One Step Beyond „life Imitates Art“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit:
Songs: 0

Adelaide, Australien 1997, Mad Matt (Bassist/Programmierer/Vocals), Jeremy P. Lammas (Gitarre) und ein junger Drumcomputer, „The Boss“ genannt, beschließen eine Band zu gründen. 1999 bekommen sie Verstärkung von Justin Wood(„growls and tortured, piercing screams“) und One Step Beyond veröffentlichen ein fünf Track Demotape. Und nun stellen wir uns angesichts ihres neusten Outputs „Life Imitates Art“ die Frage: Was passiert, wenn man Bob Marley eine Ska-Combo und einen Rockstar in einen Mixer packt und ordentlich durchgrindet? One Step Beyond machen ihrem Namen alle Ehre und gehen einen Schritt weiter – sie überschreiten die Grenzen des Grindcore. Zunächst wird man beim ersten Song „Cropsy“ mit einem Sampel begrüßt und dem Hörer schallt dann eine Grindrock- Mischung entgegen, die noch rockiger als bei den Jungs von Blood Duster ausfällt, was das Gitarrenlead noch zusätzlich unterstreicht. Spacige Riffs leiten die zweite Nummer „Greed“ ein, dann geht’s aber mit Karacho in die Grindwalzmachiene. Der Anfang von „Rockstar“ klingt wirklich nach Blood Duster, doch zwischendurch treten die Jungs auch mal auf die Bremse und während die Rhythmuskeule Todesbleiklänge fabriziert, gibt der zweite Axtmann sich einem reinen Rock`N` Roll Solo hin. „Disillusioned Friend“ ist ein Ska/Grind Bastard (Downthroat aus Portugal lassen grüßen), allerdings behält der Song leider nicht die ausgewogene Melange bei, sondern bekommt eine starke Schlagseite Richtung Ska, wobei sich die Riffs teilweise irgendwie nach der dritten Pulle Whiskey anhören. Bob Marley meets Grind, eine nicht aufzuhören wollende Illusion. „Infinit Illusion“ wartet mit Percussion Instrumenten und Reggae/ Grind auf, leider kippt der Song auch hier erneut in die Richtung des softeren Genres und der Song zieht sich langatmig dahin. Bei „Psycho Sexual“ sind wir wieder in blood dusterchen Gefilden angelangt. Wirklich schräg kommen manche Riffs bei „The Beyond“, aber ansonsten wird hier Mid-Tempo gegrindet. „Thoughts lost to Time“ ist ein psychedelischer Rock Song (abgesehen von den Screams), der zum kiffen einlädt (soll keine Aufforderung sein). Und bumms wird man bei „One Chance“ aus dem Rausch mit einem Grindbrett wieder voll auf den Boden der Tatsachen zurückgeknallt. Beim letzten Song regiert König Crust/Grind, der den Rausschmeißer des Albums darstellt. Alle Jungs beherrschen ihre Instrumente und sind zu deftigen Prügelparts fähig, die sich nicht vor der Konkurrenz verstecken müssen. Über den Sound kann man nicht meckern, das Booklet ist allerdings ein bisschen dünne, aber in ein Slimcase passt ja auch nicht viel mehr rein. „Life Imitates Art“ ist auf jeden Fall ein sehr experimentierfreudiges Album. Schade ist nur, dass bei manchen Songs die Brutalität zu Gunsten der anderen Genres z.B. bei „Infinit Illusion“ auf der Strecke bleibt und der Song dann an Power verliert. Wenn auch der Grindrock sich wie ein roter Faden durch “Life Imitates Art“ zieht, so kann man die One Step Beyond wirklich nicht ohne weiteres einordnen, aber das ist ja auch genau das, was diese Jungs wollen. Leider ist manchmal weniger mehr. Auf dem kompositorischen Gebiet bzw. bei den Arrangements der Songs wäre es vielleicht besser gewesen ein Genre weniger einzubauen, da wie bereits erwähnt die Songs unnötig in die Länge gezogen werden oder manche Parts nicht in den Song passen und diese sich deshalb nicht wie aus einen Guss anhören. Mal sehen wie ihre nächste Scheibe klingen wird. Experimentierfreudige ran! Für 15 australische Dollar ( Verpackung und Versand vermutlich inklusive) könnt ihr die silberne Schallblette auf der anderen Seite der Erdkugel bestellen. Kontakt : gligster666@hotmail.com oder per Post O.S.B./ P.O. Box 40 Marden/ S.A 5070/ Australia

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