Napalm Records
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 42:17
Songs: 9
Der 2009er Vorgänger “Cold” ließ mich Hellsaw auf der Liste der empfehlenswerten Black Metal-Bands notieren. Mit Genre-typischen Mitteln – aber mit eigener Note und Wiedererkennungseffekt – sorgten die Österreicher für wohlige Frost-Schauer. Speziell mein Favorit – der deutschsprachige Sieben-Minuten-Klumpen “Der Harzwald” – peitschte immer und immer wieder aus den Boxen. Das war auch die ideale Spielwiese für die kranken, schauerlich-bösartigen Vocals von Aries. Der Kerl spuckt und presst wirklich Gift und Galle aus sich heraus. Ich glaube, sollte Jagger (Disbelief) je Black Metal machen, wird er so ähnlich klingen. Auch auf “Trist” zieht Aries (böse-)stimmlich wieder alle Register, stösst jedoch bei den clean-gesprochenen Variationen (“Doom pervades my nightmares”) an seine Grenzen. Musikalisch lassen es die Österreicher meist klirren – nicht nur bezogen auf die Atmosphäre (hallig, trocken, kalt), auch wenn sie das Tempo anziehen, nehmen sie es mit jedem Eissturm auf. Mit der geballten schwarzen Erfahrung einer Dekade belassen es Hellsaw jedoch nicht nur beim Hetzjagd-Programm, sondern sie variieren die Geschwindigkeit. “Forerunner of the apocalypse” z.B. offeriert stampfend-mitreißendes Midtempo, “Devil is calling my name” schleppt sich förmlich in die CD, bevor es explodiert. Außerdem verankern sie Details in ihrer Musik, die in Erinnerung bleiben: der gregorianisch anmutende Einstieg in “Death bells” oder auch die flirrend in Background platzierend Gitarrenleads in “Sorrow is horror”. “Trist” macht seinem Namen insgesamt glücklicherweise keine Ehre, sondern präsentiert sich als gutes, Black Metal-Album, dass wie ein reifer Wein von Hören zu Hören mehr von seiner Wirkung entfaltet. In einer Einzeltrack-Betrachtung würde “Sorrow is horror” ohne Zweifel von mir die Höchstnote bekommen! Klasse Stück!
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