Manegarm „Vargaresa-The Beginning“ 5/6

Displeased Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 40:00
Songs: 9

Nun wird´s ja doch endlich Winter in Deutschland; in meinem Zimmer ist es auch schon so kalt, dass mir ein wenig die Hände frieren und das Schreiben etwas schwieriger wird, was aber im Verhältnis zu der Musik, die diese Kapelle hier spielt, fast schon sommerlich warm wirkt. Aus dem hohen Norden kommend, um ganz genau zu sein aus dem schönen Schweden, kreieren die Mannen von Manegarm ein äußerst frostiges Werk black-metalischer Spielart, mit Hang zum Viking-Metal, was wahrscheinlich eher auf die Texte zurückzuführen ist, die mir leider nicht vorliegen, für mich aber ohnehin unverständlich wären, da sie in der Heimatsprache verfasst wurden. Im Jahre 1995 gegründet, damals war man allerdings noch unter einem anderen Namen bekannt, konnte man schon ungefähr ein halbes Jahr später ein Demo veröffentlichen, welches vier nordische Hymnen enthielt. Ende des selben Jahres kam ein weiteres Demo
heraus, was dazu führte, dass die Band einen Plattenvertrag bei Displeased Records erhielt, bei dem die folgenden drei Alben und auch diese Scheibe hier erscheinen sollten. Warum ich solche Details erwähne, wo ich mich doch auf dieses Album konzentrieren sollte? Bei dem vorliegenden Material handelt
es sich nämlich, wie man bei dem Titel schon hätte vermuten können, um die Anfänge von Manegarm, also um die ersten beiden Demos „Vargaresa“ und „Ur nattvindar“. Wenn ein Label ein Demo irgendeiner Band auf CD presst, dann freue ich mich oft wahnsinnig darauf, das alte Material dieser Band endlich
in die Finger zu bekommen, worauf leider nach den ersten Tönen bald die Ernüchterung einsetzt, da es sich bei dem Zeug häufig so anhört, als hätte es irgendwo jahrelang in einem dreckigen Keller rumgelegen, um dort bis zu seiner Wiederentdeckung zu verstauben, was wahrscheinlich noch die
beschönigte Variante ist, denn wir wissen ja, das der Kram dort mit einem billigen Kassettenrecorder aufgenommen wurde. Seitdem bin ich bei solchen Veröffentlichungen immer sehr skeptisch. Bei Manegarm werden mir diesbezüglich aber wieder sämtliche Vorurteile genommen, denn es handelt sich hierbei um eine saubere Produktion, wie man sie bei einem Demo damals selten zu hören bekam. „Vargaresa“ stellt meiner Meinung nach das härtere und schnellere Album von
beiden dar. Es bekommt gerade durch die hohe Spielgeschwindigkeit das gewisse Maß an Aggressivität, ohne dass das Ganze dabei lächerlich und übertrieben wirkt. Langsamere Passagen, wie sie den vierten Titel beinahe
komplett beherrschen, werden mit einem gewissen Pathos in Form von Wikingerchören versehen, um das Gesamte zu einer würzigen Mischung zu gestalten. Dabei geht man im zweiten Demo noch facettenreicher zu Werke, indem man Frauenchöre und Geigen einsetzt, die für wunderschöne Melodien
sorgen und der Stimmung zu viel Gefühl verhelfen. Trotzdem wird man von der Spielgeschwindigkeit her insgesamt kaum langsamer, denn man fährt immer wieder die Geschütze in Form von typisch schwedischen sägenden Gitarren auf, während ein Gewittergrollen erschallt, welches bald von Sturm und Regen
abgelöst wird und von einer Akustikgitarre Unterstützung erhält. Auf alle Fälle zwei Demos, die es sich damals zu kaufen gelohnt hätte! www.displeasedrecords.com
www.manegarm.com

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