Necrodaemon „Prophecy of the Decadent“ 4/6

Eigenproduktion
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 47:55
Songs: 9

Brachial, ungestüm und unheimlich wütend- nein, das bin ich gerade nicht, aber mit diesen Worten kann man die Musik dieser aus dem Nahen Osten stammenden Formation grob beschreiben. Was im ersten Moment eine unkoordinierte kompromisslose Prügelorgie ohne jegliche Melodien zu sein scheint, stellt sich schon nach kurzer Zeit als technisch versierter Black-Metal heraus. Ein sehr fettes Schlagzeug gibt dabei die Geschwindigkeit an, die sich meist im hyperschnellen Bereich befindet. Sehr häufig einsetzende Gitarrensoli zeugen davon, dass man Herr an seinen Instrumenten ist, wobei diese fast ausschließlich von dem zweiköpfigen Line-Up eingespielt werden. Hohe Spielgeschwindigkeit und komplizierte Riffs gehören sicherlich zu den signifikantesten Merkmalen von Necrodaemon, stellen diese aber nicht das ganze Repertoire des Duetts dar. Man schafft es aufgrund einiger unerwarteter Keyboardeinsätze eine unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen, die in von einer tiefen dunklen Stimme gesprochenen Passagen ihren Höhepunkt findet, was besonders im über zehnminütigen vierten Song ?Necrodaemon„ auffällt. In anderen Titeln weicht man ein wenig von seiner Linie ab und gelangt in Death-Metal-Gefilde, was gerade beim Gesang bemerkbar wird, welcher mir im Gesamten zu rotzig klingt.
Gerade in den letzten Jahren kam es zu einer Masse an Veröffentlichungen von Bands aus Israel, und man glaubt mittlerweile, dass die da alle unter einer Decke stecken, was mir die Bandinfo auch wieder einmal bestätigt, denn laut dieser soll sich Ashmedi von Melechesh bei Necrodaemon eingebracht haben. Einflüsse dieser vorher genannten Formation kann man sicherlich auch heraushören, was meiner Meinung nach nicht unbedingt als positiv hervorzuheben ist, denn auch diese Kapelle bedient sich dieser chaotischen Elemente, wie sie Necrodaemon charakterisieren. In den Neunzigern waren es Bands wie Bishop of Hexen oder Grimoire, die mich ob ihres außergewöhnlichen Keyboardeinsatzes in ganzer Linie überzeugten. Seit etwa fünf Jahren- so habe ich den Eindruck- scheint sich der israelische Black-Metal in eine Richtung entwickelt zu haben, der die alten Elemente abgelegt hat, um nun eher Chaos und Verwirrung zu stiften, was mir persönlich nicht ganz so gefällt. Ihre Ideen sind ihnen dennoch nicht verloren gegangen, nur hoffe ich, dass man irgendwann mal wieder zur Ruhe kommt. www.twilight-vertrieb.com
www.necrodaemon.com

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