Kali-Yuga Interview

Ein beachtliches Full-Lenght-Debüt ist KALI-YUGA mit „Slaves to the subliminal“ gelungen. Genau so schnell, wie ich die CD bei mir in der Heavy Rotation hatte, gingen auch meine Fragen an Sänger Grützer raus. Danach begann das Warten. Da der vielbeschäftigte Mann auch beim Chronical Moshers-Open Air organisatorisch seine Finger im Spiel hat, blieb das Interview leider erstmal liegen. Etwas verzögert kommt Ihr nun also in den Genuß der Bandvorstellung.

Moin Grützer, Euer Debütalbum „Slaves to the subliminal“ ist seit einigen Wochen erhältlich. Überwiegt noch das fette, zufriedene Grinsen über die Fertigstellung des Dings oder seid ihr schon in die Phase ‚Das hätten wir aber noch und dies wäre besser….‘ eingestiegen?

Klar denkt man immer, das man das ein oder andere hätte besser machen können, aber wir selbst sind der Meinung, dass das Endprodukt eine überaus runde und fette Sache geworden ist. Im Endeffekt ist es so, dass wir sogar richtig stolz auf unser Ergebnis sind.

In den zehn Stücken enthalten sind auch noch einmal die drei Tracks der „Dead shall reign“-EP. Mangels weiteren neuen Stücken oder weil von der EP damals eh nicht so viel Stück in Umlauf gegangen sind?

Ganz einfach. Primär wollten wir die drei Stücke einfach nochmal mit auf unser Album packen. Wir sind der Meinung, dass genau diese drei Songs das größte Hitpotential besitzen und so ist der Fakt gesichert, dass auch Leute die nicht im Besitz der EP sind ordentlich auf ihre Kosten kommen. Mangelnde Ideen gibt es bei uns kaum, denn unser Gitarrist Eik sprudelt nur so vor neuem Stuff und so waren auch in der Studiozeit noch der ein oder andere Song fertig.

Diese drei Stücke hatten Rüdiger/GUC wohl überzeugt, mit Euch gemeinsam etwas herauszubringen. War die Zusammenarbeit schnell unter Dach und Fach oder hattet Ihr verschiedene Optionen, die zur Debatte standen?

Ich kenne Rüdiger schon sehr lang. Er ist Händler auf dem Chronical Moshers Open Air und genau bei diesem wirke ich ebenso an der Front mit. Er hat gefallen an den drei Stücken gefunden und der Deal war relativ schnell fest. Es gab im Vorfeld eine andere Alternative, die dann aber leider sich zerschlagen hatte. Rüdiger bekam Wind davon und schon waren wir unter Dach und Fach. Im Nachhinein sicherlich die absolut bessere Variante.

Welche Hoffnungen/Erwartungen setzt Ihr in diesen Release?

Wir haben eigentlich nur die Erwartung, dass dem Zuhörer unsere Musik gefällt und dieser ein paar geile Stunden damit verleben kann. Wir wollen live auf uns aufmerksam machen und eine geile Party haben und ebenso wollen wir durch das Release erreichen, dass einige den Weg noch zusätzlich zu unseren Gigs finden und somit die Party noch größer wird.

Aufgenommen habt Ihr die CD bei den Referenzen vor Ort. Habt Ihr die lokale Nähe (& die vermutlichen guten Kontakte) dazu genutzt, immer mal wieder etwas aufzunehmen, so wie es zeitlich gepasst hat oder habt Ihr Euch trotzdem am Stück im Studio verschanzt?

Wir haben uns am Stück im Studio verschanzt, weil wir einfach der Meinung sind, dass eine Produktion am Stück einfach die Effektivste ist. Zwar ist das eine ziemlich anstrengende Zeit, jedoch muss man für ein super Ergebnis auch was tun.

Als ein Promotion-Punkt in Eurem Bandinfo werden u.a. auch 20.000 Flyer aufgeführt. Welche Bedeutung messt Ihr noch diesen bunten Papierstücken bei?

Was soll ich dazu sagen. Werbung kostet Geld und keine Werbung kostet die Kunden. Klasse, dass Rüdiger uns noch die Flyer oben drauf gepackt hat, denn so gewinnen wir vielleicht den ein oder anderen Fan allein durch Flyer noch hinzu.

Die leidige Schubladenfrage: Metalcore mit Death Metal-Zusätzen? Death Metal mit einem Schuss Core? Was ganz anderes? Wie seht ihr Euch selbst?

Wir selbst sehen uns als Melodic Death Metal mit einigen wenigen Core-Einflüssen. Das kann zwar abschreckend wirken aber das Feedback bis jetzt war derart genial, dass wir wissen dass wir mit dieser Richtung auf dem komplett richtigen Weg sind. Eine thrashige Einflüsse sind ebenso nicht zu verleugnen. Ansonsten kann sich gern jeder sein Bild machen in welche ‚Schublade‘ man uns einordnen mag.

Eurem ausgereiften Songmaterial ist deutlich anzuhören, dass hier keine Anfänger am Werk sind, sondern jahrelange Erfahrung ausgespielt wird. Kannst Du kurz für unsere Leser zusammenfassen, wer bei Euch wo seine Sporen vor Kali-Yuga verdient hat bzw. parallel noch aktiv ist?

Unser Gitarrist Eik und unser Bassist Kocher stammen von der leider nicht mehr existierenden Band Atanatos. Wer diesen Namen kennt weiß auch was die Band damals vor allem in Thüringen einen Stellenwert hatte. Auch Kocher und Eik haben nebenbei damals noch andere Bands bzw.Projekte gehabt – darauf aber jetzt näher einzugehen würde den Rahmen sprengen. Unser zweiter Gitarrist ist ebenso noch Mitglied der Truppe um Radiation Dust, unser Drummer ist noch Bassist bei Dubiosis und ich gehöre noch als Gitarrist der vogtländischen Melodic Death Metal- Formation Artless an.

Interessant finde ich Euer Band-Logo, dass nicht wie ein typisches (Death) Metal-Logo aussieht, sondern eher wie eine Art Tribal oder Freestyle-Kunst. Wer hatte hier das Händchen dafür?

Das war vor meiner Zeit und so kann ich das leider gar nicht genau sagen. Allerdings glaube ich einmal gehört zu haben, dass dies unser Grafiker (ebenfalls ehemaliges Mitglied bei Atanatos) verzapft hat. Sehr fähiger Mann muss ich persönlich zugeben.

Beim Bandnamen habt Ihr Euch in der hinduistischen Kosmologie inspirieren lassen – dem Zeitalter von Verfall und Verderben, dem Zeitalter des Niedergangs, geprägt von Hass, Gier, Verderben, Leid und Krieg. Eure Art unser aktuelles Weltgeschehen zu spiegeln oder beschäftigt sich in Eurer Band jemand tiefer mit solchen spirituellen, (religiösen?) Themen?

Genau die von dir genannten Themen sind zwar Inhalt in unseren Texten, aller lege ich nicht 100% Wert auf dieses Konzept. Der Bandname wurde vor meiner Zeit von unserem ehemaligen Gitarristen Enrico vergeben. Dieser hatte sich mit diesem Thema intensiver befasst. Ich selbst finde den Namen sehr gut gewählt, weil er meiner Meinung nach zumindest Interesse weckt was dahinter steckt.

Wie genau ist der CD-Titel „Slaves to the subliminal“ zu verstehen? Woran macht Ihr diese Abhängigkeit, diese Versklavung fest?

„Slaves to the subliminal“ bedeutet soviel wie ‚das Zerprengen der Ketten‘: Raus aus dem verf….ten System und selber seinen Arsch mal drehen und sein Leben selbst in die Hand nehmen.

Im CD Booklet sind keinerlei Credits zu finden: Musik & Texte volldemokratisch von der gesamten Band oder von wem stammt welcher Input? Wie wachsen neue Songs bei Euch?

Die Musik kommt fast auschliesslich von Eik, zwar in Zusammenarbeit mit allen anderen aber die Grundideen hat definitiv er! Ja und ich als Sänger gebe dann halt auf textlicher Ebene auch noch meinen Senf dazu, hehe…

Auf Eurer MySpace-Seite stehen schon einige Live Dates für die nächste Zeit – soweit ich sehe viel in Eurem, erweiterten, lokalen Umfeld. Läuft da das meiste über Eigeninitiative? Werdet Ihr aktiv von Veranstalter-Seite angesprochen oder arbeitet Ihr mit Booking-Agenturen zusammen?

Es läuft wie überall zwar viel über Eigeninitiative, allerdings ist eine Entwicklung zu erkennen, wo uns immer mehr Veranstalter auch von sich aus kontaktieren. Viele haben sich schon von uns live ein Bild machen können und da wir meist bewiesen haben auch mit den großen Bands auf der Bühne locker mithalten zu können, war die ein oder andere Bookinganfrage quasi ein Selbstläufer und so kamen auch Gigs auf den großen Bühnen zustande.

Wäre bei eventuellen Angeboten eine Mini-Tour für Euch potentiell durchführbar? Oder beschränkt Ihr Euch auf Grund Job & Co. auf Gigs am Wochenende?

Prinzipiell hätten wir da natürlich nichts dagegen – es gab ja sogar schon einmal diese Anfrage. Bis jetzt konnten und wollten wir das noch nicht realisieren, aber wer weis was die Zukunft bringt. Privat geht immer vor Katastrophe, aber wir werden abwägen ob das ein oder andere Angebot sich vielleicht doch realisieren lässt.

Gibt es neben den angesprochenen Live-Aktivitäten noch andere Schwerpunkte, die für Euch/ Kali-Yuga in den kommenden Monaten besonders wichtig sind?

Songs schreiben und am nächsten Album arbeiten. Ansonsten noch viel Bier trinken.

Eine Frage zu einer anderen Band: m.E. sind einige Eurer Riffs stark von früheren Amon Amarth beeinflusst. Wie siehst Du die Entwicklung der Band und das Standing, dass sie sich mittlerweile erarbeitet haben?

Ich höre Amon Amarth, aber die Band ist mir persönlich absolut Wurst. Wir hören immer wieder dass einige Songs wie Amon Amarth oder gar wie neue Kataklysm klingen, aber das ist nicht so gewollt sondern eher Zufall. Ich kann gar nicht genau sagen ob überhaupt jemand von uns gern Amon Amarth hört. Aber einen Spass aus diesem Vergleich hatten wir uns schonmal erlaubt. Wir hatten einmal in unser Programm einen Coversongs der Jungs eingebaut, aber natürlich waren unsere eigenen Werke die Besseren haha…

Eine persönliche Frage an Dich zum Schluss: wie kommt man zu dem Spitzname Grützer? Zu viel Grütze erzählt? Gegessen?

Mit dem ‚zu viel Grütze‘ erzählt hast du den Daumen eigentlich schon drauf. Naja, man war jung, dumm und brauchte das Geld haha… Nein im Ernst jetzt – den Namen habe ich wahrlich meinen früheren kaum zu toppenden Alkoholexzessen zu verdanken. Naja und was man hat, das hat man eben. Prost!

www.myspace.com/kaliyugametal
http://www.metalclub-reichenbach.de
www.guc-area.de

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