ORPHAN HATE, DRONE, ORANGE DISTORTION, Cassiopeia Berlin

Berlin, Casiopeia, 16.05.2008
Seit dem 9. Mai (2.008) ist das erste Debütalbum von ORPHAN HATE der amtliche Vorschlaghammer der Berliner um Ausnahmefrontfrau Sina Niklas. Mit Schützenhilfe von Plainsong Records & Sadler Music beraumte man professionell ein Record Release Konzi an, um das frische Album „Blinded by Illusions“ zu feiern, wie die Geburt eines rotzfrechen, aber nachdenklichen Metal Kid`s .
Mit ORANGE DISTORTION hatte man sich den eröffnenden Supportact aus Berlin geholt . Das Casiopeia bietet für solche feinen Konzerte echt gute Rahmenbedingungen . ORANGE DISTORTION begannen ihr ca. 30 – 45 minütiges Set vor anfangs ca. 50 Leuten als Publikum. Vereinzelt hatten ORANGE DISTORTION wohl doch einige Freunde im Schlepptau, die so ein bisschen Stimmung zu reißen versuchten . Rein musikalisch boten die offenbar noch jungen Berliner von O.D. zwar irgendwie `nen schön rockigen, grungeigen Sound, aber leider konnten sie mich persönlich nicht unbedingt durchrocken. Der ORANGE DISTORTION Fronter paßte irgendwie nicht so richtig ins musikalische Geschehen, zu bemüht – irgendwie schräg – & für meine Begriffe leicht überheblich / poserhaft wirkend.

Beim Ansatz zum Stagediving riß er sich im letzten Moment zurück und versuchte es mit einer kleinen Pogorunde in den ersten Reihe des Publikums zu überspielen. Schade, das war wohl nicht gerade der Oberbringer …
Mit DRONE aus Celle kam dann die höhere Liga zum Zuge. Vom ersten Ton an hatten die 4 Mann die nun nahezu volle Halle mit ca. 350 Leuten voll im Griff . Die DRONE – Walze kam mit fettem Druck von Drums & Guitars. Fett, fetter – am Fettesten !

Vom Gesamtsound – & auch von der Stimme her erinnert DRONE sehr an Machine Head. Jedoch behaupte ich, daß DRONE keine reine Machine Head Kopie sind, da sich die Jungs echt den Arsch abspielen – & das mit eigenen Kreationen . Der DRONE Frontmann schien schon guten Pegel zu haben & wirkte zeitweise etwas Psycho – konträr dazu gab`s noch Komplimente für die „Augen“ von ORHAN HATE Frontgrazie Sina Niklas, die zu Beginn der DRONE Show noch selbst am Bühnenrand stand und lauschte. Der letzte DRONE Song begann mit wahnsinnig guten Noten des Rocky Klassikers „The Eye of the Tiger“, der dann in eine DRONE Eignenkomposition überging & die Temperatur ordentlich in Richtung Siedepunkt für ORPHAN HATE schraubte.

Dann Aufbruchstimmung – Finale mit ORPHAN HATE. Via Videoleinwand spielte man eine Art Kurzfilm zur Bandgeschichte von ORPHAN HATE ein. Im Film waren viele Stationen der Berliner Band zu sehen – als das erste Bild mit Sina Niklas einflimmerte hörte man schon die Fans der erst 22jährigen Frontgrazie . Dann ging`s nach kurzem Intro los mit „Passion“ vom brandneuen Album . Der Sound läßt wie bei beiden Vorgängerbands arg zu wünschen übrig, vor Allem der Gesang ist oft zu leise – oder setzt sogar aus.

Trotzdem lassen sich ORPHAN HATE davon genauso wenig wie DRONE beeindrucken & zocken professionell ihre Groovebomben durch . Mit „King`s Misery“ und dem darauffolgenden „Child“ haben auch ORPHAN HATE die Meute fest im Griff & die Haare fliegen nur so durch die tropische Luft. Zwischendrin spielt Frontröhre Sina mit schon angeschlagener Stimme mit dem Publikum & gibt sich cool . Ob die junge Dame wohl unter dem Löwenstern geboren wurde? Denn so wie sie umherschreitet und brüllt kann dies nur von jenem Sternbild herkommen. „Nothing`s what it seems“ rockt das Casipeia, bevor Sängerin Sina einen Stuhl auf die Bühne holt, um ruhigere Töne in Form des Songs „Fragrance“ anzustimmen. Ja, diese Frau hat das gewisse Etwas in der z.T. angeschlagenen Stimme … dennoch kämpft sie sich tapfer durch ihr Set, um danach mit „sowas kann passieren, wenn `ne Frau in der Band ist ..“ die balladesken Töne zu entschuldigen . Mal ehrlich, die Crowd hätte auch noch 10 weitere Balladen ertragen, denn man hatte das Gefühl, daß das Publikum der coolen ORPHAN HATE Frontsau sprichwörtlich aus der Hand frisst. Dann Kurskorrektur mit „Circus“ – als Augenschmausbonus gibt`s im Hintergrund parallel den Videoclip dazu, während die Band live Gas gibt. „Circus“ hätte sich Bestens als Single – Auskopplung gemacht, aber das just nebenbei. Noch immer kämpft die zur Hochform auflaufende Sängerin mit Soundproblemen, u.a. auch bezüglich des Bühnenmonitorsounds. Irgendwann nach „Exile A“ & „Walk Straight“ dann der letzte „offizielle“ Song im Set von ORPHAN HATE : „Homeless“ … der biegt noch mal sämtliche Balken, Stagediving wird ordentlich zelebriert & die Crowd fordert am Ende energisch Zugabe. Man läßt sich nicht lange bitten & bringt eine Coverversion von Sepultura`s „Roots Bloody Roots“ – wenngleich der Sound hier fett kommt, hat man hier eine recht eigene ORPHAN HATE Version am Start . Musikalisch top, dennoch gewöhnungsbedürftig bei einem Klassiker dieser Art . Egal, die Meute feierte ORPHAN HATE zurecht ab, nach einem wahnsinnig starkem Album wie „Blinded by Illusions“ darf man auch mal kleine Fehler machen ;-) (beim nächsten Mal bitte eigenen Abmischer mit nehmen !) ! Jeder Veranstalter, der diese Band nicht bucht, macht einen viel größeren Fehler! In diesem Sinne … Let`s Hate with ORPHAN HATE ;-)!

www.cassiopeia-berlin.de

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