Ravencult „Temples of Torment“ 5/6

Dark Essence Records/ Karisma Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 8

„Und wieder eine neue großartige Black Metal Band aus Norwegen“ schoss es mir beim ersten Durchlauf von „Temples of Torment“ durch den Kopf. Aber weit gefehlt: was hier so eiskalt, haßerfüllt und urnordisch aus meinen Lautsprechern quillt, stammt aus Griechenland! Haben die wegen des Klimawandels plötzlich auch eisige Winter da unten, oder was? Bei weiterer Recherche stellte ich fest, daß dieses grandiose Stück nordisch-düsterer Tonkunst der norwegischen Presse anscheinend gar nicht mundet. Verletzte Eitelkeit? Wer weiß! So las ich auf den Webseiten der Tageszeitung Stavanger Aftenblad ein Review, welches gleich mit den Worten „En dårlig kopi“ („eine schlechte Kopie“) eingeleitet wurde. Weiter kann man Äußerungen im Stile von „….originalen er så mye bedre“ („das Original ist viel besser“) und die abschließende Empfehlung „Kjøp noe gammelt Darkthrone i stedet“ („kauf stattdessen etwas altes von Darkthrone“) lesen. Tja, Volltreffer liebe Ravencults würde ich sagen! Der volle Artikel ist übrigens unter http://web3.aftenbladet.no/kultur/plate/article466490.ece zu finden.

Die Parallelen zu alten Darkthrone sind nicht von der Hand zu weisen: simpel gestrickte Songs, Eiseskälte, Brutalität und ein gewisses Maß an Chaos, jedoch, das muß ich bei aller Darkthrone-Verehrung zugeben, klingen Ravencult spielerisch weit kompetenter.

Übrigens wurde „Temples of Torment“ in den norwegischen Mølla-Studios unter der fachkundigen Anleitung Knut Magne Valles (Arcturus) aufgenommen, und mit Dark Essence hat sich auch ein norwegisches Label zur Veröffentlichung gefunden, beachtlich wenn man bedenkt, daß Ravencult das erste ausländische Signing überhaupt auf diesem Label sind!
www.ravencult.net/
http://www.myspace.com/ravencultbm

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