Napalm Death „Smear Campaign“ 6/6

Century Media
Bewertung: 6/6
Spielzeit: 45:04
Songs: 16

Im Vorfeld der Veröffentlichung von „Smear Campaign” war ich mehr als gespannt, ob NAPALM DEATH das schwindelerregend hohe Niveau von „The Code Is Red…Long Live The Code“ würden halten können. Gehen wir mal alle relevanten Punkte einzeln durch. Punkt 1: Die Songs. Das Songwriting auf dem Vorgängeralbum war sehr durchdacht, die Stücke größtenteils spannend und mitreißend. Zusätzlich zum allgemein hohen Niveau bot „The Code Is Red…“ noch eine Handvoll waschechter Death/ Grind-Hits mit nicht wegzudiskutierendem Ohrwurmcharakter. Den Song „Silence Is Deafening“ habe ich bis heute nicht aus den Ohren gekriegt. Auf „Smear Campaign“ flutschen fast alle Songs gut ins Ohr, was im Grind-Sektor alles andere als selbstverständlich ist. Insgesamt finde ich das neue Album etwas weniger sperrig, direkter und leichter zugänglich als die drei Alben davor. Mit anderen Worten: Die Widerhaken von „Enemy Of The Music Business“, „Order Of The Leech“ und „The Code Is Red…Long Live The Code” schlugen erst nach zwei bis drei Durchläufen richtig aus, während es diesmal mit der Verarbeitung der Songs deutlich schneller geht. Nun zu Punkt 2: Der Brutalitätsgrad. Ich weiß, Grind-Fans sind da immer ziemlich pingelig und heulen schnell los, wenn ihre Lieblingsband softer und/ oder langsamer wird. Als ich eben erzählt habe, dass NAPALM DEATH diesmal sehr eingängig und gut nachvollziehbar zu Werke gehen, haben einige Krach-Hardliner sicher schon mit den Zähnen geklappert. Keine Sorge, Leute!! Die Songs sind knüppelhart, sauschnell und rammen alles in Grund und Boden. Auf „Smear Campaign“ befinden sich ein paar der fiesesten NAPALM DEATH-Schoten überhaupt. Kommen wir nun zu Punkt 3: Der Sound. Insbesondere „The Code Is Red…” hatte einen Sound, der an eine 20cm dicke Stahlplatte erinnerte. Das aktuelle Album klingt in meinen Ohren einen Tick organischer, verfolgt im Wesentlichen aber die Linie des Vorgängers. Punkt 4: Die Texte. Ganz klarer Fall, Barney und seine Freunde laufen immer noch mit offenenen Augen durch’s Leben und das Herz schlägt nach wie vor links von der Mitte. NAPALM DEATH sind immer noch am Puls der Zeit und nehmen sich diesmal Themen wie das sogenannte „Intelligent Design“ vor. Fasst man nun die Punkte 1 bis 4 zusammen, so kann dabei nichts anderes als eine klare Kaufempfehlung herauskommen. Noch ein Tip: Holt euch am besten die Limited Edition, denn da sind noch zwei Bonustracks drauf, außerdem kommt die CD in einem Digipak daher.
Anspieltips: „Sink Fast, Let Go“, „Shattered Existence“ und „Persona Non Grata“.

www.enemyofthemusicbusiness.com

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*