Disinfect „Beinspender“ 4/6

Rest In Hell Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 25:32
Songs: 9

Jaja, sie haben immer Konjunktur, die Schwarzseher. So gibt es derer viele, die den deutschen Death Metal für tot erklären und neidisch nach Holland, Schweden oder Tschechien schielen, wo es ach so viele tolle Death Metal-Combos gibt. Nur vergessen diese Leute, daß auch in Deutschland sehr viele erstklassige Bands die Fahne hochalten, seien es Obscenity, Anasarca, Harmony Dies, Purgatory, Profanity und eine ganze Menge mehr. Dazu gesellen sich nun auch die Ludwigsburger Disinfect. Auf ihrem Debüt „Beinspender“, aufgenommen in den tschechischen Exponent Studios, hauen sie uns neun Songs feinsten Death Metals um die Ohren. Ganz offensichtlich sind sie von der amerikanischen Spielart des Todesbleis angehaucht, Vergleiche mit eben jenen Größen wie Mordbid Angel, Cannibal Corpse oder Suffocation kamen mir spontan in den Sinn.
Nach einem erfreulich kurzen Intro geht es gleich mit dem Titelsong in die Vollen, wenn auch diese Eruption nur sehr kurz ist. Überhaupt ist jeder Song knackig-kurz, wodurch sich eben wenig Wiederholungen einschleichen, das Album sich also nicht so schnell abnutzt. Allerdings ist die Kehrseite der Medaille, daß nach nicht mal einer halben Stunde Schluß mit Death Metal ist. Musikalisch gibt’s an Disinfect nichts auszusetzen, die Gitarren sägen herrlich, der Baß ist verdammt gut zu hören (und spielt einige Soliparts, die recht cool klingen) und das Schlagzeug klingt einfach nur fett. Dazu kommt mit Jochen ein Growler, der sein Handwerk versteht. Geschickt wird das Tempo variiert, auch mal in unerwarteten Momenten auf die Bremse getreten. Wenn „Beinspender“ nicht so verdammt kurz wäre, hätt’s glatt noch ’nen Punkt mehr bekommen, so bleibt unterm Strich ein saucooles, aber saukurzes Album.

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