Napalm Death „Time Waits For No Slave“ 5/6

Century Media
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 16

Das Hauptriff des Openers ,,Strong-Arm” kam mir auf Anhieb bekannt vor – es klingt nämlich mehr als nur ein kleinwenig nach „Noah Was A Knower“ von Mortification. Auch ansonsten begegnet man auf „Time Waits For No Slave“ viel Altbekanntem aus der Todesblei-, Grind- und Crust-Ecke. Der Grund, warum das Album trotzdem ein Volltreffer ohne Wenn und Aber ist, liegt zum einen in der herzerfrischenden Wucht, mit der die 16 Nummern vorgetragen werden, zum anderen in der Authentizität und Glaubwürdigkeit, die Napalm Death auch nach 300 Jahren an der Krachfront versprühen. Barney, Shane, Mitch und Danny stecken trotz ihres mittlerweile biblischen Alters so ziemlich alles in die Tasche, was sich heutzutage mit dem „Core“-Anhängsel schmückt.
Einen Überhit Marke „Silence Is Deafening“, „Suffer The Children“ oder „Greed Killing“ sucht man auf „Time Waits For No Slave“ zwar vergeblich, aber dafür ist Napalm Death ein Album ohne Durchhänger gelungen, das mit einem durchgehend hohen Qualitätsniveau aufwarten kann. Gelangweilte (oder gar genervte) Skiptasterei ist mir bei dieser Scheibe bisher noch nicht untergekommen.

Neben der Güte von Songs wie dem eingangs erwähnten „Strong-Arm“, dem eingängigen „Life And Limb“, dem für Abwechslung sorgenden Atmo-Doomer „Omnipresent Knife in Your Back“ oder den heftigen Aufs-Maul-Totschlägern „Feeling Redundant“, „A No-Sided Argument“ und „De-Evolution Ad Nauseam“ beeindruckt vor allen Dingen die Tatsache, dass Napalm Death mühelos alte und neue Schule nebeneinanderstellen, ohne trendy oder retro zu wirken. Wer es schafft, moderne Beatdowns neben Celtic-Frost-Riffs zu parken, ohne dabei schlimm baden zu gehen, der gehört einfach zu den ganz Großen.

www.napalmdeath.org
www.myspace.com/napalmdeath

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