Keitzer “Descend into heresy” 4/6

FDA Rekotz
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 30:00
Songs: 10

Menschen mit schwacher Konstitution und niedriger Toleranzschwelle sollten tunlichst einen großen Bogen um “Descend into heresy” machen, denn dieser halbstündige Apparat ist eine Kreuzung aus einer Splitterbombe, deren Entschärfung fehlgeschlagen ist und einem Bullterrier, der seit ein paar Tagen kein Futter mehr bekommen hat. Gerade das durchgehende Gebell/Geschrei von Fronter Christian assoziert einen vor Hunger wahnsinnigen Köter mit Schaum vorm Maul und blutunterlaufenen Augen, der immer und immer wieder an die Gitterstäbe seines Zwingers springt. Den Soundtrack dazu bildet hyperaggressiver, schneller Grind mit leichter HC-Note und – speziell wenn kurz mal das Tempo einen kleinen (aber wirklich nur einen ganz kleinen) Tick gedrosselt wird – Death Metal-Anleihen. Wenn es auf Grund der unterschiedlichen Heimat nicht unwahrscheinlich wäre, würde ich sagen, Keitzer haben mit den verrückten Finnen von Impaled Nazarene in einer Selbsthilfegruppe für durchgeknallte und wahnwitzige Musiker gesessen. Zumindest weisen die Ruhrpottler dieselbe ungebremste Kompromisslosigkeit auf wie die Mannen um Mika Luttinen. Andererseits hat “Descend into heresy” auch viel von straighten und brutalen Ami-Grind-Kommandos a la Misery Index (allerdings ohne Groove!). Wie bei allen Mitteln mit potentiellen Nebenwirkungen gilt auch bei dieser CD: bitte in Maßen zu Gemüte führen! Bleibende Schäden sind sonst nicht ausgeschlossen.

www.myspace.com/keitzer

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