Mourning Caress “Deep wounds, bright scars” 4/6

MDD
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 41:25
Songs: 9

Melodic Death muss nicht gleich Melodic Death sein. Wer auf Grund der groben Einsortierung bereits vorschnell weiterblättern will, sollte vielleicht doch noch ein paar Zeilen aufmerksam lesen. Denn Mourning Caress sind keine tausendste Happy Metal-Melodic-Death-Kopie, sondern haben einen Weg gefunden, dass Genre attraktiv zu interpretieren, so dass man “Deep wounds, bright scars” gern noch eine Runde mehr spendiert. Gleichwohl hat es bei mir ein bisschen gedauert, bis ich zu dieser Erkenntnis kam. Nach dem ersten Hören konnte ich mit dem Album noch nicht so viel anfangen. Aber Melodien wie in “Filling the emptiness” haken sich subtil fest, auch die anfangs ungewohnte – weil irgendwie melancholische, klagende, verzweifelte Stimme von Frontmann Gerrit – verhilft Mourning Caress zu einem Wiedererkennungswert. Die Gast-Vocals von Dark Tranquillity-Sänger Mikael Stanne fallen dagegen sofort auf, passen jedoch super zu “Wastelands within” bzw. zum Zwiegespräch mit Gerrit. Ich versuche mir gerade auszumalen, was für die CD noch möglich gewesen wäre, wenn diese Art Gesang noch häufiger zum Zuge gekommen wäre. Es bleibt leider bei dem einen Gastbeitrag. Trotz flotter Galopper wie “Panic” oder “Hate and denial”, bei denen Mourning Caress schwungvoll die Axt schwingen, hat die Musik der fünf Münsteraner eine angenehm unaufgeregte Note. Unaufgeregt ist dabei nicht als langweilig oder mausgrau mißzuverstehen, eher meine ich damit, dass die Band ohne großes Tamtam gute Songs schreibt. Gefühlt wirkt das wie aus dem Ärmel geschüttelt. Mit rockiger Note und groovigen Elementen loten Mourning Caress die Genregrenzen großzügig aus und holen dabei Musik aus dem Hut, die ich mir auch gut als Hintergrundbeschallung in einer Kneipe vorstellen kann (“Another day another struggle” oder “Never surrender”). Gibts etwa sowas wie Bar- oder Lounge-Melodic Death?

www.mourningcaress.com
www.myspace.com/mourningcaress

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