Ensiferum Interview

Ensiferum sind mit ihrem selbstbetitelten Debut wie eine Bombe eingeschlagen. Eine Mischung aus der Aggressivität von Finntroll und der Melodie von Falconer zusammen mit vielen Folk Elementen ergibt einen hochexplosiven Mix, der sich dann ja Ensiferum genannt hat. Was die Finnen von Bathory, Büchern und deutscher Volksmusik halten könnt ihr jetzt nachlesen. Ausserdem eine spektakuläre Enthüllung über die Bestückung finnischer und schwedischer Männer.

Hi, könntet iht zuerst bitte mal eure Gesichte bis zu eurer CD Revue passieren lassen?
Markus: Okay, Ensiferum wurden 1995 gegründet. Ursprünglich gab es drei Mitglieder : Kimmo Miettinen, Sauli Savolainen und mich selber. 1996 kam Jari Mäenpää in die Band und im selben Jahr hatten wir mit „Old Man“ unseren ersten Live Auftritt.1997 machten wir unser erstes demo und 1998 kam die Zeit der Veränderungen in der Band. Kimmo Miettinen und Sauli Savolainen verliessen die Band und wurden durch Oliver Fokin am Schlagzeug und Jukka.-Pekka Miettinen (Kimmos jüngeren Bruder) am Bass ersetzt. Mit diesem Line Up nahmen wir 1999 unser zweites und drittes Demo auf, wobei das dritte demo uns einen Plattendeal mit Spikefarm Records einbrachte.

Wie würdet ihr euren Stil selbst und was sind die wichtigsten Merkmale davon??
Jari: Es ist sehr melodisch, aber wir machen die Songs trotzdem sehr heavy. IT HAS TO KICK ASS! Die Musik beinhaltet Kreischgesang, schnelles drumming und heftige Gitarren, welche die Aggressivität ausleben. Und dann gibt es akustische Einlagen, Cleanen Gesang und Keyboards, welche verschiedene Stimmungen vermitteln und die Sache ganz gut ausbalancieren. Es ist also wundervoll und heftig. Wir nennen es gerne Heroic Folk Metal.

Wo habt ihr euer Debut aufgenommen und was könnt ihr zu den Aufnahmen generell erzählen?
Jari: Wir haben in Savonlinna in den Sundi Coop Studios aufgenommen zusammen mit Tuomo Valtonen. Am ersten Tag bauten wir das Drumste auf und Trollhorn und Oliver haben etwas am Schlagzeug gejammt. Wir haben viel Mario Kart in der Freizeit gespielt, viel Mikrowellenfrass gegessen und viel Scheiße mit Tuoma gelabert. Wir hatten ein paar Kämpfchen und haben unseren Kopf manchmal etwas verloren, dann wieder mal etwas Scheisse mit Tuoma gelabert und den letzten Tag verschwendet…natürlich. Es war zwar viel harte Arbeit, aber auch viel Spass.

Wo seht ihr selbst die Stärken des Albums?
Jari: And also the music is unique, cause´ it has so many different influences. Jeder Song ist ein Hit. Obwohl manche Kritiker gesagt haben, daß es etwas schlechtes sei. Die können uns mal am Arsch lecken. Die Songs wurden mit viel Herz komponiert und mit viel professionellem Können aufgenommen. Die Sound Qualität ist wahnsinn. Denkt also drann, dass Ding laut aufzudrehen.

Könntet ihr bitte ei, zwei Sätze zu den Songs auf eurem Debut sagen?
Markus: INTRO: Das ist ein Akustikstück und ist sehr von Folk Musik inspiriert. Es ist ein grossartiger Anfang. Man muß noch sagen, daß viel Kantele darin gespielt wurde. Kantele ist wirklich ein geniales Instrument mußt du wissen.
HERO IN A DREAM: Das ist sehr frählich und geht voll nach vorne los. Es gleicht das Intro ziemlich gut aus.
TOKEN OF TIME: Dieser Song ist mehr Folk orientiert. Wenn man darüber nachdenkt, ist es wohl der folkigste Song auf dem ganzen Album. Es ist ein Midtempo Stück und es gibt viele akustische Instrumente darin zu hören.
GUARDIANS OF FATE: Ein ziemlich schnelles Stück im traditionellen Heroic Power Metal Stil. Ich denke, dass dieser Stil in diesem Song wirklich funktioniert. Es gibt dem Somg die Energie und den Drive den er benötigt.
OLD MAN: Das ist der einzigste Song auf dem Album von unserem ersten Demo. Ich finde es gut, dass der Stil dieses alten Songs in die generelle Stimmung des Albums passt. Ausserdem bin ich glücklich, dass es einer meiner ersten Songs auf die CD geschafft hat und dass unsere Fans das Stück so hören können, wie es gedacht war. Passt mal auf den leichten Touch der Kantele!
LITTLE DREAMER: Ein nettes Midtempo Stück. Thematisch wird hier die Geschichte von “Old Man” weitererzählt und es gibt wieder etwas Kantele zu hören.
ABANDONED: Hier werden zwei verschiedene Stile kombiniert : schneller Metal und eine schöne “pussyballad”. Sie arbeiten aber sehr gut zusammen. Es ist ein langatmiger Song, der ein „Rock Mountain“ Gitarren Solo beinhaltet, der dem Stück das Sahnehäupchen verpasst.
WINDRIDER: Schnell und lang. Ein sehr treibender Song, wobei die Bridge etwas von einem Western Stil hat.
TREACHEROUS GODS: Ein überschwenglich heroischer Song. Dieses Heldentum in dem Song bläst einfach alles weg.
ETERNAL WAIT: Ein sehr melodische “Waltzerballade”, welcher sogar die ältesten Frauen zum Heulen bringt.
BATTLE SONG: Ein aggressiver und schneller Schlachtensong, der einen grossartigen Refrain hat. Hier jetzt mal ein kleines Quiz für alles Fans. In diesem Stück gibt es den schnellsten Part des ganzen Albums. Wer kann ihn rausfinden?
GOBLINS‘ DANCE: Ursprünglich sollte dieser Song Teil eines Sideprojects sein, das aber nie verwirklicht wurde. Also machten wir dieses Stück zu einem Bonustrack. Der Stil des Stücks ist etwas anders als der Rest der Scheibe mit Ausnahme der Goblin Chorus Teile.

Wie erklärt ihr euch, daß es im Moment so viele Bands gibt, die stark im Folk verwurzelt sind, wie z.B. Falconer, Finntroll, Moonsorrow oder euch selbst?

Jari: Es ist eine Verschwörung, die Leute aller mit einer Folk/Mittelalter Metal Gehirnwäsche zu unterziehen, damit wir MTV zerstören können und das Universum beherrschen.

Wie wichtig sind Bands wie Amorphis oder Bathory für diese Bewegung und was sagt ihr zu deren letzten Alben?

Jari: Amorphis waren einer der Hauptgründe, warum sich diese Band hier gegründet hatte. Aber außer ein paar neuen Songs, mag ich ihre neuen Alben nicht. Bathory hab’ ich immer nur ein klein wenig gehört und es hat mich und den Rest der Band nicht besonders beeinflusst. Aber ich habe gehört, daß es die Lieblingsband von Moonsorrow sein soll.

Glaubst du, daß es bei diesen neuen Bands genug Raum gibt, um sich weiterzuentwickeln? Wo liegt die Zukunft von Ensiferum?
Markus:Ja, wieso nicht. Außerdem sehe ich gar nichts.

Wo glaubst du sind die Hauptunterschiede zwischen euch und anderen Folk Metal Bands?
Jari: Wir sind Nervensägen, aber wir bekommen mehr Frauen ab…Ich verstehe es nicht.

Welche Stimmung wollt ihr mit eurer Musik vermitteln?
Jari :.Die Stimmung, daß du deine Faust in die Luft reckst und lauthals lossingst…und natürlich, daß du wie wild losmosht.

Was hat es mit euerm facepaint auf sich und werdet ihr auch live damit auftreten?
Jari : Wenn es uns nicht langweilig wird, werden wir es auch bei Shows tragen, aber ansonsten hat es keine Bedeutung. Es sieht nur cooler und gemeiner aus.

Bevorzugt ihr heroische Texte oder eher Fantasy Texte in euren Songs? Wie wichtig sind die Texte generell für euch?
Jari: Wenn die Texte gut zu dem Song passen, braucht man nicht unbedingt eine Geschichte oder eine Botschaft, obwohl es natürlich keien schlechte Sache ist. Es hilft einfach manchmal. Für mich müssen die Texte einfach gut im Songklingen und dabei ist es egal worum es sich dabei dreht. Ensiferum Texte sind meine eigenen Legenden und Geschichten, irgednwo aus meinem Kopf, also sind es wohl eher Fantasytexte. In einigen der Songs, z.B. „Abandoned“ oder „Eternal Wait“ handlen die Texte von meinen persönlichen Gefühlen, die normalerweise recht traurig sind. Du mußt wissen, daß ich die Texte immer nach dem Fertigstellen des Songs schreibe, da ich dann immer in der richtigen Stimmung dazu bin.

Welche Literatur beeinflusst euch und in welcher Art und Weise?
Jari: Ich lese überhaupt nicht und daher beziehe ich auch keine Inspiration aus Büchern.

Was ist eigenmtlich so besonders an nordischer Folk Musik, dass so viele Metal Bands ihre Inspiration daraus ziehen? Ich könnte mir z.B. keien deutsche Band vorstellen, die was mit deutscher Volksmusik verarbeitet.
Markus: Und was ist mit den ganzen Songs an den Bierfesten, die ihr immer habt. Benutz diese und schmeiss etwas Metal dazu. Das wäre großartig. Nein, nur ein Scherz. Ich kann die Frage nicht für die anderen Bands mitbeantworten, aber nordische Folk Musik ist einfach so wundervoll, dass man gar nicht nicht davon inspiriert sein kann.

Habt ihr irgendwelche Toupläne für dieses Jahr?
Markus: Nein.

Die letzten Worte gehören euch.
Markus: Hier ist ein Statistik die in Finnland gemacht wurde. Danach haben finnische Männer einen 1 cm kürzeren Schwanz als die schwedischen. Und noch was, in Helsinki können wir immer wieder Ville Vallo sehen. Neidisch?

Interview aus Eternity Magazin #21

www.ensiferum.com

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