Hirax „Assassins Of War“ 5/6

Selfmadegod Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 21:24
Songs: 5

Was haben King Diamond, Thorsten „Toto” Bergmann, Gerrit P. Mutz und Katon W. De Pena gemeinsam? Ganz einfach: Die hier aufgezählten Herren verfügen über Gesangsorgane, die man entweder abgöttisch liebt oder abgrundtief hasst. Dazwischen gibt’s eigentlich nix. Der mit seiner Band HIRAX seit den frühen Achtzigern aktive Katon ist mit einer schneidenden Sirenenstimme gesegnet, die Thrash-Klassiker wie „Bombs Of Death“ erst zu dem machten, was sie sind. Nun meldet sich der sympathische Szene-Idealist mit einem Fünf-Song-Minialbum zurück. Ein derartiges Format weckt natürlich gleich Erinnerungen an Werke wie „Sentence Of Death“ oder „In The Sign Of Evil“. Das kultig-trashige Cover Artwork tut ein Übriges, um diesen ersten Eindruck zu verstärken. Rotiert „Assassins Of War“ aber erst mal im CD-Player, dann entsteht ein ganz anderes Bild: HIRAX haben ihren Stil nicht groß verändert. Katon und seine Truppe setzen den Stil der letzten Full Length-Attacke „The New Age Of Terror“ konsequent fort. Es gibt fetten Ami-Thrash, der wie eine Mischung aus Bay Area- und New York-Style, ergänzt um ein paar Old School-Hardcore-Elemente, klingt. HIRAX-Nichtkenner müssen sich an dieser Stelle eine knallige Mischung aus Exodus, Nuclear Assault und D.R.I., gekrönt von der bereits erwähnten Schneidbrennerstimme, vorstellen. Man muß allerdings dazusagen, dass sich die Vocals diesmal in relativ „normalen“ Regionen bewegen und richtig extremes Gequietsche völlig fehlt.

Im Vergleich zur letzten Scheibe fällt zunächst der stark verbesserte Sound auf. „The New Age Of Terror“ hatte ja schon eine ganz brauchbare Produktion, aber „Assassins Of War“ schiebt sie ganz locker ins Abseits. Und mit den dünnwandigen Sound-Rumpeleien aus den Achtzigern hat die fette Produktion von „Assassins Of War“ gar nix mehr zu tun. Druckvoll und transparent, aber trotzdem Old School, so könnte man das Klanggewand dieser MCD beschreiben. Thrasher, denen die letzte Exodus-Scheibe etwas zu modern produziert war, sollten dringend mal in dieses Teil hier reinhören!!

Da nur fünf Songs am Start sind, kann ich ja auf jeden einzelnen kurz eingehen:

„Lucifer’s Infierno“
Massives Doublebass-Sperrfeuer und das urtypische HIRAX-ThrashCore-Riffing bilden die Basis für diesen großartigen Eröffnungsschlag.

„Summon The Death Dealers“
Klassisches, galoppierendes Heavy-Riffing und einprägsame (weil extrem simple) Hookline. Wirkt zunächst ziemlich unspektakulär, wächst aber mit jedem Durchlauf.

„City Of The Dead“
Ein fetter Thrasher mit starken Slayer-Einflüssen. Ziemlich unoriginell und vorhersehbar, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) sehr geil. Dürfte live ziemlich abgehen.

„Invasion“
Fieses, schleifendes Intermezzo. Dieser kurze Song dient als Überleitung zum Titeltrack und Rausschmeißer. Als eigenständiges Stück eher mittelprächtig, als Vorspiel zum finalen Genickschuß aber sehr cool.

„Assassins Of War“
Der beste Track kommt zum Schluß. „Assassins Of War“ ist der eingängigste Song auf dieser Scheibe und lädt schon beim ersten Hören zum Mitsingen und Mitbangen ein.

Thrasher der alten Schule brauchen „Assassins Of War“ auf jeden Fall, aber auch Freunde moderner Dresch-Klänge sollten mal in diese Scheiblette reinhören. Nicht etwa, weil HIRAX modern klängen, sondern damit die Neo-Groove-Mosh-Fraktion endlich kapiert, wie RICHTIGER Thrash zu klingen hat…

www.hirax.org
http://www.blackdevilrecords.com/hirax_mp3s.htm

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