Driver „Sons Of thunder“ 3/6

Metal Heaven
Bewertung: 3/6
Spielzeit:
Songs: 12

Die Fakten zuerst: In den späten 80ern veröffentlichte Bob Rock mit drei Mitstreitern unter dem Namen M.A.R.S. eine Scheibe mit dem Namen “Project: Driver“, die neun rockige Metal Songs enthielt. Aus diesem Projekt entwickelte sich dann eine Band, die 1990 dann als Driver ein 5-Track-Demo veröffentlichten. Anschließend verschwand man in der Versenkung und Rob Rock machte sich v.a als Sänger von Chris Impellitteri einen Namen. Keine 20 Jahre später taucht Herr Rock nun mit neuen Mannen im Gepäck wieder auf. Allen voran den (ehemaligen?) Bruce Dickinson-Gitarristen Roy Z und den einstigen Jag Panzer und Tribe After Tribe-Drummer Reynold „Butch“ Carlsson nebst Aaron Samson, der schon mal für George Lynch in die dicken Saiten griff und Ed Roth (u.a Halford, Impellitteri). Neben den fünf Demo-Songs befinden sich inklusive Intro sieben neue Lieder auf der Scheibe. Nur das Intro und drei weitere Lieder sind auf der Promo-Version in voller Länger („for radio & clubs“…) enthalten. Ansonsten wird rezensentenfreundlich gleich nach dem Solo ausgeblendet (weil eh nix Neues mehr kommt?).
Die Musik: Das Intro geht unglaublich ab und gehört zu den besten Musikstücken, die ich in der letzten Zeit so gehört habe. Furios wilde Gitarren und eine Vielzahl lässiger Drumläufe, die mich sofort an Jag Panzers „Eyes Of The Night“ erinnern, lassen Großes erwarten. Mit „I’m A Warrior“ vom Demo geht’s dann auch erst einmal gut in die Vollen und locker-leicht nagelt einen ein schön verspieltes Brett an die Wand. Schon „Fly Away“ (ebenfalls vom Demo) fällt dann allerdings ein wenig ab, kommt aber noch ganz gefällig her. Aber wem die typischen Refrains von M.A.R.S. gefallen haben, der wird wohl auch dieses Stück mögen und ebenso das knackige „Hearts Of Fire“. Damit hat’s sich dann aber erst einmal mit dem alten Zeug. Mit „Sons Of Thunder“ folgt dann eine überraschend schnelle Rock-Nummer, wie sie auch auf der letzten Riot hätte stehen können. Dann wird man mit „Never Give Up“ etwas balladesker, wobei die geniale Gitarrenarbeit Roy Zs und Rocks Sangesleistung das Ganze zu einem echten Schmankerl machen. Warum man dann aber mit „Change Of Heart“ noch eine echte Herzschmerzballade ohne Höhen und Tiefen bringen muss, bleibt ein Rätsel. Weil man sein Pulver verschossen hat? Die folgenden Lieder erwecken jedenfalls diesen Eindruck und sind von dem immerhin leidlich abwechslungsreichen „Tears That I Cry“ abgesehen derart überflüssig, dass ich mich an dieser Stelle einfach weigere, weitere Worte darüber zu verlieren.
Fazit: Das Intro verspricht zu viel. Einzig „Sons Of Thunder“, „I’m A Warrior“ und „Never Give Up“ vermögen das Niveau zu halten. Das ist für die großen Namen, die sich unter diesem Banner versammeln, einfach deutlich zu wenig. Und verdammt schade, denn das Intro, ja also das Intro: Es ist wirklich großartig!

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