Entrails „Tales from the morgue“ 5/6

F.D.A. Rekotz
Bewertung: 5/6 -> mächtig
Spielzeit: 44:24
Songs: 11

Es ist schon lustig wie viele obskure Lärmkommandos in Schweden aus ihren Gruften und Kellerlöchern krabbeln, um Old School-Enthusiasten mit nostalgischen Klängen zu erfreuen. Manche davon (wie dieses Beispiel hier) haben so eine schräge Geschichte, dass sie fast schon wie konstruiert wirkt, um in den immer noch ungehaltenen Old-School-Schweden-Boom zu passen, zu mal selbst Insider bei dem Namen erst mal grübeln müssen: Keine nennenswerten Veröffentlichungen Anfang der Neunziger, nicht mal Ekeroth erwähnt sie in seiner Bibel, was wohl schon etwas heißen muss. Aber konzentrieren wir uns an der Stelle  auf die Fakten der CD und die sind – zumindest für mich – überzeugend: deftiger Schweden -Tod mit Riffs, die gut reinlaufen und dabei mal Dismember (mehr), mal Evocation (weniger) zitieren und dabei aber nicht nur stumpf x-mal kopiert klingen. Ungestüm ist die Grundatmosphäre, mit der Entrails arbeiten („Blood red“ & „Entrails“ & „Stormy death“). Davon abweichend ist in Ansätzen auch die Melodik der frühen, zweiten Schweden-Welle hörbar („Voices“) oder auch düstere, morbide Klänge („The morgue“). Passend zu letzterem gibt es auch schon mal Glockenläuten, Windrauschen und Wolfsgeheul als Intro („Evil obsession“). Ein bisschen aus dem Rahmen fällt noch „Triumph of the sinners“, erinnert er doch fast schon an Hellhammer/Frost, nur die typischen „Uuuhs“ fehlen… Für Mix und Mastering konnte Swanö himself gewonnen werden und ich glaube, der hat die Regler an der ein oder anderen Stelle bewusst bis ans (brummige) Limit gezogen, um den Sound an die Neunziger zu authentisieren. „Tales from the morgue“ wütend schwungvoll und mit Charme und spätestens jetzt sollte die Zielgruppe nach einer Hörprobe suchen.

http://www.myspace.com/entrailsreborn

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