Keep of Kalessin „Reptilian“ 6/6

Nuclear Blast
Bewertung: 6/6 -> Tipp!
Spielzeit: 56:39
Songs: 8

Als ich Mitte April Keep of Kalessin als Vorband von Gorgoroth in Osnabrück gesehen hab, war ich schon etwas verwundert, als sie mit „The Wealth of Darkness“ als Opener und „Crown of Kings“ gleich ihre imho besten 2 Songs zu Beginn des Sets spielten und ich dachte noch so: Was soll da noch kommen. Schlechte Reihenfolge……Dies schien sich auch zu bewahrheiten, sind ihre restlichen Songs zwar gutklassig, aber meist doch nicht erstklassig in meinen Ohren. OK, „Many are we“ ging live auch richtig ab….und dann wurde ein neuer Song vom kommenden Album angekündigt und mein lieber Scholli, so ein stampfendes Heavy Monster hätte ich den Herren gar nicht zugetraut. Meinen Nacken hats gefreut und die Vorfreude auf „Reptilian“ noch mehr geschürt. Das Album wurde vom Mastermind Obsidian C. als das abwechslungsreichste und heavyste Album der Band angekündigt und was soll ich sagen…gelogen hat der gute Mann nicht.

Als erstes fällt die endlich, endlich mal sehr gute Produktion auf, druckvoll, transparent und endlich haben auch die Bässe ihren Weg in den KoK Sound gefunden. Dafür gibts schon mal ne Pommesgabel nach oben! Aber nun zur Musik an sich:

Dass Keep of Kalessin schon lange keinen Black Metal alter Schule mehr spielen dürfte ja weithin bekannt sein und ihre Musik in eine Schublade zu stopfen würde den Fähigkeiten der Band auch nicht gerecht. Auf diesem Album vereinen KoK das Beste aus Black,- Thrash und traditionellem Metal zusammen mit gelungenen atmosphärischen Parts zu einer Perle des extremen Metals. Dabei sind die Jungs aber keinesfalls seichter geworden, im Vergleich zu Kolossus haben eher noch einen Zacken draufgelegt, so blastet der Opener nach kurzem Intro in altbekannter Manier ordentlich los, um Sekunden später astreines Thrash Riffing zu offenbaren, das auch Exodus gut gestanden hätte, welches schließlich in einem catchy Refrain mündet. Abwechslung wird ganz groß geschrieben, sowohl was das Saitenspiel angeht, als auch die Drums. Vyl ist mittlerweile technisch einer der Besten seines Fachs und das stellt er hier eindrucksvoll unter Beweis, ob Blast, ob groovende Doublebass Parts oder geniale Breaks, der Mann kann´s und in was für einer Geschwindigkeit! Unterstützt wird das Ganze durch den dezenten, aber sehr effektiven Einsatz von Synthies, was dem Ganzen zusätzliche Tiefe verleiht.

Großes Lob verdient auch Sänger Thebon, der in fast jedem Song geschickt zwischen Screams, Shouts, Growls und ich nenn es mal halb-clear Gesang wechselt. Gerade letzterer passt perfekt zu den Refrains der Songs, mal höre sich sich nur mal „The Dragontower“ oder „Dark as Moonless Night“ an. Ich bin gespannt, ob er das Live auch so gut rüberbringen kann, bisher klang er live gerade bei den clean Vocals doch ein bisschen sehr heiser, ums mal nett zu formulieren. Aber seis drum.

Keep of Kalessin haben mit „Reptilian“ eindeutig ihr stärkstes Album der Bandgeschichte abgeliefert und heben sich mit ihrem einzigartigem Sound wohltuend aus der Masse heraus. Für mich das bisher beste Album 2010 aus dem extremen Sektor!

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http://www.myspace.com/keepofkalessin

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