Ein Gespräch über Kunst, Musik und den Teufel

Wir hatten die Gelegenheit uns mit dem Künstler und Musiker und mittlerweileMediensprecher der „Church of Satan“ , für den Deutschsprachigen Raum, Valentin Schwarz an einen Tisch zu setzten und uns mit ihm über seine Musik, seine Kunst und seine Philosophie zu unterhalten. Wir haben die Frage geklärt, wie er zu all diesen Aufgaben in seinem Leben gekommen ist und rausgefunden, dass auch seine Tage 24 Stunden haben und alles eine Sache der Organisation ist…

Du hast in den 90er mit Death Metal angefangen, erzähl mir etwas darüber oder besser gesagt – wie ist es dazu gekommen?

parazide-cover-bild-1In dieser Zeit war ich sehr vom Death-Metal-Sound angetan und spielte schon seit ich 13 Jahre alt war E-Gitarre. Also suchte ich mir Musiker und gründete in diesen Jahren meine ersten „Kellerbands“. Natürlich war das alles mehr schlecht als recht, hehe. Das Blatt wendete sich aber mit der Gründung von Parazide! Da fand ich echt gute Musiker und wir hatten eine sehr gute Zeit zusammen. Wir organisierten Konzerte und veröffentlichten 2004 unser erstes Studioalbum „Reborn“. Unser Höhepunkt war wohl als wir Supporting-Act von Mystic Circle waren und zusätzlich eine kleine Europatour starteten. Leider zerbrach, wie halt bei vielen Bands, der Traum und wir lösten uns ein paar Jahre später auf. Aber wenn ich zurück denke, hatte es ja auch seine guten Seiten, sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.

Du hattest aber auch noch andere Musikprojekte, oder?

Ja, ich habe aktuell einige Musikprojekte und die nennen sich unteranderem Dark Aeon oder Messe Noir. Aber eigentlich läuft meine ganze Musik unter dem Namen „dark-aeon-bild-2Valentin Schwarz“. Klingt vielleicht etwas irritierend, wenn man bedenkt, dass ich früher Death Metal machte und heute sind es Klänge im Dark Ambient. Aber wie ich schon vorher sagte, genau das kommt dabei raus, wenn man was Neues ausprobiert. Ich denke da immer an Hermann Hesse: „Wer geboren werden will, muss eine Welt zerstören.“

Selber bist Du ein Black-Metal-Anhänger, aber ich weiss auch, dass Du Musikvideos für Death Metal Bands gemacht hast, wie ist es dazu gekommen? Und wird es bald ein Black-Metal-Video von Dir geben?

Ich kenne viele Leute aus der Metal Szene und die wissen, dass ich auch Kunstfilme gedreht habe. Da lag es eigentlich nahe, dass mich die Bands bald mal anfragten und meinten ich solle doch ein Musikvideo für sie drehen… Natürlich im klassischem Valentin Schwarz Stil.Und Ja, meine Seele brennt für Black Metal! Aber die Frage ist einfach zu beantworten. Es spielt mir eigentlich keine Rolle für wen oder für welche Musikrichtung ich ein Video mache, wenn das Geld stimmt und mir die Philosophie dahinter gefällt, bin ich ziemlich offen. Natürlich würde ich gerne mal ein Black-Metal-Video machen, sei es von mir oder für eine Band. Ich denke die Zeit wird kommen.

Eigentlich bist du Künstler, aber auch Musiker, musstest Du dich irgendwann mal zwischen der Kunst oder der Musik entscheiden oder steht das überhaupt nicht zur Diskussion für Dich?

rigor-mortis-bild-3Nein, beides ist sehr gut vereint und gehört für mich zusammen. Ich versuche auch immer diverse Projekte musikalisch zu untermalen oder eben umgekehrt, wie zum Beispiel meine Musikvideos. Da entstand immer zuerst die Musik, dann das Visuelle. Meistens muss man nicht einmal so weit suchen, wenn ich zum Beispiel Male oder ein „Design“ kreiere, dann läuft immer Musik dazu.

Bist du dann durch die Musik zum Satanismus gekommen oder umgekehrt?

Eigentlich wenn man es genau nimmt durch die Musik und lustiger Weise in den 90er durch den „Black Metal“. Aber eigentlich war es mehr ein sogenanntes „Hinterfragen“. Ich konnte einfach nicht glauben, dass gewisse Musiker ihre Texte wirklich ernst nehmen. Der Teufel in realer Person? Satan als Widersacher von Gott, nicht wirklich oder? Bald begriff ich, dass es sich weitaus um mehr als nur blasphemische Texte handelt. Nach diesen Erkenntnissen vertiefte ich mich mehr und mehr in die satanische Literatur und stiess schon bald auf die satanische Bibel von Anton Szandor LaVey dem Gründer der Church of Satan. Dieses Buch traf meinen Nerv und es war um mich geschehen! (Lacht )

Wie bist Du zur Church of Satan gekommen?

Nachdem ich zur Kenntnis kam, dass ich Satanist bin, suchte ich nach weiteren wissenswerten Lektüren und Menschen, die diese vertreten und so stiess ich auf die Homepage der „Church of Satan“. Ich nahm mit ihnen Kontakt auf und es ergaben sich nach kurzer Zeit gute und tiefsinnige Gespräche. Irgendwann beschloss ich, mich der „Church of Satan“ anzuschliessen und ihre Philosophie mit meiner Mitgliedschaft zu vertreten.

Mittlerweile bist Du der Mediensprecher der Church of Satan im Deutschsprechenden Raum, erzähl mir wie es zu dieser wichtigen Rolle kam?

Das kam eigentlich ganz unverhofft. Da ich ja schon jahrelang Mitglied bin, kenne ich natürlich auch unseren hohen Priester „Peter H. Gilmore“. Durch das immer grösser werdende Interesse der Medien im deutschsprachigen Raum erachtete er es als gut, wenn ich dieses Amt als Agent übernehme. Ich will natürlich nicht leugnen, dass ich mich da sehr freute, da es doch ein gutes Verständnis und Auslebung der Philosophie mit sich bringen muss…

Was ist der Rabe, der von Dir in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgezogen wurde? Und welche Leute möchtest Du damit erreichen bzw. was ist die Idee oder Message des Raben?

Der „Rabe“ ist der offizielle Aussenposten der Church of Satan für den deutschsprechenden Raum und rabe-CoS-Bild-4eine Anlaufstelle für jeden, der mit uns in Kontakt treten möchte. Natürlich ist dabei ein Hintergedanke, dass wir die englischen Schriften, Essays und das allgemeine Gedankengut in Deutsch übersetzen, sowie die deutsche Sprache in den Vordergrund setzen. Uns ist auch aufgefallen, dass Medien, sowie deutschsprechende Interessenten, gerne mit einem deutschen Vertreter reden. Die USA (Ursprung der Church of Satan) ist dann doch nicht mehr so weit weg.  Es klingt zwar eigenartig, da unsere Philosophie keine Grenzen kennt, doch war dies die Erfahrung, die wir machten, seit der Rabe ins Leben gerufen wurde.

Also Du meinst trotz allem eine sprachliche Grenze….

Genau…

Hast Du noch Zeit neben dieser grossen Aufgabe für deine Kunst und die Musik?

Ja natürlich. Der Tag hat bei mir 24 Stunden (lacht). Zeit ist etwas, dass man sich nehmen muss! Egal was man tut oder für was man seine Zeit hergibt, wenn man etwas mit grosser Hingabe und Begeisterung tut, ist die Zeit plötzlich irrelevant. Ich habe dann immer das Gefühl, dass die Zeit sich meinem „ Tun“ anpasst.

Ich habe gehört, dass Du planst ein Solo bzw. Ein-Mann-Black Metal Projekt zu starten oder hast Du schon damit angefangen, wie sieht es aus?

selbstportrait-valentin-schwarz-bild-5Auch wenn mich nun einige der Leser hassen werden, so muss ich gestehen, dass ich ein grosser Anhänger der Musik von „Burzum“ bin und das ist genau die Idee dahinter. Ich mag sein Konzept und die Umsetzung seiner Musik. Natürlich kann ich seine Taten nicht gut heissen, aber das mit der Kirche, war schon eine schöne Sache – anzusehen als sie brannte, hehe… Aber zurück zum Thema: Ja meine Idee ist es eigentlich, wie du erwähnt hast, ein Ein-Mann-Black Metal Projekt zu starten. Damit möchte ich eigentlich meine Ideen und Songs, die ich habe und in den Jahren sammelte, endlich musikalisch umsetzen. Was daraus wird, werden wir sehen, wenn der erste Ton erklingt  und wie ich schon am Anfang erwähnte, war „Parazide“ auch nicht die schlechteste Idee, die ich hatte. Ich bin gespannt…

Vielen Dank für das anregende Gespräch und die interessanten Inputs und viel Erfolg mit dem neuen Projekt!

Danke Dir bis zum nächsten Gespräch :)

www.valentin-schwarz.ch

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