Eradicate „Relentless“ 4/6

Twilight Vertrieb
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 42:53
Songs: 10

Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Complete Eradication“ (V.ö.2004) melden sich die deutschen Deather von Eradicate (nicht die gleichnamige franz. Industrialcombo) mit dem aktuellen „Relentless“ zurück. Nach sirenenartigen Gitarren setzt der Opener schwer ein. Eradicate lassen den Hörer an alte Bekannte denken. Grunzer Thedes Vocals scheinen von Mr. Corpsegrinder Fisher (z. B. bei „Self-Disfigurement“, ca. 2:35-2:44 Min.) inspiriert worden zu sein und überzeugen. Auch ansonsten sind generell etwaige Ähnlichkeiten zu Cannibal Corpse nicht zu überhören. „Chamber of Torture“ oder anfangs „Suicide“ hätten tatsächlich von einem der vorangegangenen Corpse Alben stammen können. Doch sollen sozusagen auch die Ungleichheiten berücksichtigt werden. Die markanten Gitarrenleads, wie bspw. bei „Buried to Suffocate“ (von ca. 2:25-3:09 Min.), finden sich wiederholt im Sound der Band und bekunden Eigenständigkeit. Und auch der Sound an sich unterscheidet sich von den Wahlflorindianern. Es ist ausgesprochen schwierig für eine Band, die stilistisch nun einmal Cannibal Corpse als Einfluss hat, nicht in die Falle zu tappen, zu viele Parallelen zu schaffen. Schade, dass Eradicate „Prügel“ für „Relentless“ einstecken mussten, teilweise auch zu völlig Unrecht, denn der unzutreffende, vielzitierte SFU und Bolt Thrower Vergleich zum Vorgängeralbum, sowie die Stilbezeichnung technischer DM sind vermutlich eher auf dem Mist eines mehr oder weniger talentierten PR-Managers gewachsen. Dabei ist das Ärgerliche, dass Thede (Vocals), Felix (Gitarre), Emil (Drums) und Norman (Bass) versierte Musiker mit nicht weniger guten Songs sind. Andererseits muss man feststellen das Eradicate nicht innovativ sind. Wer dies als höchstes Kriterium für eine Band ansieht, der kann sich „Relentless“ getrost klemmen. Hörer, die jedoch gut gespielten DM mit zugegeben nicht zu überhörenden Kannibaleneinflüssen favorisieren, können völlig risikolos zugreifen. Das klingt alles fast ein wenig zu negativ, noch einmal Eradicate haben mit „Relentless“ ein gutes Album vorgelegt!

Wenn Eradicate zukünftig zusätzlich ihre Eigenständigkeit verstärken, dürften sie zahlreiche Kritiker überzeugen. Der Fall liegt ähnlich, wie bei Debauchery, die vielerorts lange als deutsche SFU galten.

www.eradicate-deathmetal.de
http://www.myspace.com/eradicategermany

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