Crimfall „The Writ of Sword“ 5/6

Spinefarm Records
Bewertung: 5/6 -> mächtig!
Spielzeit: 45:00
Songs: 9

Wenn auf einem Promo Zettel die Worte „epic“ und „folk“ auftauchen, gehen bei mir dieser Tage sofort die Alarmglocken an, wird der Markt doch momentan von Massen solcher Bands überspült. Die finnische Herkunft der Fünf und das Promofoto mit Fell-Klamottur a la ENSIFERUM sind ebenfalls Kriterien für die Rasterfahndung und einer Anklage wegen Ohrenbelästigung. Nach dem ersten akkustischen Verhör allerdings muss ich sagen, dass CRIMFALL ihren Fellen und dem epic folk Metal alle Ehre machen.

Die Grundzutaten sind natürlich neben den Genre-typischen, in den Hintergrund verbannten, Stromgitarren der Einsatz von Maultrommel, Akkordeon, Geigen und was der Syntheziser noch so alles hergibt. Der Unterschied zu den meisten 0815 Bands dieser Richtung ist allerdings, dass CRIMFALL ihre Songs damit nicht überladen, sondern gezielt einsetzen um auf dem Album eine dichte, schwermütige Atmosphäre zu erzeugen, die mehr an Bands wie MOONSORROW erinnert, denn an die üblichen Folk verdächtigen, was mir persönlich sehr viel mehr zusagt. Unterstützt wird die Instrumentalfraktion dabei von Sänger Mikko, der ständig zwischen Screams und Growls wechselt, und Frontfrau Helena, deren kraftvolller Klargesang sich wohltuend von den Piepsmäuschen anderer Bands abhebt. Der Gesang wird sehr variabel eingesetzt, mal nur die männlichen, mal nur die weiblichen Vocals, dann wieder im Duett oder gleichzeitig.

Besonders gut gefällt mir, dass die Scheibe wie aus einem Guss klingt, die Songs dabei aber doch sehr unterschiedlich sind, so dass keine Langeweile aufkommt. Das Album läuft bei mir seit Tagen im Player und zeigt immer noch keine Abnutzungserscheinungen. Das hat gerade in dem Genre echt Seltenheitswert. Der Opener „Storm before the Calm“ groovt ordentlich, während das Black Metal lastige „Shackles of the Moirai“ aggressiver daher kommt, bevor ein Song wie“Geadgái“ die ruhigen Seiten der Band zeigt. Mein persönlicher Favorit ist aber „Silver and Bones“, weil er alle Facetten der Band zeigt und allein schon wegen des Solos am Ende des Songs. 
Das Verhör ist hiermit beendet, die Band aller Anschuldigungen freigesprochen und aus der Eternity-Kasse mit 5 Punkten zu entschädigen!

http://www.myspace.com/crimfall

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