Cryptic Tales „VII Dogmata of mercy“ 4/6

Crash Music
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 59:00
Songs: 7

Mit „VII Dogmata of mercy“ sendet ein Urgestein der polnischen Szene ein neues Rauchzeichen. Die Anfänge von Cryptic Tales reichen bis ins Jahr 1989 zurück. Den aktuellen Promofotos sieht man auch an, dass die Herren nicht mehr ganz taufrisch sind, auch wenn aus den Gründungstagen mit Piotr und Jaroslaw nur noch zwei Recken am Start sind. Danach gab es diverse Umbesetzungen, aber auch drei im Death/Doom-Underground beachtete Releases aus den Neunzigern („Anathema“, „Valley of the dolls“ und das wohl in Deutschland bekannteste Album „The tales“). Danach legte die Band eine siebenjährige Schaffenspause ein und meldet sich erst jetzt mit ihrem vierten Silberling zurück. Stilistisch steigen die Polen nun mehr in den Death/Black-Ring. Als grobe Orientierung sein hier Cradle of Filth minus charismatischem Sänger genannt. Epische Songs (im Schnitt ca. 8 Minuten lang) die zwischen gedrosselter Aggression, synthie-unterstützten Melodien, schnellen Black-Ausflügen und eingestreuten, ruhigen Passagen pendeln, werden von den heiseren, kratzigen Vocals Piotrs dominiert. Cradle schaut den Polen dabei mehr als nur einmal über die Schulter. Aber auf Grund der völlig unterschiedlichen Vocals und den epischer ausgelegten Stücken auf „VII Dogmata of mercy“ wäre der Vorwurf der puren Abkupferei nicht ganz fair. Keine Frage – die Mannen aus unserem Nachbarland verstehen ihr Handwerk: schmissige Arrangements, griffige Riffs, ins Ohr gehende Melodien (z.B. in „Towards modern darkness“) und der Sinn für musikalische Spannungsbögen (z.B. im Opener „Purgatory“) machen aus der CD ein unterhaltsames Stück Schwarzkittel-Tonkunst. Ob mit der Art Musik heutzutage jedoch noch viel zu gewinnen sein wird, bleibt abzuwarten. Mir gefällt es jedenfalls.
www.cryptictales.pl
http://www.myspace.com/cryptictalesband

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