Labyrinth „Freeman“ 3/6

Arise Records
Bewertung: 3/6
Spielzeit: 43:30
Songs: 10

Hossa, was ist denn auf einmal mit LABYRINTH los??? Die Band, die einst den Begriff „Rondo Veneziano Metal“ prägte und stets ein zuverlässiger Lieferant für hochwertigen Weichspülstoff war, scheint in letzter Zeit ganz schön viele Aggressionen angestaut zu haben. Vielleicht sahen die sechs italienischen Burschen aber auch einfach keine Zukunft im melodischen Power Metal. Wer weiß das schon, mal abgesehen von der Band selbst? Auf jeden Fall ballert die neue Pladde der Irrgartenboys `ne ganze Kante heftiger als sämtliche Vorgänger, hin und wieder gibt’s sogar kernige Thrash-Parts zu hören. Das Gesamtbild ist moderner geworden, es werden viele zeitgemäße Aggro Metal-Riffs verbraten. So richtig trendy modern isses natürlich trotzdem nicht, dafür sorgt schon der Gesang von von Roberto Tiranti (the artist formerly known as Rob Tyrant…), der immer noch sehr traditionell klingt, obwohl er die gute alte Eier-ab-Kopfgesang-Schule nicht mehr so intensiv zelebriert wie in früheren Tagen. Robbie kann aber immer noch prima schmachten, schmalzen und leiden, keine Bange. Die Songs sind ganz ok und auf jeden Fall mit sehr viel Liebe zum Detail ausgetüftelt. Dier Einflüsse der Band sind breiter geworden und das tut den Songs hörbar gut. Es sind zwar auch ein paar Elemente dabei, die meines Erachtens nach auf `ner Metal-Platte rein garnix verloren haben, z.B. ein tuntiger Techno Beat, aber zum Glück halten sich solche untruen Entgleisungen im Rahmen. Der Sound ist recht gut, viel besser als auf der „Sons Of Thunder“, die ja mit einer richtig missratenen Produktion gestraft war. Trotz aller Detailverliebtheit und stilistischer Breite ist LABYRINTH diesmal kein wirklicher Hit gelungen. Sehr beachtenswert finde ich den Song „Malcolm Grey“ (Track 7), der wie eine Mischung aus epischem Metal, 80er-Jahre-Powerballade und Falcos „Jeanny (Part 1)“ klingt. Der Rest ist ganz nett, haut mich aber nicht wirklich um. Eine zweifellos gute Scheibe, die aber kaum echte Ohrwürmer enthält und den meisten alten Labyrinth-Fans etwas zu modern sein dürfte. www.arisemetal.com
www.labyrinthmusic.it

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