Fi5th reasOn „wITHIN oR wITHOUT“ 5/6

Scarlet Music
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0

Zur Abwechslung gibt sich hier die schwedische Metal-Szene mal wieder ein Stelldichein. Hauptinitiator dieses Mal: Simon Johansson, der früher bei Abstrakt Algebra die Klampfe zupfte. Um sich gescharrt hat er den Tad Morose-Sänger Kristian Andren, mit Marco Nicosia und Martin Marteen die Gitarrenfront von Hexenhaus und einen Herren namens Martin Larsson an den Schlagstöcken, von dem ich nicht weiß, was er bisher so getrieben hat. Was soll dabei herauskommen, fragt man sich, und es ist in der Tat ein ziemlich abstruses Werk geworden, das von der Plattenfirma auch vollmundig das Prädikat Psychotic Metal erhält. Die Platte beginnt mit Nighttime Whishes etwas schleppend und kann mich aufgrund der hervorragenden Gitarrenarbeit und den vielen netten Ideen sofort überzeugen. Insbesondere die Soli und die harten abgehackten Gitarrenläufe in bester Hexenhaus-Tradition bringen mich zum Jubeln. Das nächste Lied (Within) ist dann etwas knalliger. Richtig „hart“ wird’s dann allerdings beim nächsten Song River of Lust, wo in üblicher Industrial-Manier ein fieser Gitarrenlauf durchgeprügelt wird, der immer wieder von kurzen melodischen und doch irgendwie schrägen Passagen unterbrochen wird. Ich mag sowas ja… Das folgende Days Undone beginnt etwas ruhiger, gemahnt eher an Tad Morose, bevor’s wieder schräg wird, hat erstaunlich rockige Riffs und wundervolle Hexenhaus-Melodien. Whore verlangt dem Hörer dann wieder ungefähr so viel ab wie Thought Industry zu besten Zeiten. Da wird alles zusammengemischt, was an Riffs und Melodien gerade zur Verfügung stand, einmal durchgequirlt und einem ins Gesicht gebatscht. Mich begeistert’s, aber für den gemeinen Hit-Konsumenten ist das bestimmt viel zu harter Tobak. Mit Only Angels Know folgt dann so etwas in der Art einer Ballade, schön traurig und nur bei Dunkelheit genie?bar, wo sich v.a. das Tad Morose-Kratz-Kehlchen endlich ausleben kann (der Junge kann nicht wirklich hoch singen, also erschreckt nicht, bloß weil da’n Power Metall-Kerl krakelt). Schräge Passagen konnte man sich natürlich auch hier nicht verkneifen, und das gibt dem Lied zusätzlich einen etwas unwirklichen Charakter. Die letzten beiden Songs bratzen dann wieder ordentlich durch, so dass man nach der Platte erst mal etwas leichtere Kost benötigt, um sich zu sortieren. Die vielen Hexenhaus-Klänge sind sicherlich auch ein Produkt der glasklaren Produktion von Gro?meister Mike Wead selbst, und wenn ihr auf eine ausgewogene Mischung aus schräg, melodisch, weich und hart abfahrt (der Bandname spricht in der Hinsicht Bände), müsst ihr das Teil einfach mal anchecken, und zwar mindestens fünf Mal!

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