Nordvargr „Awaken“ 3/6

Code 666/Eibon Records
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 54:43
Songs: 8

Maschinenzimmer 412- das könnte dem ein oder anderen doch ein Begriff sein, zu-mindest, wenn man ab und an in den Genuss von Industrial-Klängen kommt. Es handelt sich bei „Nordvargr“ um ein Soloprojekt des Schweden „Thick“, der als Mastermind von „Maschinenzimmer“ mit diesem Black Ambient, so wie es die Plat-tenfirma nennt, ganz neue Wege einschlägt.
Der Mensch hätte sich wohl eher „Sick“ nennen sollen, als das würde ich die hier gebotenen Soundcollagen nämlich bezeichnen. Oder ist das Ganze vielleicht der Aufruf zur folgenden schwarzen Messe? Ich weiß nicht, was dieser Person während des „Komponierens“ durch den Kopf gefahren ist. Dieses Album ebnet jedenfalls den Weg in eine ganz andere Welt, vielleicht in einen Keller, in dem dicker Nebel aufsteigt, der verhindert, dass man die Gesichter der sich in dem Raum befindlichen Personen erkennt. Schon nach einer kurzen Zeit, nachdem man den Klangteppich in Form von düsteren Keyboardtönen gelegt hat, erklingen Glocken, die vermutlich zum folgenden Spektakel läuten; eine beinahe finstere Szenerie spielt sich in diesem Moment vor meinem inneren Auge ab. Dann erklingen Töne, die ich in diesem Augenblick nicht erwartet hätte, die mir aber von „Maschinenzimmer“ nicht ganz unbekannt sind: Ein Hauch eines Gitarrentons bahnt sich den Weg in meinen Gehörgang, um dort nach einer kurzen Zeit wieder zu verpuffen, und in das übliche Grollen zu verfallen, welches von unbekannten, weit entfernten Keyboardklängen unterstützt zu einem Soundtrack böser Mächte heranreift. Natürlich fehlt es auch nicht an geflüsterten Formeln oder an gesungenen Beschwörungen, die aus weiter Entfernung an das Ohr des Fremdlings dringen und diesem einen gehörigen Schrecken einjagen; und gerade dann, wenn man nicht geglaubt hätte, dort ganz tief unten könnte noch was geschehen, bleibt einen gleich beinahe ein zweites Mal das Herz stehen, denn das Geflüster wird zu einer Aufforderung, die einem rät, dieses Schauspiel besser zu verlassen oder sich allen kommenden Anweisungen zu fügen. Aus unerfindlichen Gründen fühle ich mich angesprochen und entscheide mich für den zweiten Punkt, obwohl ich nicht wirklich Worte vernommen habe, sondern eigentlich vielmehr der Spiellänge folge, die mir verspricht, dass das hier nicht alles gewesen sein kann. Doch der erwartete Höhepunkt bleibt im Grunde aus, fast als würde die anwesende Menge noch etwas Wichtigeres zu tun haben, als dieser kleinen netten Feier in den Katakomben beizuwohnen. Ich entscheide mich auch bald, den Schlaf zu suchen. War mir das Ganze doch viel zu „aufregend“. www.eibonrecords.com
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