Nocte Obducta „Taverne“ 4/6

GSM / Nuclear Blast
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Kaum zu glauben: es gibt tatsächlich noch Black Metal-Bands, die es schaffen, in diesem Genre eigene Akzente zu setzen und frisch und innovativ aufzutreten. Nach etlichen durchschnittlich-langweiligen BM-Scheiben hatte ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben – doch Nocte Obducta belehren mich (zum Glück) eines besseren. Mit ?Taverne? haben die 6 Jungs nämlich eine Platte im Gepäck, die in allen Belangen überzeugen, ja teilweise sogar faszinieren kann. Die Band setzt auf Kontraste: Einerseits gibt es die traditionellen, rohen und brutalen Blastbeat-Kreisch-Parts, wie es sich für anständigen Black Metal gehört – auch wenn sie allesamt recht unspektakulär ausgefallen sind. Dafür überraschen die Schwarzmänner den Hörer andererseits immer wieder mit atmosphärischen, langsamen, oft akustischen Parts; man stellt am Ende gar verdutzt fest, dass diese Parts einen Großteil der 42-minütigen CD ausmachen! Und das ist sehr gut so, denn sind es doch gerade diese unkonventionellen und trotzdem stimmig in Szene gesetzten Teile, die mit ihrer dunklen Melancholie richtiggehend bedrückend wirken und einen als Hörer in ihren Bann ziehen. In jedem Fall eine Platte, in die es sich zu vertiefen lohnt. Einzige Kritikpunkte meinerseits sind der an wenigen Stellen etwas unrhythmisch wirkende Gesang und die unoriginellen Blast-Parts. Da aber beide Punkte im Gesamtbild kaum mehr ins Gewicht fallen, kann ich hier meine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Daumen hoch für Nocte Obducta!
(Review aus Eternity #14)

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