Dornenreich „Durch den Traum“

Prophecy Productions
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit:
Songs: 0

Nach wie vor flüstert, träumt, schwebt Eviga, entführt in unergründliche Gefilde und präsentiert Klänge die man kaum mehr zuordnen kann. Kein roter Faden lässt sich finden den man länger verfolgen könnte, alles geht über in eine melancholische, düstere Stimmung.
„Durch den Traum“ ist das nunmehr 5. Album von DORNENREICH und schließt zumindest musikalisch scheinbar geradewegs an sein Vorgängeralbum „Hexenwind“ an. Dennoch findet gleichzeitig irgendwo ein Rückgriff auf die ersten Werke statt. Wie sich in der Covergestaltung schon vermuten lässt. Rein musikalisch ließe sich die Reihenfolge der veröffentlichten Alben auch umdrehen und somit stände „Durch den Traum“ jetzt am Anfang.
Die trotzige Energie und der tiefe Hass wirken verflogen. Von Black Metal Einflüssen keine Spur mehr.
Dennoch scheinen die Empfindungen auf „Durch den Traum“ die Basis für Werke wie „Nicht um zu sterben“ (1997) gewesen zu sein.
Was ist anders:
Eviga (nun alleiniger Bestreiter bei Dornenreich) erzählt nicht einmal mehr, er spuckt. ächzt, seufzt, stöhnt und schreit Worte in eine Nacht die düsterer kaum sein kann. Fast schon viehisch, unmenschlich.
Plötzlich zerreißt ein Akkord wuchtig die Stille, hypnotisches, gleichmäßiges Getrommel setzt ein, dazu drängt sich dem Hörer Evigas energische Stimme ins Bewusstsein, manipuliert, stört, zieht unsichtbare Fäden…
Die Musik kratzt, ist wahrlich wahnhaft. Sie lässt sich schleppend Zeit, sie hat keinen Anfang, findet kein Ende. Akustische Schatten überfliegen das Gemüt, schenken ein kurzes trügerisches Aufleuchten. Die einzelnen Tracks greifen ineinander wie Zahnräder, fügen sich zusammen und passen.
Trotz all der Innovation und der vertonten Empfindungen sollte man sich jedoch darüber im klaren sein dass hier keine CD vorliegt die man sich mal eben so im vorbeigehen anhören könnte. Wie gesagt, die Klänge passen zu keinem eigenen Gedanken, die Worte ergeben keinen unmittelbaren Sinn und die übermittelte Stimmung schwankt einer Schizophrenie gleich zwischen wahnhaftem Aufbegehren und depressivem Unverständnis.
Geisteswahn und Paranoia. Witz und Ironie. Sie scheinen gemeinsam Hand in Hand einen Komplott gegen die Existenz geschmiedet zu haben…

Fazit: Zu hören sind auf der CD „Durch den Traum“ Klänge die keiner mehr versteht und die es nicht verdient haben durch eine Bewertung in irgendeine Grenze gepresst zu werden. Vielmehr muss wohl jeder für sich selbst entscheiden ob und in welcher Weise er sich diesem Album nähern möchte…
www.prophecy.cd
www.dornenreich.com
http://www.myspace.com/eerieemotionalmusic

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