Kora Winter – Blüht 4/6

a2689350229_10Eigenproduktion

Bewertung: 4/6 → Find‘ ich gut!

Songs: 6

Spielzeit: 32:44

Wenig Ordnung, viel Chaos – eine Devise, die sich bei intelligentem Post-Hardcore oft bewährt. Nicht so bei Kora Winter und ihrer EP „Blüht“: Die Berliner Jungs sind gute Musiker, aber ihre entschleunigten und geordneten Momente sind stärker als das schon vor Jahren redundant gewordene „Core-Prinzip“, bei dem die Drums orientierungslos durch die Gegend hyperventilieren.

Das zeigt sich perfekt am Track „Frontal ans Meer“. Zu Beginn hackt das Schlagzeug unbeholfen durch die Gegend, bis schließlich der Gesangspart die Rettung bringt. Plötzlich entsteht aus dem Nichts ein entzückendes Math-Gefrickel, Namen wie die großen Fall Of Troy oder, zumindest in den melodiösen Verschnaufpausen, Chiodos blitzen auf.

Tracks wie „Ende aller Wege“ dagegen sind Spitzenklasse. Kurz nach einem brutalen Metalcore-Gewitter gönnt die Truppe dem Hörer einen jazzigen Mittelpart, der es in sich hat. Kora Winter müssen noch ihre Hausaufgaben machen, indem sie an der klanglichen Homogenität schrauben und Strukturen herausbilden. Das Potential ist da und die geringe Internet-Reputation (Last.fm-Hörerzahl: 6, Stand Ende September 2015) ist eine Ungerechtigkeit, die es zu beseitigen gilt. Ein Extra-Lob gibt es noch für die deutschen Texte.
https://www.facebook.com/korawinterband

https://korawinter.bandcamp.com/

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