Redeema „[so:pho:more]“ 3/6

Eigenproduktion
Bewertung: 3/6
Spielzeit:
Songs: 0

Das zweite Album der Berliner liegt mir hier vor. Ich muss sagen, das ich die Band zuerst Live gesehen habe und erst danach in den Genuß dieses Albums gekommen bin. Unter dem Einfluß des Konzerteindruckes stehend, war ich beim hören des Silberlings dann doch etwas enttäuscht. Redeema fabrizieren recht melodischen, nennen wir es „New-Metal“ mit Sänger und Sängerin und verstehen es Live eine Atmosphäre zu schaffen, die eher auf große Festivals gehört, als in kleine Clubs. Sehr dynamisch und wirklich energiegeladen. Ich weiß nicht ob es daran liegt das 16 Songs am Ende vielleicht doch etwas zu viel des Guten sind, jedenfalls stand ich nach den gut 60 Minuten wieder mit so vielen Fragezeichen im Kopf da wie zuvor. Im Zuge ihres alles in allem doch recht poppigen Stils kommen insgesamt 7 Musiker zum Zuge, da man sich neben den beiden Vocal Akrobaten auch noch einen DJ leistet, der den Sound mit diversen Scratches aufpeppt. Metallisch an allem ist und bleibt hierbei aber eine fette Rifforientierte Instrumentierung mit wirklich bösartigem, gut treibenden Gitarrensound. Das macht es für die Band und den Zuhörer letztendlich nicht einfacher, denn vielen Pop Kiddies ist man damit wohl eindeutig zu hart, während man den Metallern doch zu poppig sein wird. Respekt gilt der Band vor allem dafür, sich bewusst und wissentlich so dermaßen zwischen die Stühle zu setzen, was ich als eine Form der konsequenten Verfolgung ihrer eigenen musikalischen Vorstellung anerkenne. Mal davon abgesehen das es als Quintessenz des Ganzen alles andere als meinen persönlichen Musikgeschmack trifft, hat mich bei dem Album vor allem eins gestört: Die fehlende Umsetzung ihrer kraftvollen und durchaus beeindruckenden Liveperformance. Auf der Bühne rockt wirklich die Hütte was das Zeug hält, aber auf der Platte klingt das alles letztendlich leider nur wie Stückwerk. Obwohl diese Art von Musik wirklich viel Potential für eine fette Produktion bietet, findet sich die Produktion von der Grundatmosphäre her nie wirklich zu einem gemeinsamen Schlüsselerlebnis. Jeder Teil für sich, ob Vocals, Instrumentierung oder Arrangements hat unüberhörbar seine Stärken, aber man hat eben durchweg den Eindruck, das hier eben auch alles für sich nebenher läuft. Die Produktion wirkt trocken, ohne zu einem Ganzen zu verschmelzen. Ich denke ein Album mit nur 10 Songs, die dafür aber in einem Guß zusammenfließen, wären sicher nicht abträglicher gewesen. Dennoch ist [so:pho:more] kein schlechtes Album. Die Songs haben enormes Potential, und das die Band in der Lage ist, dies auch auszuschöpfen, davon konnte ich mich Live überzeugen. Ein Song wie „Hope Or Disgrace“ steckt z.B. so voller Atmosphäre, Emotionen und Kraft das es förmlich danach schreit gehört zu werden. Fans von Slipknot, Korn und Konsorten, gemixt mit abwechselnden weiblichen Vocals und aggressiven Shouts werden bei Redeema sicher nicht abgeneigt sein. Werft mal einen Blick auf www.redeema.de
www.redeema.de

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