Graveyard Dirt “For grace or damnation” 4/6

Ashen Productions
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 61:59
Songs: 8

Überraschung 1: Graveyard Dirt waren mir zwar nicht vertraut, aber als Doomster aus Ireland durchaus geläufig. Umso größer war mein Erstaunen, dass “For grace or damnation” tatsächlich das Debüt-Album der Band ist, obwohl die Bandgründung bis in die Mitte der Neunziger Jahre zurück geht. Aber außer dem ’96er Demo “Of romance and fire” und der nach läääääängerer Pause veröffentlichten EP “Shadows of old ghosts” 2007 haben die Jungs von der grünen Insel keine weiteren offiziellen Tondokumente vorzuweisen. Überraschung 2: “For grace or damnation” wird via Ashen Productions gestreut. Das österreichische Label habe ich bisher eher mit (ruppigen) Black Metal Releases assoziert (u.a. Zerstörer, Stormnatt, Vinterthron, Ewig Frost), so dass Graveyard Dirt mit ihren gefühlvollen und schwermütigen Death/Doom-Epen im Label-Rooster echt herausstechen. Für die acht Stücke der fünf Herren solltet Ihr Euch Zeit mitbringen, denn unter einer Stunde lassen sie Euch nicht gehen. Mit vollem, organischem Sound und in langsame Fahrt gebracht von kraftvollen Drums, hören sich Graveyard Dirt an wie etwas verstockte Paradise Lost in ihrer Frühphase oder Gorefest in schwerfällig. Letzeres verschuldet Vocalist Paul, der mit seiner abgründigen, depressiven Stimme stark an die Holländer erinnert und damit auch sehr oft im Mittelpunkt steht. Daneben bedient sich Paul aber auch geflüsterten Vocal-Passagen als Kontrast. Wenn auch nicht immer im Vordergrund, so arbeiten auch die Sechssaiter stark mit, den gedehnten Stücken Tiefe zu geben oder mit feiner Bünde-Massage auch mal in den Fokus drängen. Auf die CD muss man sich einlassen, denn beim flüchtig reinschnuppern wirkt die Musik der Iren nicht. “For grace or damnation” – wenn es mal nicht schnell gehen muss…

www.myspace.de/graveyarddirt

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