Powerwolf – „Blessed & Possessed“ 6/6

PowerwolfNapalm Records
Wertung: 6/6
Songs: 11

Metaller sind im Verständnis ihres Genres überwiegend konservativ gestrickt. Die Verteilung ihrer glühenden Zuneigung und wilden Ablehnung hängt meist an Geschmacksnuancen. Gelegentlich tauchen Bands wie Sabaton oder Powerwolf auf, die es dem Hörer aber einfach machen, sie zu lieben oder zu hassen. Jedenfalls stellen sie niemanden vor unlösbare Probleme, indem sie ihre erprobte Songwritingformel oder ihr Image im Sinne einer Weiterentwicklung über Bord werfen.

Das neue Album der Saarländer macht es einem auch wieder einfach, sie zu lieben oder zu hassen. Es hat sich zum Vorgänger sehr wenig verändert und so kann man getrost dem „guilty pleasure“ hingeben, den Vampirmummenschanz auf 10 laufen zu lassen. Das Keyboard webt den Bombastflokati, Sänger Attila, der h.c. Ungar (oder Transsylvanier?) knödelt sich mit seinem Heldenbariton wieder durch bluttriefende up-tempo Ohrwürmer. Wer das auf dem letzten Album nicht mochte, den wird das jetzt immer noch nicht vom Hocker reissen, alle anderen bekommen genau das, wofür sie den Kaufpreis des Tonträgers entrichten. Und mal ehrlich, das macht doch einen Heidenspass, sich die Vampirdröhnung zu verpassen, oder nicht? Vergleichbar höchstens mit einem Rib-Eye-Steak am Karfreitag. Aber der ist nur einmal im Jahr, Powerwolf kann man sich wesentlich öfter reinziehen.

Die Wertung hier machen wir mal völlig subjektiv. Ich vergebe die Höchstpunktzahl. Die eingefleischten (pun intended) Hasser bleiben bei ihrer Null und wer tatsächlich noch nie was von Powerwolf gehört haben sollte: Es handelt sich nicht um einen Küchenmixer von Miele sondern um eine Power Metal Band und deshalb geht ihr im Media Markt an den Elektrogeräten vorbei in die Tonträgerabteilung, hört euch den Titelsong „Blessed and Possessed“ an und wenn ihr den Drang verspürt, mit ein paar Plastikbeisserchen vom letzten Fasching die „Carmina Burana“ zu singen, dann kauft euch flugs ein Ticket für die Tour im September.

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