Klabautamann – Smaragd 5/6

Zeitgeister Music

Bewertung: 5/6 → Mächtig!

Songs: 10

Spieldauer: 53:47

Nach sechs Jahren ohne Veröffentlichung feuern Klabautamann sich mit „Smaragd“ zurück in die Ohrmuscheln und treiben dort gehörig Schabernack. Wie immer ein märchenhaft schönes Artwork im Gepäck, haben die Westfalen eine Scheibe randvoll mit progressivem Black Metal und Folk-Anteilen geschaffen.

Schon nach dem Opener „Into Depression“ ist klar: Ihrer demnächst zwanzigjährigen Linie treu bleibend, kommt „Smaragd“ oftmals träumerisch daher. Doch irgendwo lauert auch Gefahr; man merkt der Musik ihr unter der Oberfläche schwelendes Aggressionspotential an und so fetzt der abrupte Wechsel auf die Polterebene umso mehr. Die verträumte Melancholie bewahren sich Klabautamann auf „Smaragd“ trotzdem und so entsteht der berüchtigte rote Faden, der dem Album einen feinen Wiedererkennungswert gibt. Namensgetreu wird durch die zehn Songs klabastert und das mal furios durchheizend oder mal mit viel Zeit für Atmosphäre. Deutlich auf sich aufmerksam macht das Stück „Saturn“ und darf gern als Anspieltipp verstanden werden – auch wenn diverse Uh- und Ah-Rufe erst beim zweiten Mal richtig zünden können.

Das Duo bleibt irgendwo aber auch typisch in ihrer Spielweise, denn der Gesang lässt sich deutlich in die rauchige bis krächzende Ecke deutscher Black Metal Bands stellen und die kühle, zackige Rhythmik klingt nach hiesigen Breitengraden. Unverkennbar ist außerdem die Ähnlichkeit zu den Thüringern von Farsot, auch wenn Klabautamann stimmlich facettenreicher und deutlich progressiver ihre Zeit füllen. Die progressive Schiene äußert sich  insbesondere durch die zuvor erwähnte Breaklastigkeit und das komplexe Hantieren mit Genregrenzen. Hervorzuheben ist auch das erneut hervorstechende Bassspiel von Tim Steffens.

Die neue Scheibe von Klabautamann hat etwas geradezu Fesselndes. Da überhört man doch problemlos vereinzelte Fehlgriffe in der Tonlage oder manches langgezogene Zwischenspiel. Wer sich also gerne mal einfach mitreißen lässt und außerdem ein Ohr für laut UND leise hat, sollte „Smaragd“ definitiv in die Anlage befördern.

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