Maudlin Of The Well Interview

Ist man aus den USA sonst nur knüppelharten Death Metal oder zünftigen Thrash gewohnt, so bieten Maudlin of The Well auf ihrer Debüt – Langrille „My Fruit Psychobells“ eine wahrhaft astrale Variante des Doom Metal. Mit ihren stiloffenen, abgefahrenen Songs, welche Einflüsse aus Death Metal, Doom, Jazz (was der Kopf der Kapelle, Toby, standhaft leugnet) und dergleichen mehr beinhalten schaffen sie es, die Aufmerksamkeit länger, als nur einen Durchlauf des Albums auf sich zu ziehen. Neugierig geworden ob der schier phantastischen musikalischen Leistungen, und ein wenig verwirrt, kontaktierte ich umgehend die Band. Sam und Toby nahmen sich bereitswillig meiner Fragen an.

Zuerst stelle bitte einmal die Band vor. Wer sind die Leute hinter Maudlin of the Well und warum haben sie zusammengefunden?
Sam: Ok, hier ist unser derzeitiges Lineup: Toby Driver, Maria Stella Fountalakis, Josh Seipp-Williams, Greg Massi, Byron, Sam Gutterman, Terran Olson, Jason Bitner. Die Band wurde ursprünglich von Toby, Byron und Greg gegründet, als sie noch zur Highschool gingen.

Wie waren bisher die Reaktionen auf „My Fruit Psychobells“, sowohl was die Medien angeht, als auch die Fans?
Sam: Ich denke, wir wurden alle positiv überrascht von den Reaktionen auf das Album. Ich dachte, das Album würde ablehnende Reaktionen in den Magazinen hervorrufen, weil es nicht heavy genug ist, oder was auch immer. Ich habe bis jetzt nur wenige Kritiken in Death Metal – orientierten Zines gelesen, die komplett negativ waren. Und das hatten wir eigentlich erwartet, es ist auch vollkommen in Ordnung. Wir wissen ganz genau, daß unsere Musik nicht jedermanns Sache ist. Wir waren auf jeden Fall mehr als glücklich über die Reviews die wir von größeren Magazinen, wie Metal Maniacs oder Terrorizer, bekommen haben.
Die Reaktionen der Fans waren auch sehr gut. Wir haben viele e-mails bekommen, und es sind viele Leute zu unseren Konzerten gekommen, sie sind eine große Unterstützung und es ist sehr ermutigend für uns. Es macht all die Schattenseiten einer Bandmitgliedschaft (wie Geld, Equipment durch die Gegend schleppen etc.) wieder wett.

Gibt es etwas, das Ihr gerne besser gemacht hättet auf dem Album, etwas was Ihr ändern würdet, wenn Ihr die Chance dazu bekämt?
Sam: Wir sind derzeit dabei, unser neues Album aufzunehmen, ich werde mich also über „My Fruit Psychobells“ in Bezug darauf äußern. Es gibt einige Un-terschiede (hoffen wir), welche die Leute bemerken werden, wenn sie unser neu-es Material hören. Zuerst ist da die Qualität der Produktion. Das erste Album, also „My Fruit…“ wurde lediglich auf einem Acht-Spur reel-to-reel Rekorder in einem mittelmäßigen College-Studio aufgenommen, bis auf einige Overdubs. Das neue Album wird in einem pro-fessionellen Studio mit 32+ Spuren aufgenommen. Wir müssen also bei weitem nicht so viele Zugeständnisse machen, wie auf dem Album zuvor. Von dem ausgehend, was wir bisher aufgenommen haben, wir befinden uns gerade etwa in der Mitte der Aufnahmen, könnten wir nicht glücklicher sein mit der Aufnahmequalität.
Zweitens wurde das Material des ersten Albums lange vor dem Vertrag mit Dark Symphonies aufgenommen. Ein großer Teil des neuen Albums wurde mit speziellen Thematiken im Hinterkopf geschrieben (dieselben Tunings, Stimmung, etc.). Wir hoffen, dem Album eine konsistente Richtung und einen Zweck zu geben.

Kannst Du den Bandnamen erklären? Was bedeutet er Dir?
Sam: Ich bin ein relativ neues Mitglied in der Band. Ich habe also keine Ahnung, wie der Name entstanden ist. Mein Eindruck ist, daß der Name keine spezielle Bedeutung hat, oder daß die Bedeutung der Auffassung des Zuhörers überlassen bleibt. Ich weiß, daß ich mich eines musikalischen Klischees bediene – aber ich glaube, daß die Dinge am besten unerklärt bleiben, und daß jeder Hörer seine eigene Interpretation entwicklen sollte.

Die Musik, die Ihr macht, ist sehr fremdartig, komplex und ungewöhnlich. Wie würdest Du selbst den Stil Eurer Musik beschreiben und die Intention oder Philosophie dahinter?
Toby: Wir benutzen den Begriff „Astral“ für die Musik… es ist ein verständlicher Weg, den Klang und die Philosophie mit einem kurzen Wort zu definieren. Es ist definitiv ein eigenes Genre…. sie hat viele Einflüsse von unterschiedlichster Art (und es gibt definitiv KEINE Jazz – Einflüsse)…! Ich bin mir nicht sicher, ob man sie als „dunkel“ bezeichnen kann, einfach nur wegen der Gedanken, die das Wort „dunkel“ hervorruft, was Musik angeht. Aber sie ist wirklich sehr farbig…. aber eher im Sinne tiefer Farbschatten denn Pastell. Was ebenso hilft, es als ein eigenes Genre zu definieren, ist die Philosophie dahinter, welche eine Art „Astrale Bibliothek“ – Idee beinhaltet, metaphorisch gesehen, und in die Praxis umgesetzt. Das meint, daß all die Musik bereits existiert, daß sie nicht unserem eigenen Geist entspringt… sie wurde lediglich in der „Astralen Bibliothek“ archiviert, die wir besucht haben. Die Intention unserer Musik ist es, Kreativität zu entfachen und einen dazu zu bringen, seinen Körper zu verlassen.

Es gibt viele Jazz – Einflüsse auf „My Fruit Psychobells“, da sind Momente, in denen es scheint, man lausche einem progressiven Jazz Album. Sind Mitglieder von Maudlin of the Well in Jazz Bands aktiv?
Sam: Hehe, laß das bloß Toby nicht hören… er ist kein Jazz Fan. Was eine gewisse Ironie in sich birgt, denn ich höre ebenfalls Jazzeinflüsse auf „My Fruit Psychobells“. Ich selbst habe seit der Highschool nicht mehr in einer Jazz Band gespielt, aber Jason (unser Trompetenspieler) befasst sich ernsthaft mit Jazz, ebenso Terran (unser Keyboarder, Klarinettist etc.)
Toby hat bereits gesagt, daß Jazz keinen Einfluß hat – aber als jemand, der beim kreativen Prozeß zu „My Fruit Psychobells“ außen vor steht, würde ich sagen, daß die Jazzelemente, die es auf dem Album gibt, die Diskordanz des Free Jazz sind, Improvisation und das Swing – Gefühl in einigen Rhythmen. Aber insgesamt gesehen würde ich nicht sagen, daß es auf dem ersten Album, oder auch beim neuen Material allzuviel Jazz gibt, wenn man die entsprechenden Passa-gen aus dem Zusammenhang herausnimmt. Die Songstrukturen sind sehr verschieden, und es liegt nicht so eine starke Betonung auf individuellen Performances. Sollten Terran und Jason das hier je lesen, werden sie mich dafür schelten, daß ich in Bezug auf Jazz Musik alles falsch verstanden habe….

Inwiefern passen Jazz und Metal zusammen, sowohl was den „Lebensstil“ (was auch immer das sein mag) und den musi-kalischen Geschmack angeht? Denkst Du, es gibt Berührungspunkte zwischen diesen beiden Szenen? Denkst Du Eure Musik ist überhaupt noch als Metal zu bezeichnen?
Sam: Ich denke wir sind eine Metal Band. Das ist die Szene, in der wir uns bewegen. Die meisten Elemente in der Musik stammen aus dem Metal. Was das angeht, so definiert Metal wohl mehr einen Personenkreis, denn einen speziellen Musikstil. Nimm als Beispiel The Gathering: Ihre letzten Alben könnte man musikalisch nicht als „Metal“ bezeichnen, wäre da nicht ihre Geschichte als Metal Band und der Fakt, daß ihre Alben bei Century Media erscheinen. Ich sehe „If_Then_Else“ nicht als Metal Album, aber es wird vorwiegend von Metal Fans gehört. Wenn man sich mal alle Musik, die produziert und als „Metal“ bezeichnet wurde, anhört, zeichnet sich ein sehr große Vielfalt ab, wesentlich mehr als Leute außerhalb der Szene je erwarten würden. Der Versuch, Metal Musik zu definieren (über „Mann, das ist echt heavy“ hinaus) ist sehr schwer. Es gibt einfach zu viel.

Was denkst Du darüber, Metal in unterschiedliche Stile zu unterteilen? Ist es notwendig?
Sam: Ich denke die Unterteilung des Metal in unterschiedliche Stile ist lediglich sinnvoll, um eine schnelle, ungefähre Ahnung zu bekommen, wie eine Band klingt, ohne sie zu hören. Wenn wir an neuem Material ar-beiten, kann es hilfreich sein, um eine Idee schneller umzusetzen. Jemand könnte beispielsweise sagen: Laß uns hier etwas doomiges probieren“, das könnte helfen zu verstehen, worüber er redet. Ich denke so sollte es sein.
Es ist allerdings vollkommen lächerlich, daß Metal mittlerweile ungefähr eine halbe Million Subgenres hat. Es gibt so viele Bands, die Stile überkreuzen, daß diese Klassifikationen nicht mehr sonderlich hilfreich sind. Sollten sich beispielsweise Bands wie Atheist „Jazz-Death-Samba-Thrash Metal“ nennen? Man muß sie erst hören, um zu verstehen, was es mit ihnen auf sich hat. Frank Zappa hat gesagt: „Über Musik zu schreiben ist wie über Architektur zu tanzen“ Es gibt immer Grenzen, wenn man Musik in Worte kleiden will. Es sollte sein, daß Musik einen akustisch anspricht, und nicht verbal.
Außerdem bin ich der Meinung, daß die Unterteilung von Metal in verschiedene Stile einen negativen Effekt auf die Kreativität haben kann, weil sie die Möglichkeiten, die man sich selbst auszuprobieren erlaubt, limitiert. In jedem Genre gibt es eine wahre Flut von Bands, die einfach nur versuchen wie „Black Metal“, oder „Power Metal“, oder was auch immer, zu klingen – letztendlich produzieren sie nur Musik, die sich nicht über die Musik erhebt, die andere bereits in diesem Genre produziert haben. Die Metal Festivals sind ein gutes Beispiel dafür. Man hat 150 Bands, und etwa die Hälfte von ihnen klingt exakt gleich. Ich denke, das ist ein Resultat dessen, daß Bands nichts machen wollen, was außerhalb des von ihnen gewählten Genres liegt.

Ihr verwendet verschiedene klassische/ jazzige Instrumentierungen; Klarinette, Trompete, Saxophon, Cello, Handtrom-meln usw. Verfügt ihr über eine klassische musikalische Ausbildung?
Sam:Außer mir und wenigen anderen Mitgliedern der Band, hat jeder das College be-sucht und Musik studiert. Soweit ich weiß, hatte jeder, außer unserem Sänger Byron, eine klassische musikalische Ausbildung.

Was für Musik hört ihr privat und inwiefern beeinflußt es Euer Songwriting?
Toby: Wir hören alle unterschiedliche Arten von Musik. Wir alle durchleben Perioden, in denen unsere Lieblingsband oder CD sich drastisch ändert. Was ich Dir jetzt erzähle kann nächste Woche schon anders aussehen. Zwei weniger bekannte Künstler, die derzeit meine Beachtung bekommen, sind David Darling und Esoteric (UK). Was wir hören kann sicherlich einen gewissen Einfluß auf die Produktion oder einzelne Fragmente ha-ben, aber direkt auf das Songwriting hat das keinen Einfluß. Als wir mit Maudlin of the Well begannen hatte das, was wir hörten, einen großen Einfluß (z.B. My Dying Bride und Tiamat)

Wie sieht es mit Außermusikalischen Einflüssen aus?
Toby: Auf die Musik: Träume und der Wunsch der Weltflucht. Das ist es.

Schreibt Ihr Eure Songs eher mit dem Kopf oder mit dem Herzen? Ist es also eher ein rationaler oder ein emotionaler Prozeß?
Toby: Weder noch. Wie ich bereits sagte, bin ich derzeit ein Anhänger der Idee der „Astralen Bibliothek“. Wir finden die Musik einfach.

Beschreibe bitte einmal den typischen „Geburts“prozeß eines Maudlin of the Well Songs. Ich weiß, daß es differiert….
Toby: Der beste Weg das zu beschreiben, ist, daß es eine Art von Suche ist. Ich übe einen Song, den ich bereits spielen kann, und es kommt am Ende etwas ganz anderes heraus, manchmal von Anfang bis Ende, manchmal in Teilen. Wenn Du je versucht hast, einen Song zu schreiben, zum Beispiel, und Du hast fast alles fertig geschrieben, und es fehlt nur noch eine Kleinigkeit… vielleicht das Bindeglied für zwei Parts, oder vielleicht ein zweiter Gitarrenteil… und Du versuchst herauszufinden, wie es funktionieren könnte, und Du hast ein paar Riffs oder Ideen oder was auch immer, das gut klingt, aber Du bist Dir nicht sicher, ob es DAS ist… und dann findest Du etwas, daß DICH wirklich zufriedenstellt, und Du bist der Meinung, Du hät-test ein perfektes neues Element gefunden… nun das ist das Durchsuchen der astralen Bibliothek. Und das ist es, was geschieht, wenn ein Maudlin of the Well – Song entsteht, ein KOMPLETTER Song entsteht auf diese Weise, nicht nur ein Part, oder zwei. Manchmal träume ich auch einen Teil, und er ist perfekt.

Kannst Du uns mehr über die Texte erzählen?
Sam: Mit den Texten verhält es sich ähnlich wie mit dem Bandnamen. Ich denke derlei läßt man besser unerklärt. Es gibt einige offensichtliche Themen, die sich durch Byron´s und Toby´s Werke ziehen, wie der Ozean. Aber ich bin normalerweise sehr enttäuscht, wenn ich herausfinde, woher die Bands ihre Texte nehmen. Es annulliert alle anderen Interpretationen, welche die Hörerschaft entwickelt.

Seid Ihr mit dem Artwork, daß Euer Album ziert, zufrieden? Es gefällt mir ausgesprochen gut, es wohnt ihm etwas expressionistisches inne.
Sam: Toby hat das gesamte Artwork gemalt, er hat auch unser T-Shirt entworfen. Wir sind also besser zufrieden damit, denn wir haben es gemacht! Mir gefällt der Gedanke, daß ein Album vollkommen von Mitgliedern der Band gestaltet wird, ausgesprochen gut. Andere Künstler damit zu beauftragen, ein Artwork für uns zu entwerfen, würde nicht zum Rest des Projektes passen. Es sei denn, wir würden auf jemanden stoßen, der ernst-haft in das, was wir tun, involviert ist, und der exakt versteht, worum es in unserer Musik geht.

Wie sieht es mit Konzerten aus? habt Ihr schon eine Tour absolviert, oder ein paar Einzelkonzerte? Wie waren die Reaktionen?
Sam: Wir haben bisher lediglich eine handvoll Konzerte gespielt, aber wir hoffen natürlich, daß sich das in Zukunft ändern wird. Wir spielten auf drei der großen Festivals letztes Jahr, und es ist besser gelaufen, als wir angenommen hatten. Wir hatten ein paar Probleme in Milwaukee, wo wir direkt nach Malevolent Creation spielen sollten. Als ob das nicht schon von der Positionierung her schwer genug gewesen wäre, erschienen Malevolent Creation gar nicht erst, so daß wir in ihren Time Slot rutschten. Der größte Teil der Menge vor der Bühne waren Death Metal Fans, die natürlich auf Malevolent Creation warteten. Und das war definitiv nicht das, wie wir geklungen haben. Es gab einen Typen, der während wir spielten den Platz vor der Bühne mit einem ausge-streckten Mittelfinger in der Luft verließ – was ich sehr spaßig finde… Aber ein erstaunlich großer Teil der Death Metal Fans blieb und hörte sich unser Konzert an. Was wirklich großartig ist, und vor allem sehr ermutigend. Der Auftritt ist wirklich gut gelaufen für uns, und die Reaktionen des Publikums waren auch ausgesprochen gut.

Was können wir von einem Maudlin of the Well Auftritt erwarten? Verwendet Ihr die klassischen Instrumente auch auf der Bühne? Arbeitet Ihr gar mit Sessionmusikern?
Sam: Wir versuchen, so viel als möglich von dem, was auf dem Album ist, zu reprodu-zieren. Wir sind ein wahrhafter Alptraum für Live Tontechniker wegen der Masse an Instrumenten, die wir mit auf die Bühne nehmen – das macht den korrekten Mix extrem schwer. Wir haben in Milwaukee mit 10 Leuten auf der Bühne gespielt – der Typ am Einlaß wollte uns erst nicht glauben, als wir ihm gesagt haben, wie viele Leute in der Band sind. Er dachte, wir versuchen unsere Freunde gratis mit reinzubekommen.
Es ist klar, daß wir live nicht alles umsetzen können, was auf dem Album zu hören ist. Auf dem neuen Album verwenden wir et-liche verschiedene Gitarren und auch Verstärker, und wir können nicht unsere 8 Amps mit auf die Bühne nehmen, um stets exakt den Sound zu bekommen, den wir wollen. Wir müssen also Kompromisse eingehen.
Auf dem ersten Album gab es ein paar Ses-sionmusiker, die einzelne Gitarrenparts, oder Percussion, oder dergleichen eingespielt haben, aber mittlerweile sind an den Studioaufnahmen weniger Leute beteiligt, als Live. Toby schreibt die gesamte Musik, und er ist ein verdammt guter Rhythmusgitarrist, also spielt er den größten Teil der Gitarren ein, und auch den gesamten Baß.

Laß uns zeitlich etwas zurückgehen: Was kannst Du mir über Euer erstes Demo „Through Languid Veins“ erzählen? Wie hat es geklungen, wie waren die Umstände der Produktion, wie waren die Reaktionen etc.?
Toby: „Through Languid Veins“ wurde in meinem Keller auf einem Vierspurrekorder aufgenommen. Es hatte einen wahrhaft einzigartigen Sound… sehr weit weg, aber klar (was die Produktion betrifft). Was die Musik angeht, so war sie eine Art My Dying Bride meets Tiamat. Der größte Teil der Musik war rot gefärbt. Das Demo bestand aus vier Songs und zwei Outtakes. „The Ocean“, „The Kingdom“, und „The Temptation“ war auf einer älteren Version auch enthalten. Die Umstände während der Produktion? Wir hatten kein Geld, ich borgte ein Schlagzeug und spielte die Drums, der größte Teil der Ausrüstung war geborgt. Es war nur ein Ex-periment, und es gefiel uns. Die Reaktionen: Vielleicht 50 Leute weltweit haben das Tape gehört. Wir haben einige gute Kritiken bekommen. Mir ist nichts schlechtes zu Ohren gekommen.

Es folgte ein zweites Demo namens „Begat of the Haunted Oak“. Was gibt es dazu zu sagen?
Toby: Das war ausgereifter. Wir haben es kostenslos in meinem College in einem 8 Spur Studio aufgenommen. Ich habe es produziert, wir fügten einen Drummer und einen Trompetenspieler in das „Lineup“ ein, und nahmen einfach ein paar Songs auf. Wir haben nie eine andere Erwartung daran ge-knüpft, als etwas privaten Spaß zu haben. Die Hälfte der Songs auf dem Dark Sym-honies Release sind remixte Versionen der Begat – Sessions.

Kannst Du auch ein paar Worte zu Eurer „Odes to Darksome Spring“ EP sagen, und etwas zu „For My Wife“? Ich habe gelesen, daß es derzeit remixt wird. kannst Du den Titel erläutern?
Toby: „Odes to Darksome Spring“ wurde exakt unter den gleichen Bedingungen aufgenommen wie „Begat“, nur ein paar Monate später. „Undine and the Underwater Flowers“ auf dem Album ist eine remixte Version von dieser Session. Die EP hatte drei Songs. Ich versuchte eine andere Produktionstechnik, die aber nicht so gut funktionierte. Die besten Sachen, die bei dieser Session herausgekommen sind, waren „Undine and the Underwater Flowers“ (speziell das Ende dieses Songs!) und das Erlernen neuer Produktionstechniken. Die anderen beiden Tracks klingen grauenhaft. „For My Wife“ wurde ein Jahr später im selben Studio, unter den selben Umständen aufgenommen, nur diesesmal mit weiblichem Gesang…. einige Songs von „Psychobells“ sind von diesen Sessions. Keiner dieser Tracks wird für das neue Album remixt, wo auch immer Du dies gelesen hast, es ist nichts weiter als ein Ge-rücht. Ich wette, das steht auch auf der Dark Symphonies Homepage…hehe (und im Promoinfo…-Anm.d.Verf.) Zum Titel:Er drückt aus, daß alles Schöne und Kreative, daß ich tue, einer Person gewidmet ist, die ich bisher nicht getroffen habe…und diese Person ist perfekt…und alles, was eine Person je in ihrem Leben tut, geschieht, um diese andere Person zu treffen, die Dein Gegenstück ist. Das großartigste Geschenk für einen Menschen ist alles, was Du Dein gesamtes Leben über getan hast. „For My Wife“ erinnert daran. Wenn ich diese Person treffe, wird sie wissen, daß alles Schöne, daß ich je in meinem Leben geschaffen habe, nur für sie war.

Wie seid Ihr mit Dark Symphonies in Kontakt gekommen?
Toby: Sie haben meine alte Website besucht, die ich jahrelang nicht aktualisiert hatte, hörten sich ein paar Soundsamples an und schrieben mir eine e-mail. Ich war völlig aus dem Häuschen, schickte ihnen das Demo, und sie schickten mir einen Vertrag. Ich war wieder völlig aus dem Häuschen, unterschrieb ihn, and now I’m a happy boy.

Seid Ihr zufrieden mit der Arbeit, die sie für Euch leisten?
Sam: Ich kann gar nicht genug gute Dinge über Dark Symphonies sagen. Sie waren ab-solut gut zu uns. Ted und die ganze Firma widmen sich voll und ganz dem, was sie da tun und den einzelnen Bands. Sie haben uns für Konzerte gebucht, uns Geld für weitere Aufnahmen zur Verfügung gestellt, und auch so waren sie eine große Unterstützung. Großartige Leute, großartiges Label.

Was war die beste Erfahrung, die Du je mit Maudlin of the Well gemacht hast, …und die schlechteste?
Sam: Hmmm…. die beste Erfahrung. Ich denke, das Konzert auf dem Milwaukee Metal Fest dieses Jahr war eine großartige Erfahrung für jeden von uns – wir haben einige coole Leute getroffen – und es allgemein genossen, dort zu sein. Ich wollte schon seit Jahren einmal dorthin gehen – und dann dort zu spielen war einfach phantastisch.
Genauso phantastisch ist die Erfahrung der derzeitigen Aufnahmen – wir arbeiten zusammen mit einem großartigen Engineer namens Jim Fogarty, und er versteht es unsere Musik perfekt zusammenzusetzen. Es macht so viel Spaß, zu hören, wie die Songs aus dem Nichts entstehen, das ist unglaublich.
Die wohl schlechteste Erfahrung ist die interne Auseinandersetzung um politische Fragen. Es hat einige persönliche Konflikte innerhalb der Band gegeben. In jeder Band, in der ich je war, und mit einer Band aus 9 oder 10 Mitgliedern ist das um einiges schlimmer! Sich mit solchen Themen zu befassen ist wirklich eine Qual, aber es ist nichtig verglichen mit den guten Seiten.

Was können wir in Zukunft von Maudlin of the Well erwarten?
Sam: Wie ich bereits erwähnte, nehmen wir derzeit unser neues Album auf. Es werden zwei CDs werden. Wir haben uns allerdings entschlossen, sie separat zu veröffentlichen. Dafür gibt es eine Reihe logistischer Gründe, aus denen Dark Symphonies so verfahren wollte, und wir dachten wir geben jedem die Möglichkeit die eine oder die andere unabhängig voneinander zu kaufen. Es gibt ein wenig Material von den Demos, das kom-plett überarbeitet, rearrangiert, mit neuen Texten und Titeln versehen, und neu aufgenommen wurde. Es gibt natürlich auch jede Menge neue Songs, von denen wir absolut begeistert sind. Wir nehmen den März hindurch auf. Ich denke mit etwas Glück kommt das Album im Sommer heraus.
Nachdem die Aufnahmen beendet sind, werden wir uns auf Liveauftritte konzentrieren, wozu wir ja bisher noch nicht allzuviele Chancen hatten. Wir sind mittlerweile alle in dieselbe Stadt gezogen, so daß wir vielfältige Möglichkeiten haben, unsere Liveshow zu organisieren und zu beginnen, uns um Auftrittsorte zu kümmern. Wir würden sehr gerne zusammen eine Minitour spielen. Aber derzeit ist unsere eigentliche Sorge die Vollendung des Albums.

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