Cretin „Freakery“ 4/6

Relapse Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 29:52
Songs: 0

Cretin, eine Band für Grind- Freaks. Bereits 1992 gegründet und auf eisliegend einen Winterschlaf haltend, wurde Cretin anno 2003 reanimiert. Nun ist endlich das offizielle Debüt „Freakery“ erschienen. Cretin rekrutiert sich in seiner Urform aus dem Ex-Exhumed Mitglied Matt Widener (1994-96 Bass bei Exhumed) und Dan Martinez , die wie bereits erwähnt in den 90ern gemeinsam musizierten und nun wieder zu einander gefunden hatten, um den Hörern geradlinigen, schnörkellosen Grindcore entgegenzuschmettern, wie er in den späten Achtzigern und Anfang der Neunziger Jahre üblich war. Die musikalischen Vorlieben/ Einflüsse werden von den Herrschaften auf ihrer Website klar umrissen, drei Bands: Repulsion, Napalm Death, Terrorizer bilden das Kernstück der Einflüsse. Wobei gerade die ersten paar Töne des Openers vage Erinnerungen an Carcass wecken. Soundtechnisch hört man dennoch das „Freakery“ dieser Tage aufgenommen wurde. Ansonsten gilt König oldschool regiert! „Tooth and Claw“ beginnt geradlinig, ackert im up-Tempo los, die Vocals wirken recht unspektakulär, keine Gimmicks keine Effekte, dafür Aggressivität. Und so soll es auch sein, denn der Hörer soll nach Meinung der Band bei manchen Passagen zum mitgrölen animiert werden, nun Ziel erreicht, würde ich sagen. „Daddy´s little Girl“, für mich einer der stärksten Songs auf „Freakery“. Der Chorus zeichnet sich hier, so wie auch beim sechsten Stück „Cockfight“, definitiv durch einen hohen „Mitgröhlfaktor“ aus, und man muss Obacht geben, ihn beim Hören nicht in die voraussichtlich weniger verständnisvoll reagierende Umwelt zu posaunen. Es könnte zu Missverständnisse kommen. (Nur kurz zum Text: Hier geht es nicht um das Thema Inzest, sondern einen Jungen, der gezwungen wird zu einem Mädchen zu mutieren. Beim Grind liegt ja bekanntlich größtenteils in der Kürze die Würze, so ist der kürzeste Song „Uni- Tit“ auf dem hier besprochenen Album ganze 0.56 Sek. lang. „Objekt of Utility“ hingegen ist eine knapp anderthalb Minuten lange, brutale Keule mit eingebautem, fast „slayerartigem“ Gitarrenlead (ab ca. 1:11-1:32 Min) das sich auch bei „Walking a Midget“, (bei ca. 1:35-1:44 Min.) wiederfinden lässt. Apropos „Walking a Midget“, sehr groovig und fast „tanzbar“ wirkt der politisch äußerst „korrekte“ Song „Walking a Midget“. (Sollte es sich herausstellen, dass Frau Jenal auch noch Vorsitzende des Kleinwüchsigenverbandes ist oder „Popwichtelin“ Annette Louisanne Wind hiervon bekommen, wird gegen Cretin wohl in D-Land ein Auftrittsverbot auf Lebenszeit erwirkt werden.) Nach gerade einmal neunundzwanzigeinhalb Minuten ist „Freakery“ bereits komplett durch die Gehörgänge gerattert und beim rasenden Rausschmeißer „Profane“ fühlt man sich doch für einen kurzen Moment geringfügig von den Breaks her an alte Cannibal Corpse erinnert (bei ca. 0:55 Sek.). Also, lange Rede, kurzer Sinn: Schöner, nostalgischer oldschool Grindcore, gepaart mit haarsträubend schwarzhumorigen Texten, der zu überzeugen weiß. Eine Scheibe die in der „Krachfraktion“ durchaus ihre Liebhaber und Anhänger finden wird. (Kurz zum Label: Meiner Meinung nach würden sich Relapse einen Gefallen erweisen, wenn sie mehr solcher Scheiben herausbrächten, anstatt auf das Pop-Segment zu schielen und solche Emo- Pop- Schnarchnasen- Sound- Bands wie bspw. Jucifer zu releasen.) – Einfach auf der Myspace Seite selbst in die Tracks „The Yawning God“ und „Dirteater“ hineinhören. Kontakt: mrfister@cretanic.com Anschrift: Dan Martinez/ P.O. Box 402/ Pacifica, CA, 94044-0402, USA/ Myspace: www.myspace.com/cretanic Label: www.relapse.com
www.cretanic.com

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