Mixes hab’ sausen lassen; irgendwann hab ich dann das Gras wachsen hören und gemerkt, dass ich nicht mehr den nötigen, objektiven Abstand zu der Produktion hatte. So hört sich dann das Endprodukt auch effektiv an. Das Prolog ist ein recht günstiges Studio, dessen Hausengineers mit renommierten Acts aus der Metalszene Erfahrung haben und diesen immer einen guten Sound verpasst haben. Zudem war die räumliche Nähe zu Dortmund entscheidend für die Wahl des Studios, so dass wir noch unseren Jobs nachgehen konnten. Unser eigenes Studio haben wir jetzt umgebaut und aufgerüstet, da ist einiges an Geld reingeflossen, da wir die Vorproduktion für die nächste Scheibe dort machen werden. Gleichzeitig habe ich es in ‘Catacomb Productions’umbenannt, da dort wirklich alles verändert wurde und nichts mehr an das Morbidsound erinnert. Andere Bands in dem Studio aufzunehmen gestaltet sich als schwierig, da das Equipment dort speziell auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist. Außerdem muß ich als Engineer ja auch noch die nötige Zeit für einen solchen Job aufbringen, und das ist angesichts meines Hauptberufs eigentlich kaum zu bewerkstelligen. Sollte aber jemand mit dem Setup unseres Studios zurechtkommen und dort aufnehmen wollen, wird sich da schon ein Weg finden, ihm das Geld aus dem Kreuz zu leiern, haha…

Wie wichtig ist Resurrected für euch, wo würde euer Idealismus für die Band aufhören? Gibt es für euch etwas, was wichtiger ist als die Musik und was macht ihr, wenn ihr euch nicht gerade in den Proberaum zurückzieht oder Platten rauf und runter hört?
Resurrected ist für uns verdammt wichtig, wir setzen immer alles daran, mit dieser Band unsere Vorstellungen umzusetzen. Wo der Idealismus aufhört kann ich Dir nicht sagen, da wir bis jetzt noch nicht in die Nähe dieses Punktes gekommen sind, wo man sagt ‘Jetzt reichts aber!’Ich hoffe auch, dass der niemals kommen wird. Da wir alle voll berufstätig sind, limitieren wir uns zeitmäßig natürlich irgendwie selber. Aber wir sind schlau genug zu wissen, dass uns die Band nicht ernähren kann. Neben Band und Job bleibt mir eigentlich nicht viel Zeit für weitere Aktivitäten, die verbleibende Zeit muss ich für meine Freundin und meine Freunde aufsparen, welche aber meine Interessen teilen, was sehr von Vorteil ist. Stefan ist vor kurzem Vater geworden und muß sich jetzt natürlich um datt Kind kümmern. Der wird irgendwann noch wahnsinnig, ha ha. Die beiden Brüder verbringen die restliche Zeit damit, sich gegenseitig zu ärgern und auf die Fresse zu hauen. Sind halt Brüder, da kann man nix machen…

Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass ihr alle große Deicide Fans seid. Wie gefällt euch das neue Album ‘In Torment In Hell’ und was denkst du mal ganz abgesehen von der Musik, von der Persönlichkeit Glen Benton’s?
Ich persönlich finde ‘In Torment…’ wieder total geil und voll auf die Fresse, von ‘Insineratehymn’ war ich mehr als enttäuscht, die Platte klingt absolut lustlos gespielt, aber jetzt scheinen sie wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Fischi und Stefan mögen die neue Scheibe auch sehr, Carsten hingegen ist nicht besonders begeistert. Früher hat es Zeiten gegeben, da wäre ich in bester Wayne´s World Manier vor Benton auf den Knien rumgerutscht und hätte ‘Ich bin unwürdig’gerufen. Mittlerweile finde ich, dass er ein ziemlich fetter, aufgeblasener, kleiner Wicht ist, der wahrscheinlich nur so schlechte Laune verbreitet, weil er keinen mehr hoch kriegt. Mann, der Typ ist satte drei Köppe kleiner wie ich! In Essen hat er sich damit gebrüstet, fünfzehn oder sechzehnjährige Teenies aufzureissen, die er in der Zeche um sich geschart hatte. Welch ein Armutszeugnis… Trotzdem respektiere ich seine Werke als Musiker abgesehen davon, was ich mittlerweile von ihm als ‘Persönlich-keit’halte, dem alten Kinderschreck…

Habt ihr schon mal etwas von der Death-Parade gehört, welche dieses Wochenende wieder in Düsseldorf stattfand und mittlerweile jedes Jahr als Gegenaktion zur Love Parade unternommen wird? Seid ihr dort einmal mitgezogen und was haltet ihr überhaupt von einer solchen Aktion? (http://www.deathparade.de)
Vor kurzem bin ich im Netz auf diese Seite gestossen und war doch sehr verwundert, dass es so was gibt. Ich finde die Aktion gut, da ein Großteil der Bevölkerung scheinbar noch immer meint, wir würden nachts auf Friedhöfen Leichen ausgraben und morgens zum Frühstück dem Gehörnten huldigen und ihm ein Huhn zum Opfer bringen. So´n Quatsch. Da sieht der gemeine Pöbel endlich mal, was wir Todmetaller eigentlich für friedliche und lustige Zeitgenossen sind. Mitgezogen sind wir aber noch nicht.

Hast du in deinem bisherigen Metal-Life schon einmal schlechte Erfahrungen mit Abzockern gemacht?
Da wir sonst eigentlich in jedes Fettnäpfchen treten was es irgendwo geben kann bin ich eigentlich sehr verwundert, dass wir bisher davon verschont worden sind. Bis jetzt hat sich noch kein Veranstalter mit unserer Gage davongemacht. Auch sonst hat uns niemand bis jetzt finanziell Schaden zugefügt, bis auf den Wichser, der uns für das ‘Faireless…’ Album ein Giger Artwork als das Eigene verkauft hat. Der Preis war zum Glück mit 200 US$ recht gering, aber den Ärger mit dem Giger-Management hätte ich mir und Perverted Taste lieber erspart. Zum Glück sind wir da unbeschadet rausgekommen, aber den Typen hätte ich mir doch ganz gerne vorgeknöpft, leider entstand der Kontakt aber über E-Mail und der Typ kam angeblich aus Spanien; mit dem revanchieren war also bisher Essig.

Okay, das war’s Thomas. Ich bedanke mich für deine Zeit und wünsch’ euch viel Erfolg weiterhin mit Resurrected. Sollte ich noch was vergessen haben, dann hast du hier noch eine Chance, dem Interview mit deinen letzten Worten einen würdigen Abschluss zu verleihen! Cheers!!
Erstmal thanx Sandra für das Interview, die Fragen haben mir gut gefallen. Danke möchte ich noch mal an all’ die coolen Leute loswerden, die unseren Kram kaufen und zu unseren Shows kommen um uns zu unterstützen. Ihr seid der wahre Underground; stay brutal and see ya on the road !!! Ich geh jetzt erst mal kacken…
Kontakt: Resurrected, P.O. Box 12 04 14, D-47124 Duisburg, Homepage: www.resurrected.de, e-mail: Info@resurrected.de
Labelhomepage: www.pervertedtaste.de

Interview aus Eternity #20

www.resurrected.de

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