Node „Das Kapital“ 5/6

Scarlet Records/SPV
Scarlet Records/SPV
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 51:54
Songs: 11

Das nenn‘ ich mal ’ne lustige Kombination: Eine italienische Band benennt ihr Album nach Karl Marx‘ Kommunisten-Bibel und tönt dabei wie eine moderne schwedische Melodic Death-Combo. Klingt wirr? Ach was, das passt schon!! Und wie das passt!! Musikalisch ist „Das Kapital“ ein absoluter Leckerbissen, den sich kein Freund melodischer Todesmetall-Klänge entgehen lassen sollte. Die Songs sind hervorragend komponiert, raffiniert ausgearbeitet und halten perfekt die Balance zwischen Härte und Eingängigkeit. Auf der einen Seite gibt’s feiste Knüppel-Attacken, die meist nach heftigem Schwedentod klingen, manchmal aber auch etwas an die rabiateren Nummern der späteren Death-Scheiben erinnern, auf der anderen Seite gibt’s feine, eingängige Melodien und Refrains, die sich sofort im Ohr festsetzen. Um für noch mehr Abwechslung zu sorgen, verwursten NODE auch Elemente aus den Bereichen Power und Thrash Metal. Coole Mischung, muß ich sagen!! Keine Sorge, alles funktioniert gut zusammen, es klingt definitiv nicht nach Stückwerk. Textlich gibt man sich sehr politisch, direkt und angriffslustig. Politisch sind die Jungs definitiv in der linken Ecke anzusiedeln, was mal ein angenehmer Gegenpol zu all den Rechtsaußen-Schwachmaten ist. So stehen Napalm Death und Kreator nicht ganz allein auf weiter Flur, wenn es darum geht, soziale Mißstände anzuprangern und die Fahne der Revolution zu schwenken. Als kleines Sahnehäubchen haben NODE eine sehr gute Version des Queensryche-Klassikers „Empire“ aufgenommen, die zwar gesanglich nicht mit dem Original mithalten kann (meine Güte, wer kann schon mit Geoff Tate mithalten???), dafür mit einem deutlich erhöhten Härtegrad überzeugen kann. Ich mag diese Scheibe echt gerne und finde sie richtig gut, weshalb sie jetzt gerade zum x-ten mal in meinem Player rotiert. Weitere Durchläufe werden folgen, soviel ist klar…
Anspieltips: Das extrem eingängige „Retreat ’42“ (mächtig und erhaben!), der heftige Titeltrack und der finale Rausschmeißer „Few Words Again“….Und die Queensryche-Coverversion, natürlich!! www.scarletrecords.it
www.node.it/

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