Gates of Dawn „Into The White Light“ 4/6

United Powerfields
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 50:31
Songs: 11

Gothic Metal ist unter vielen Metallern ja eh als minderwertig verschrien und würde man diesen das Gates of Dawn Debütalbum „Into the white light“ vorspielen so kann es eigentlich nur eine denkbare Reaktion geben: wie schwul! Wo andere Bands dieser Stilrichtung in der Regel mit einem Sänger aufwarten, der dank warmer und dunkler Stimme für feuchte Schlüpfer bei der weiblichen Hörerschaft sorgt, haben die Hanauer einen Sänger der ungewöhnlich hoch singt. Kein Wunder, ist dieser doch sonst bei einem Wave Act namens CryptCha aktiv. Genauso wie man sich das jetzt vorstellt klingt er auch hier. Das ist im ersten Moment zwar gewöhnungsbedüftig, aber passt dann schliesslich doch wie die Faust aufs Auge. Durch diesen Schachzug gewinnen Gates of Dawn nämlich gehörig an Eigenständigkeit in einem in den letzten Jahren doch ziemlich ausgelutschten und langweiligem Genre. Gepaart mit der hörbaren Spielfreude der Band ergibt sich ein hörenswertes Gothic Metal Album. Die erste Hälfte von „Into the white light“ gefällt mir folglich verdammt gut. Der Opener „The Fugitive“ besitzt eine herrliche Dramatik und ganz unwillkürlich beginnt man mit den Füssen zu wippen und dem Kopf zu nicken, wenn nicht sogar mitzusingen… Als zweites folgt für mich der „Hit“ des Albums, nämlich „Via Dolorosa“. Ein ganz grosser Song und potentieller Tanzflächenfüller (und vergesst das Sample auf der Homepage, der Sound ist einfach viel zu dünn!). Und so geht es mit einer Hand voll guter bis sehr guter Songs weiter, während derer man immer noch das Tanzbein schwingen möchte. Vor allem auch die Rhytmus Fraktion leistet bis hierhin gute Arbeit. Dann aber gibt es mit dem weinerlichen „Yearning for Life“ einen Stimmungsdämpfer. Danach geht es zwar mit ordentlichen Songs weiter, aber diese können nicht mehr so rundum wie in der ersten Hälfte überzeugen. Zwar gibt es den ein oder anderen guten Part, aber ganz offen gesagt macht sich dann doch etwas, wenn auch gepflegte, Langeweile breit. Fazit: eine grandiose erste Halbzeit, welche in ihrer Frische an Moonspells „Irrelegious“ Klassiker erinnert und eine zweite in der das bereits Geleistete souverän aber unspektakulär zu Ende gebracht wird. Halbe Punkte gibt es ja nicht, also runde ich auf und finde das Album gut!
www.gates-of-dawn.de

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