Exciter „Thrash Speed Burn“ 4/6

Massacre Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 45:44
Songs: 10

EXCITER haben sich Zeit gelassen- verdammt viel Zeit sogar. „Blood Of Tyrants“, der letzte reguläre Longplayer des Speed-Metal-Miterfinder, ist im Jahr 2000 erschienen, danach gab es leider ein heilloses Besetzungschaos, welches die Band mehr als nur ein kleinwenig aus der Bahn warf. Frontsirene Jacques Belanger stieg mehrmals aus und wieder ein, um sich dann endgültig und auf Nimmerwiedersehen von der Ahorn-Truppe zu verabschieden. Der Ersatzmann heißt Kenny Winter und füllt die Lücke, die Jacques hinterlassen hat, ganz gut aus. Kenny verfügt über eine sehr ähnlich gelagerte Stimme und wird live sicher in der Lage sein, die alten Knaller zu singen.
Die zehn Songs auf „Thrash Speed Burn“ decken, wie bei EXCITER üblich, das volle Spektrum des klassischen Metals ab. Vom schnellen Nackenbrecher, über die stampfende Midtempo-Hymne, bis zur schleifenden Planierraupe ist alles vorhanden.
Die Band legt gleich mordsmäßig los und haut mit „Massacre Mountain“ einen fetten Energieball raus. Kein Instant-Klassiker, aber `ne saubere Abreibung. Weiter geht’s mit dem Titelsong. Der Refrain von „Thrash Speed Burn“ fetzt zwar ganz gut, aber derlei Stoff hat man von EXCITER schon in deutlich besserer Ausführung zu hören gekriegt. Das im Promo-Text gepriesene „In Mortal Fear“ ist auch ganz nett, aber eigentlich nix besonderes.
Am besten gefallen mir das langsam walzende „Crucifixion“, das pfeilschnelle „Demon’s Gate“, und der supereingängige Rausschmeißer „Rot The Devil King“.
Die ganz große Erleuchtung bleibt leider bis zum Schluß aus, ein zweites „Heavy Metal Maniac“, „Violence And Force“ oder „Brutal Warning“ ist diesmal nicht mit an Bord. Das Hauptproblem sind wohl die Refrains, die schlicht und ergreifend nicht so genial gestrickt sind wie bei den großen Klassikern der Band.

Der Sound ist ein bisschen verwaschen und dumpf, aber das war bei EXCITER schon immer so und gehört wohl einfach dazu. Eine blitzsaubere Hochglanzproduktion würde wahrscheinlich gar nicht zu dem simplen Geschrote des Quartzetts passen.
Insgesamt ist „Thrash Speed Burn“ ein gutes Album, welches man sich als alter EXCITER-Maniac nicht schönreden muß, allerdings hat die Band um Griffbrettquäler John Ricci schon deutlich spannendere und spritzigere Scheiben veröffentlicht. Wer also nicht total auf diese Band schwört, braucht „Thrash Speed Burn“ nicht unbedingt.
Neueinsteiger besorgen sich also erst einmal die Werkschau „New Testament“ oder gleich die alten Originalalben.

http://www.hemidata.se/exciter/

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